- Fühlerlehre
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Die Fühlerlehre ist eine Maßlehre, da sie ein definiertes Maß verkörpert, und dient zum Prüfen eines Spaltmaßes, also der Breite eines Spaltes. Sie besteht aus einem Satz genau kalibrierter, selten auch gehärteter Blechstreifen unterschiedlicher Dicke. Die einzelnen Blechstreifen sind in einem Fächer zu einem kompakten Messwerkzeug zusammengebaut, bei dem sich die jeweils benötigte Blechdicke ausschwenken lässt. Jeder Blechstreifen enthält einen Aufdruck mit der Dicke. Eine typische Fühlerlehre hat einen Prüfbereich von 0,05 mm bis 1,00 mm. Zum Prüfen führt man die stärkste mögliche Lehre in den Spalt ein und kann damit die Spaltbreite durch Ablesen der Blechstärke bestimmen.
Verwendet wird sie zum Beispiel zum Einstellen von elektrischen Kontaktschaltern oder zum Anpassen von Blechscheren an die Stärke des zu schneidenden Materials. In der Messtechnik wird mit ihr geprüft, ob das mit einem Koordinatenmessgerät zu messende Objekt eben auf dem Messtisch aufliegt. In der Kfz-Technik wird sie unter anderem zum Messen des Ventilspiels oder zum Einstellen eines Unterbrecherkontaktabstands benötigt.
In der DIN 2275 sind die Abmessungen, die Härte und die Beschriftung von Fühlerlehren genormt.
Neben Fühlerlehrensätzen werden auch Fühlerlehrenbänder in 5-Meter-Dosen hergestellt.
Umgangssprachlich wird die Fühlerlehre auch als „Spion“ oder "Ventillehre" bezeichnet. Wird ein Spalt oder ein Innenmaß mit einer Fühlerlehre oder Endmaßen gemessen, so bezeichnet man dies auch als „ausblocken“.
Siehe auch: Lehre (Technik)
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