G. N. Watson

G. N. Watson

George Neville Watson ( * 31. Januar 1886 in Westward Ho!, Devon; † 2. Februar 1965 in Leamington Spa, Warwickshire) war ein englischer Mathematiker, der sich mit Analysis beschäftigte.

Leben und Wirken

George Neville Watson war der Sohn des Schulrektors und Genealogen (Mitherausgeber des The Complete Peerage) George Wentworth Watson. Er ging auf die St. Paul's School in London, wo John Edensor Littlewood sein Mitschüler war und wo er Schüler von Francis Macaulay war. 1904 begann er, nachdem er ein Stipendium gewann, am Trinity College der Cambridge University zu studieren, wo Edmund Whittaker, Ernest William Barnes und Godfrey Harold Hardy seine Lehrer waren. 1907 schloss er sein Studium als Senior Wrangler ab. 1909 gewann er den Smith-Preis und wurde ein Jahr später Fellow des Trinity College. 1914 wurde er Assistent Lecturer an der Universität Birmingham und 1918 Mason Professor of Pure Mathematics in Birmingham, wo er bis zu seiner Emeritierung 1951 blieb.

Watson arbeitete über spezielle Funktionen, Differential- und Differenzengleichungen, Funktionentheorie, asymptotische Entwicklungen und Zahlentheorie. Er ist noch heute bekannt als Ko-Autor von A course of modern analysis mit Whittaker, das zuerst 1915 erschien (in der ersten Auflage noch ohne Watson auf dem Titel) und lange das Standardlehrbuch der höheren Analysis nicht nur in England war. 1922 erschien Watsons Monographie A theory of Bessel Functions.

1918 zeigte er, dass ein bis dahin verwendetes vereinfachtes Modell der Ausbreitung von Radiowellen auf der Erde unvollständig ist, solange die Ausbreitung in der von Oliver Heaviside 1902 postulierten Schicht in der Ionosphäre (in etwa 100 km Höhe, wie Watson vorhersagte) nicht mit berücksichtigt wird. 1923 wurde seine und Heavisides Vorhersage experimentell bestätigt.

Watson war intensiv mit der Herausgabe der Notizbücher des genialen, früh verstorbenen Mathematikers Ramanujan beschäftigt, der in Cambridge mit Hardy und Littlewood zusammenarbeitete. Watson veröffentlichte mehrere Arbeiten, die auf Beobachtungen Ramanujans aufbauten. Er hatte eine Leidenschaft für numerisches Rechnen, Briefmarken, Zeitpläne aller Art und speziell der Eisenbahn.

1919 wurde er als Mitglied („Fellow“) in die Royal Society aufgenommen, die ihm 1946 die Sylvester-Medaille verlieh. 1919 bis 1933 war er Sekretär und 1933 bis 1935 Präsident der London Mathematical Society (LMS), deren Proceedings er bis 1946 herausgab. 1947 erhielt er die de Morgan-Medaille der LMS. Er war Ehrenmitglied der Royal Society von Edinburgh.

Er wird meist einfach als G. N. Watson zitiert.

George Neville Watson war seit 1925 verheiratet und hatte einen Sohn.

Literatur

  • Watson: On solving the quintic. Mathematical Intelligencer, Bd.24, 2002, Nr.4 (explizite Methode zur Bestimmung der Nullstellen einer Gleichung 5. Grades, falls diese auflösbar ist)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Watson (surname) — Watson is a surname, and may refer to many people.A*A. J. Watson (born 1924), automotive engineer *Alberta Watson (born 1955), Canadian actress *Alexander Watson (born 1939), American diplomat *Allen Watson (born 1970), American baseball player… …   Wikipedia

  • Watson (Familienname) — Watson ist ein englischer Familienname, ein Patronym mit der Bedeutung Son of Watt . Watt war eine Abkürzung für den Namen Walter, der in England als Mittelname beliebt war. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P …   Deutsch Wikipedia

  • Watson — hace referencia a: Emma Watson, actriz británica (Hermione Granger en Harry Potter). Lucie Watson, actriz británica (Luciana Golton en Harry Potter). Nina Watson, música británica James Dewey Watson, biólogo, descubridor de la estructura del ADN …   Wikipedia Español

  • Watson (Künstliche Intelligenz) — Watson ist ein Computerprogramm aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz. Es wurde von IBM entwickelt, um Antworten auf Fragen zu geben, die in digitaler Form in natürlicher Sprache eingegeben werden. Das nach Thomas J. Watson, dem Gründer von …   Deutsch Wikipedia

  • Watson — may refer to:People* Watson (surname)Places;Australia * Watson, Australian Capital Territory ** Division of Watson, an electoral district of the Australian House of Representatives;Canada * Watson, Saskatchewan;United States * Watson, Alabama *… …   Wikipedia

  • Watson — steht für Watson (Familienname) – dort auch Namensträger Watson Pharmaceuticals, US amerikanischer Generika Hersteller Watson (Rennwagen), US amerikanischen Chassis Hersteller im Rennwagenbau Watson Systems AG, schweizerischer Produzent von… …   Deutsch Wikipedia

  • Watson Wyatt — Heissmann Rechtsform Konzerngesellschaft Gründung 1878 als R Watson Sons in Vereinigtes Königreich, 1946 als The Wyatt Company in USA Sitz Arlington, USA Leitung …   Deutsch Wikipedia

  • Watson-marlow — Pumps Group Тип …   Википедия

  • Watson-Marlow — Pumps Group Тип холдинг …   Википедия

  • Watson Wyatt Heissmann — Unternehmensform Konzerngesellschaft Gründung 1878 als R Watson Sons in Vereinigtes Königreich, 1946 als The Wyatt Company in USA Unternehmenssitz Arlington …   Deutsch Wikipedia

  • Watson Island, Miami, Florida — Watson Island is an island in Biscayne Bay, close to Downtown Miami, Florida. The island is connected to the mainland of city of Miami and to city of Miami Beach by the Macarthur Causeway. It was created by land reclamation in 1926 with material… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”