- G.E.M. Anscombe
-
Gertrude Elizabeth Margaret Anscombe (* 18. März 1919 in Limerick, Irland; † 5. Januar 2001 in Cambridge) (bekannt als Elizabeth Anscombe, Veröffentlichungen unter G. E. M. Anscombe) war eine britische Philosophin und Theologin und eine Schülerin von Ludwig Wittgenstein. Sie leistete umfangreiche Beiträge zur Ethik und trug wesentlich zur modernen Wiederbelebung der Tugendethik bei, die sie als dezidiert katholische, aber immer betont nüchterne und sachliche Denkerin erneuerte. Weitere Schwerpunkte waren Philosophie des Geistes, Handlungstheorie und Logik.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Elizabeth Anscombe studierte am St Hugh's College an der Universität Oxford und graduierte 1941. In ihrem ersten Jahr als Undergraduate konvertierte sie zum katholischen Glauben. Elizabeth Anscombe war verheiratet mit Peter Geach, wie sie Schüler von Wittgenstein, zum Katholizismus übergetreten und anerkannter Professor für Philosophie und Logik.
Nach Wittgensteins Tod im Jahre 1951 wurde Elizabeth Anscombe neben Rush Rhees und G. H. von Wright einer der drei Verwalter der philosophischen Hinterlassenschaft Wittgensteins. In dieser Funktion waren sie verantwortlich für die postume Herausgabe und Veröffentlichung einer Vielzahl von Notizen und Manuskripten. 1970 wurde sie auf den Lehrstuhl eines Professors für Philosophie berufen, den sie lange Jahre innehatte.
Elizabeth Anscombe, die drei Söhne und vier Töchter hatte, war bekannt als strikte Gegnerin der Abtreibung und Vertreterin der theologischen Position der katholischen Kirche auch in Hinblick auf die Empfängnisverhütung.
Werk
Nach ihrem Abschluss in Oxford nahm Anscombe im Jahre 1942 ein Postgraduierten-Studium in Cambridge auf. Hier lernte sie Wittgenstein kennen, für den sie einer der bekanntesten Interpreten wurde. 1959 schrieb sie eine Einführung zu seinem Frühwerk, dem Tractatus. Ihre Übersetzung seines anderen Hauptwerks, der philosophischen Untersuchungen, gilt als Standardausgabe auf Englisch. Weiterhin übersetzte sie eine Reihe weiterer Schriften Wittgensteins. Ihre eigenen Arbeiten betreffen „Intention“ (1957) sowie drei Bände mit Aufsatzsammlungen aus dem Jahre 1981: From Parmenides to Wittgenstein; Metaphysics and the Philosophy of Mind; und Ethics, Religion and Politics.
Mit dem Namen Anscombe ist die Einführung des Begriffs des Konsequentialismus verbunden. In ihrem 1958 erschienenen Aufsatz „Modern Moral Philosophy“, schrieb sie „The denial of any distinction between foreseen and intended consequences, as far as responsibility is concerned, was not made by Sidgwick in developing any one 'method of ethics'; he made this important move on behalf of everybody and just on its own account; and I think it plausible to suggest that this move on the part of Sidgwick explains the difference between old-fashioned Utilitarianism and the consequentialism, as I name it, which marks him and every English academic moral philosopher since him.“ (dt.: Moderne Moralphilosophie, in: Günter Grewendorf/Georg Meggle (Hg.), Sprache und Ethik, Frankfurt 1974, S. 217 – 243). „Die Verneinung jeden Unterschiedes zwischen vorhergesehenen und beabsichtigten Konsequenzen, soweit es Verantwortung angeht, wurde von Sidgwick nicht gemacht, um eine ethische Methode zu entwickeln; er hat die bedeutende Wende vollzogen vom Interesse für jedermann zum eigenen Interesse; und ich halte es für plausibel zu sagen, dass diese Wende auf der Seite von Sidgwick den Unterschied erklärt zwischen herkömmlichem Utilitarismus und dem Konsequentialismus, wie ich es nennen würde, welcher ihn kennzeichnet und jeden akademischen Philosophen in England nach ihm.“
Literatur
- Werke von Anscombe
- The collected philosophical papers of G.E.M. Anscombe. - Vol.l: From Parmenides to Wittgenstein. - Vol.2: Metaphysics and the philosophy of mind. - Vol.3: Ethics, religion and politics. - Blackwell Publishing, Oxford 1981, ISBN 0-631-13308-9 (Auflage von 2002)
- Sekundärliteratur
- Roger Teichmann: The Philosophy of Elizabeth Anscombe. - Oxford Univ Press, Oxford 2008, ISBN 0-19-929933-1.[1]
Einzelnachweise
Weblinks
- Webseite Bibliographie Elizabeth Anscombe
- Literatur von und über Elizabeth Anscombe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten NAME Anscombe, Elizabeth ALTERNATIVNAMEN Anscombe, Gertrude Elizabeth Margaret KURZBESCHREIBUNG britische Philosophin und Theologin GEBURTSDATUM 18. März 1919 GEBURTSORT Limerick, Irland STERBEDATUM 5. Januar 2001 STERBEORT Cambridge
Wikimedia Foundation.