- Fürstengrab von Haßleben
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Die Haßleben-Leuna-Gruppe ist eine archäologische Kulturgruppe der späten römischen Kaiserzeit im Mittelelbe-Saale-Gebiet. Namengebend sind ein Gräberfeld von Haßleben und eines von Leuna.
Inhaltsverzeichnis
Grabfunde
Charakteristisch für die Haßleben-Leuna-Gruppe sind Körperbestattungen mit teilweise außerordentlich reichen Grabbeigaben. Zu diesen Beigaben zählen Goldschmuck (Fibeln, Halsringe, Fingerringe), römische Importgegenstände (Goldmünzen, Bronzegeschirr, Gläser oder Keramik), Sporen als Anzeichen für Berittene, silberne (nicht gebrauchsfähige) Pfeilspitzen, Brettspiele als Indiz für eine anspruchsvolle Freizeitgestaltung, außerdem auch einheimische Produkte wie handgemachte Keramik.
Datierung
Neben der relativen Datierung in die jüngere Kaiserzeit bieten römische Importstücke gute absolute Datierungshinweise. Mehrfach wurden etwa Goldmünzen der Gallischen Sonderkaiser gefunden, die eine Münzdatierung ins späte 3. und frühe 4. Jahrhundert rechtfertigen.
Verbindungen ins römische Reich
Importgegenstände und Münzen legen den Schluss nahe, dass die Träger der Haßleben-Leuna-Gruppe intensive Kontakte ins römische Reich hatten. Wahrscheinlich standen sie als Söldner in römischem Dienst und kehrten danach in ihre Heimat zurück.
Technologietransfer
In Haarhausen wurde ein Töpfereikomplex ausgegraben, in dem im späten 3. Jahrhundert nach Christus Drehscheibenkeramik nach römischen Vorbildern in Töpferöfen hergestellt wurde, die ebenfalls römischen Ofenformen nachempfunden sind. Die Träger der Haßleben-Leuna-Gruppe waren also offenbar bemüht, eine Warenversorgung durch Technologietransfer sicherzustellen.
Literatur
- Walter Schulz: Das Fürstengrab von Haßleben. Berlin/Leipzig 1931
- Walter Schulz: Leuna. Ein germanischer Bestattungsplatz der spätrömischen Kaiserzeit. Berlin 1953
- Siegrid Dusek: Römische Handwerker im germanischen Thüringen. Ergebnisse der Ausgrabungen in Haarhausen, Kreis Arnstadt. Stuttgart 1992
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