GPZ 500S

GPZ 500S

Die in den Jahren 1986–87 auf den Markt gekommene Kawasaki GPZ 500 S gehört zur Kategorie der Sporttourer. Sie ist außerhalb Europas auch als „EX 500“ bekannt. In den USA und Südamerika trägt sie für die überarbeitete Modellausführung ab Baujahr 1994 die Bezeichnung „Ninja 500“, ab 1998 „Ninja 500R“.

Gebaut wurde sie in zwei Baureihen. Man unterscheidet daher gewöhnlich nur zwischen A- und D-Modell. Das A-Modell (EX500A und EX500B) wurde von 1987 bzw. 1988 bis 1993 produziert. Danach wurde das D-Modell auf den Markt gebracht. Auch bei diesem wird zwischen verschiedenen Typen unterschieden, wobei aber technisch alle identisch sind: EX500C (Bj. 1994 bis 2001), EX500D und EX500E. Die Handelsbezeichnung, die Motornummer und das Präfix der Fahrgestellnummer weichen z.T. vom Typ und auch untereinander ab, z. B. EX500F1 / EX500D... (Fgst.-Nr.) bei einer EX500C (Typ).

D-Modell mit Zubehör Frontscheibe und Topcase

Von der GPZ 500 S verkaufte Kawasaki in 17 Produktionsjahren allein in Deutschland über 24.000 Stück. Seit 2004 wird sie nicht mehr auf dem europäischen Markt angeboten, da sie die neue Abgasnorm nicht erfüllt. In den USA wird sie jedoch weiterhin verkauft.

Inhaltsverzeichnis

Technik

Leistungsdaten

  • Motor: 4-Takt, Reihenzweizylinder
  • Ventile: 8, DOHC
  • Hubraum: 498 oder 495 cm3 (z. T. A-Modell und Grauimporte)
  • Leistung: 37 bzw. 44 kW [50 bzw. 60 PS] / 9800 U/min (gedrosselt: 20 bzw. 25 kW [27 bzw. 34 PS] / 8600 U/min)
  • Drehmoment: 46 Nm / 8500 U/min
  • Gemischaufbereitung: 2 Gleichdruckvergaser
    Vergaseransicht, 60 PS
  • Kühlsystem: flüssiggekühlt
  • Kraftstoff: Bleifrei, mind. Oktanzahl ROZ 91
  • Tankvolumen: 18 l (ca. 2,2 l Reserve) Normalbenzin
  • Kraftstoffverbrauch: ca. 5,5 l pro 100 km
  • max. Reichweite: ca. 330 km
  • Beschleunigung (0–100 km/h): ca. 4,9 s
  • Höchstgeschwindigkeit: ca. 200 km/h
  • Schmiersystem: Druckumlaufschmierung (Nasssumpf mit Kühler)
  • Kupplung: Mehrscheiben im Ölbad
  • Getriebe: klauengeschaltetes Sechsganggetriebe
  • Antrieb: Kette
  • Fahrwerk: Telegabel und Zweiarm-Schwinge
  • Federwege: 140 mm (vorn) / 100 mm (hinten)
  • Radstand: 1440 mm
  • Rahmen: Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen
  • Bremsen:
A-Modell:
Doppelscheibenbremse vorne (Importmodelle: Einscheibenbremse)
Trommelbremse hinten
Leergewicht: 196 kg
D-Modell:
Doppelscheibenbremse vorne
Einscheibenbremse hinten
Leergewicht: 199 kg
  • Starter: Elektrostarter
  • Sitze: 2 (einteilige Sitzbank)

Wichtigste Unterschiede der Baureihen

A-Modell, Bj. 1987:

  • eine Bremsscheibe vorne, 2 Kolben-Bremszange

A-Modell:

D-Modell:

Kawasaki GPZ 500 S,
D-Modell (EX500E)
  • Magnete im Gegensatz zum A-Modell (s. Abb.) nicht mehr geklebt, sondern fest ins Polrad (Rotor) integriert
Polrad beim A-Modell
  • schwarz lackierter Rahmen
  • geänderte Verkleidung inkl.:

Sowie diverse kleinere Änderungen an: Gabel, Schwinge, Lenkeraufnahmen etc.

Erhalten geblieben sind: Tank, Bugspoiler, Motor, Rahmen.

Motor

Die GPZ 500 S besitzt einen Reihenzweizylinder der 500-ccm-Hubraumklasse. Die acht Ventile werden über zwei obenliegende Nockenwellen gesteuert. Zum Ausgleich der Reihenzweizylinder eigenen Vibrationen verfügt er über eine Ausgleichswelle. Der Motor ist baugleich mit dem der Kawasaki EN-5 sowie der Kawasaki KLE 500 und der Kawasaki ER-5. Die letzten beiden werden immer noch gebaut (2006). In der GPZ 500 S wurde der Motor mit schärferen Nockenwellen verbaut, wodurch er 11 PS mehr als in der ER-5 verbauten Version und 15 PS mehr als in der KLE 500 verbauten Version hat. Die GPZ 500 S gehört damit zu den stärksten 500-cm3-Serienmaschinen, die je in Deutschland verkauft wurden.

Siehe auch

Literatur

  • Test – „Nachrüstungs-Twin“. In: Motorradfahrer, Ausgabe 2/1989 (Motorrad-Testbericht).
  • „Einer für Alle“ – Kult: Kawasaki GPZ 500 S und Co. In: mopped, Ausgabe 8/2007, S. 54f.
  • Andi Seiler: Kawasaki-Typenkompass. In: Motorbuch, ISBN 978-3-613-02727-5.
  • Reparaturanleitung – Kawasaki GPZ 500 S ab Baujahr 1986, Band 5136. Bucheli Verlag, ISBN 3-7168-1839-9.

Weblinks


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