Förstersauce

Förstersauce
Werbung für Lea & Perrins’ Worcestershiresauce von 1900

Worcestershiresauce [ˈwʊstəˌʃɪə-] ist eine klassische englische Würzsauce, die von dem Unternehmen Lea & Perrins seit dem 28. August 1837[1] in Worcester hergestellt wird. Heute werden Nachahmerprodukte unter dem Namen Worcestersauce [ˈwʊstə-] auch von anderen Unternehmen angeboten.

Das Originalprodukt aus England besteht aus Essig, Melasse, Zucker, Salz, Sardellen, Tamarinden-Extrakt, Zwiebeln, Knoblauch, verschiedenen Gewürzen sowie natürlichen Aromen und reift über mehrere Jahre in geschlossenen Behältern. Die genaue Zusammensetzung und das Verfahren sind ein Unternehmensgeheimnis. Es handelt sich erkennbar um das Ergebnis eines Fermentationsprozesses. Das Ergebnis ist ein dünnflüssiger, tiefbrauner und aromatischer Extrakt.

Im Vergleich zur Worcestershiresauce bestehen die aus rechtlichen Gründen als Worcestersauce verkauften Nachahmerprodukte meist aus Sojasauce als Basis und können zusätzlich Wasser, Senf, Pfeffer, Chili, Fruchtmark und andere Gewürze enthalten. Oft enthalten diese Produkte zudem künstliche Aromastoffe, Konservierungsmittel sowie Verdickungsmittel und weichen geschmacklich oft stark vom Original ab.

Worcestershiresauce findet in der Küche vielseitige Verwendung, vor allem zu Fleischgerichten. Ebenso enthält die Vinaigrette des Cesar Salad Worcestershiresauce. Auch für die Zubereitung des alkoholischen Cocktails Bloody Mary (neben Tabascosauce) und der Michelada wird Worcestershiresauce verwendet.

Geschichte

Die Sauce geht nach der Legende auf ein indisches Rezept zurück, das der Ex-Gouverneur von Bengalen, Lord Marcus Sandys, 1835 nach England brachte. In der Realität gab es jedoch nie einen Gouverneur oder anderen Kolonialbeamten dieses Namens; das Rezept stammte vielmehr von einer adeligen Frau, deren Nennung auf dem Etikett aber gegen die damaligen Anstandsregeln verstoßen hätte.

Dieses Rezept ließ der Lord angeblich in der Drogerie von John Lea und William Perrins in Worcester zubereiten. Allerdings schmeckte das Resultat zu scharf und war als ungenießbar abgelehnt worden. Ein Fass der Mixtur, die Lea und Perrins für sich selbst hergestellt hatten, wurde der Legende zufolge in einem Keller eingelagert. Als dieses nach einem halben Jahr geöffnet wurde, war der Inhalt zu einer würzigen Sauce gereift. Lea und Perrins begannen daraufhin mit der Produktion.

Inzwischen hat jedoch sogar ein Unternehmenssprecher von Lea & Perrins indirekt zugegeben, dass es sich bei dieser Legende um eine PR-Erfindung der Hersteller handelt, indem er erklärte, es sei wohl nicht „God's own truth“. Das Rezept dürfte somit von den Apothekern selbst erdacht worden sein. Die Worcestershiresauce befindet sich jedenfalls seit 1838 in Produktion und wurde in den Anfangsjahren zunächst als Mittel zur Förderung der Verdauung angepriesen.[2]

Einzelnachweise

  1. WDR - „Stichtag“ vom 28. August 2007
  2. The Seattle Times: Sauce of Legend

Weblinks


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