- Fülleborn
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Friedrich Fülleborn (* 13. September 1866 in Kulm in Westpreußen; † 9. September 1933 in Hamburg) war Tropenmediziner und Naturwissenschaftler. Er war Kaiserlicher Regierungsarzt in der Armee.
Lebensweg
Fülleborn studierte 1888-93 Medizin und Naturwissenschaften in Berlin unter anderem bei Heinrich Wilhelm Waldeyer. 1895 wurde er promoviert.
Bereits 1896 trat er als kaiserl. Regierungsarzt in den Dienst der Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika und nahm an Kämpfen gegen die Wahhehe teil. Zwischenzeitlich leitete er die Expeditionen in die südlichen Gebirgsregionen, zum einen die als Nayassa-Berge bezeichneten.[1] Eine weitere Expedition führte in die Kinga-Berge.[2]
1901 wurde er, als Stabsarzt der Schutztruppe, zum Leiter der Abteilung für Tropenmedizin und Tropenhygiene am Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten (heute: Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin) ernannt. Dieses leitete er, als Nachfolger von Bernhard Nocht, von 1930 bis zu seinem Tode im Jahre 1933, sein Nachfolger wurde Peter Mühlens. Seit 1907 hielt er einen Professorentitel. Fülleborn unternahm tropenmedizinische Forschungsreisen nach Indien, China, Ägypten sowie Nord- und Südamerika.
Von 1908 bis 1909 leitete er, die von Direktor des Museum für Völkerkunde Hamburg Georg Thilenius initiierte und organisierte Hamburger Südsee-Expedition, der „Wissenschaftlichen Stiftung“[1], schied jedoch nach einem Jahr aufgrund Streitigkeiten zusammen mit den meisten seiner Mitarbeiter aus.[3] Aus der Schutztruppe schied er 1910 aus.
1911 war er in Dresden bei der Internationalen Hygiene-Ausstellung an der Konzipierung und am Aufbau vom Themenbereich Tropenhygiene neben fünf weiteren Wissenschaftlern beteiligt.[4] Während des ersten Weltkriegs war er zunächst Regimentsarzt an der Westfront, dann Hygieniker in Mazedonien und Frankreich. Er erhielt das Eiserne Kreuz und das Verwundetenabzeichen.
Ab 1919 hielt er den Lehrstuhl für Tropenmedizin an der Hamburgischen Universität als außerordentlicher Professor. Ab 1921 war er geheimer Medizinalrat. Im Auftrag der argentinischen Regierung bekämpfte er 1927 die Wurmkrankheit Ancylostomiasis dort.
In Neuguinea ist nach ihm der kleine Ort Fulleborn (6° 08' 00" S, 150° 38' 00" O) benannt.
Literatur, Quellen
- ↑ a b Hans Fischer; Die Hamburger Südsee-Expedition; Syndikat, 1981; ISBN 3810801879; S. 64
- ↑ Biographisches Handbuch Deutsch-Neuguinea; Fassberg 22002 (keine ISBN): "Fülleborn, Friedrich", S 107
- ↑ vgl.: Leipold, Andreas; Das erste Jahr der Hamburger Südsee-Expedition in Deutsch-Neuguinea (1908 - 1909); Magisterarbeit Universität Bayreuth 2006; 288S
- ↑ Offizieller Katalog der Internationalen Hygiene-Ausstellung Dresden 1911. Berlin (Verlag Rudolf Mosse) 1911
Personendaten NAME Fülleborn, Friedrich KURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner GEBURTSDATUM 13. September 1866 GEBURTSORT Kulm, Westpreußen STERBEDATUM 9. September 1933 STERBEORT Hamburg
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