- GPE - Global Production Engineering
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Global Production Engineering (GPE) ist ein Studiengang an der Technischen Universität Berlin.
Inhaltsverzeichnis
Die Ausbildung von Ingenieuren
Vor dem Hintergrund globaler Produktions- und Absatzmärkte, kurzer Innovationszyklen, prozessorientierter Arbeitsweise und weltweit verteilter Produktentwicklung stellen sich dem Ingenieur heute neuartige Kompetenzanforderungen. Die klassischen fachlichen und methodischen Kompetenzen, wie z. B. Konstruktion oder Produktion, bilden weiterhin einen Schwerpunkt in der Ausbildung von Ingenieuren. Daneben besteht aber ein steigender Bedarf an Kompetenzen, die den Ingenieur befähigen, weltweit mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen in einer allen verständlichen Sprache erfolgsorientiert in Gruppen zusammen zu arbeiten. Dies bezieht Lehrinhalte aus den Sprachwissenschaften, Sozialwissenschaften (interkulturelle Kommunikation, Gruppenarbeit) genauso wie aus der Betriebswirtschaftslehre (Prozessorientierung und Kundenorientierung) mit in eine erfolgreiche Ausbildung mit ein.
Entstehungsgeschichte des Studiengangs
Um dem zunehmenden Interesse an deutschen Ingenieurstudiengängen im Ausland bei rückläufigen Universitätsbudgets durch englischsprachige weiterbildende Studiengänge zu entsprechen, wurde 1998 dieser Studiengang gegründet. Der englischsprachige weiterbildende Studiengang zum Master of Science in „Global Production Engineering (GPE)“ spricht Kursteilnehmer aus unterschiedlichen Ländern mit dem akademischen Grad Bachelor of Engineering, studienbefähigenden Sprachkenntnissen in Englisch und in der Regel mindestens einjähriger Berufserfahrung in einem einschlägigen Aufgabenfeld an. Hervorragende Leistungen im Erststudium, Deutschkenntnisse und die international anerkannte Einstufung durch den sogenannten „Graduate Record Examination (GRE)“ Test sind Auswahlkriterien, um sehr gute Bewerber aus aller Welt zum Studium nach Berlin zu holen. Der Studiengang basiert auf dem European Credit Transfer System ECTS und ist akkreditiert von der Fachakkreditierungsagentur für Studiengänge der Ingenieurwissenschaften, der Informatik, der Naturwissenschaften und der Mathematik e.V. (ASIIN). Ein besonderes Merkmal des Studiengangs ist die Breite der angebotenen Module. Fachkenntnisse in den ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen Entwicklung von Produktionsprozessen und Werkzeugen, Modellierung und Simulation, Qualitätskontrolle und ökonomische Beurteilung werden ebenso gefördert wie die Fähigkeiten zum lebenslangen Lernen in sich rasch ändernden Wissensdomänen, zur Initiative auch bei unsicheren Umgebungsbedingungen, zur Entscheidung und zum Handeln unter Zeitdruck, zur interdisziplinärer Teamarbeit, zum interkulturellen Verständnis und zur Projektleitung. Somit umfasst der Studiengang technische und wirtschaftliche Systemkompetenz, Methodenkompetenz in ingenieur- und wirtschaftswissenschaftlich orientiertem Vorgehen, Sozialkompetenz in Kommunikation und Kooperation sowie übergreifende produktionstechnische Fachkompetenz mit ausgewählter exemplarischer Vertiefung. Die Absolventen sind geprägt von ingenieurtechnischer Vorstellungskraft sowie theoretischer und praktischer Problemlösungsfähigkeit innerhalb eines internationalen Netzwerks im Bereich des innovativen Technologiemanagements. Sie werden somit auf eine technisch ausgerichtete Karriere in multinationalen Firmen und Organisationen vorbereitet.
Curriculum
Die curricularen Gestaltungsmöglichkeiten für die Studierenden waren von Beginn des Studiengangs im Jahr 1998 an breit. Die Studierenden mussten Module in vorgegebenem Umfang (in Leistungspunkten nach ECTS) aber in freier Kombination aus einem breiten Angebot von Haupt- und Nebenfächern wählen. Nur zwei Fächer waren als obligatorische Pflichtfächer vorgegeben. Darüber hinaus mussten ein Industriepraktikum abgelegt und eine Master-Arbeit eingereicht werden. Im Rahmen einer Neuausrichtung im Jahr 2003 wurden Studien- und Prüfungsordnung des Studiengangs weitergehend liberalisiert. Die Studierenden können nun in drei Semestern entsprechend ihrer beruflichen Planung Module individuell kombinieren. Die Module sind thematisch zu den Modulbereichen „Production“, „Engineering“, „Management“ und „Intercultural Communication“ sowie einem Bereich ausgewählter „Special Profile“-Kurse zusammengefasst. Die einzigen Vorgaben sind eine Mindestmenge an Leistungspunkten je Modulebereich, eine Gesamtmenge an Leistungspunkten für den gesamten Studiengang sowie weiterhin ein Praktikum und eine Master-Arbeit.
Alumni
Seit der Einführung des Studiengangs im Jahr 1998 haben 150 Studierende aus zahlreichen Ländern das Studium erfolgreich abgeschlossen. Die erworbene integrierte Technik-, Management- und Kommunikationskompetenz eröffnete den Absolventen eine Vielzahl von Karrieremöglichkeiten in international tätigen Unternehmen, wissenschaftlichen Institutionen oder durch selbständige unternehmerische Tätigkeit.
Unter den Arbeitgebern der GPE–Alumni finden sich daher Forschungseinrichtungen, wie die TU Berlin, Universität Cambridge, Universität Bielefeld und das Fraunhofer-Gesellschaft sowie Unternehmen, wie z.B. BCG und ein Großteil der Automobilhersteller sowie der international aufgestellten Maschinenbau- und Elektroindustrie.
Weblinks
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