Fühlermade

Fühlermade
Leucochloridium paradoxum
Leucochloridium paradoxum

Leucochloridium paradoxum

Systematik
Unterklasse: Digenea
Ordnung: Strigeata
Unterordnung: Brachylaimata
Familie: Leucochloridiidae
Gattung: Leucochloridium
Art: Leucochloridium paradoxum
Wissenschaftlicher Name
Leucochloridium paradoxum
(Carus, 1835)

Leucochloridium paradoxum ist ein parasitischer Saugwurm (Klasse der Trematoda, Unterklasse der Digenea), der zu den Plattwürmern (Plathelminthes) zählt. Während seiner Entwicklung, die über mehrere Stadien verläuft, bilden sich in den Fühlern des Zwischenwirtes, der Bernsteinschnecke (Succinea putris), farbig gebänderte und pulsierende Sporocysten, sogenannte „Fühlermaden“. Diese locken Vögel an, welche die Fühler fressen da sie diese für Würmer halten und hierdurch zum Endwirt des Parasiten werden.

Lebenszyklus

Leucochloridium paradoxum lebt in der Kloake oder der Bursa fabricii (einem lymphatischen Organ) verschiedener Vogelarten. Die Eier des Saugwurms, die von einer harten Schale umgeben sind, gelangen mit dem Kot in die Umwelt.

Auf wassernahen Wiesen schlüpfen aus den Eiern durch Einwirkung von Feuchtigkeit Wimperlarven (Miracidien), die über die Haut in die Schnecke eindringen und diese somit infizieren. Die Larven wandern vom Verdauungstrakt der Schnecke in die Mitteldarmdrüse, wo sie sich in Cercarien verwandeln. Durch ungeschlechtliche Vermehrung entstehen hunderte von Cercarien, die sich in langen Schläuchen sammeln, den Sporocysten. Ein oder mehrere Sporocystenschläuche erstrecken sich durch den ganzen Körper der Schnecke bis in die Fühler. Hierdurch werden die Fühler riesenhaft vergrößert, es entsteht eine farbig gebänderte und pulsierende Fühlermade.

Die auffällige Farbe und Bewegung des Fühlers lockt Vögel an, die die Fühler als Nahrung ansehen. Aufgrund der Größe der Fühler ist die Schnecke nicht mehr in der Lage diese einzuziehen. Im Verdauungstrakt des Vogels entwickeln sich die Cercarien zu adulten Tieren. Diese vermehren sich in der Kloake sexuell und legen Eier, die wiederum über den Kot ausgeschieden werden.

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