GR-34

Präfektur Preveza Νομός Πρέβεζας
Basisdaten
Staat:	Griechenland
Verwaltungsregion:	Epirus
Fläche:	1.036 km²
Einwohner:	59.356 (2001 [1])
Bevölkerungsdichte:	57,30 Einwohner je km²
Hauptstadt:	Preveza
Stadtgemeinden (δήμοι):	8
Landgemeinden (κοινότητες):	1
ISO 3166-2 Code:	GR-34
Kfz-Kennzeichen:	PZ (Preveza)
Website:	www.preveza.gr

Die Stadt Preveza, die Meerenge Preveza-Aktio und der gleichnamige Flughafen (Luftaufnahme).

Das Nymphaeum des antiken Nikopolis nördlich der Stadt Preveza

Die Bucht von Parga

Mahnmal für die 1821 „tanzenden Frauen“ von Zalongo

Die Präfektur Preveza (griechisch Νομός Πρέβεζας oder Νομός Πρεβέζης) ist eine der 54 Präfekturen Griechenlands. Verwaltungssitz der Präfektur ist die Stadt Preveza. Übergeordnete Verwaltungsstruktur ist die Verwaltungsregion Epirus: sie ist eine der vier Präfekturen dieser Verwaltungsregion.

Geografie

Die Präfektur befindet sich im Westen des griechischen Festlands im Süden vom Epirus. Bezogen auf die Fläche nimmt die Präfektur den 45. Platz der griechischen Präfekturen ein. Sie grenzt sich nach Süden hin zum Ambrakischen Golf und nach Westen hin zum Ionischen Meer. Im Osten grenzt die Präfektur Arta an die Präfektur Preveza. Über weite Strecken bildet der Fluss Louros die Grenze. Nach Norden grenzt die Präfektur Preveza an die Präfektur Thesprotia und an die Präfektur Ioannina, wobei die Grenze zur letzten im Nordosten, die Grenze zur ersten im Nordwesten liegt. Die Präfektur ist in ihrem südlichen Teil dominiert von der Ebene nördlich des Ambrakischen Golfs. Auf der Landzunge im Südwesten, welche sich gegen die Halbinsel von Aktio erstreckt und von dieser nur durch die schmale Preveza-Aktio-Meerenge getrennt wird, liegt die größte Stadt der Präfektur Preveza. Der Nordwesten an der Küste des Ionischen Meeres wird durch bewaldete Hügellandschaften geprägt: Hauptort dieser Region ist die Kleinstadt Parga mit der gleichnamigen Gemeinde. Südöstlich von Parga zwischen der nördlichen Ambrakischen Ebene und dem Ionischen Meer erstrecken sich von Nordwest nach Südost die Bergketten von Zalongo. Nach Nordosten hin tangiert das Präfekturgebiet die westlichen Ausläufer des Pindos-Gebirges. Der größte Fluss der Präfektur, vom Grenzfluss Arachthos abgesehen, ist der Louros: er mündet nordöstlich der Stadt Preveza in den Ambrakischen Golf. Östlich der Louros-Mündung erstrecken sich unmittelbar nördlich der Küste des Ambrakischen Golfes ausgedehnte Lagunen (Limnothalasses), die in Summe ein bedeutendes Feuchtbiotop darstellen. Das Gros dieser Lagunen befindet sich jedoch auf dem Gebiet der Präfektur Arta. Im Norden der Präfektur verläuft der Fluss Acheron und bildet über weite Strecken die Grenze zur Präfektur Thesprotia.

Geschichte

In der Antike gehörte das heutige Präfekturgebiet überwiegend zum Königreich Epirus. Nach der Niederlage von Epirus gegen das Römische Reich übernahmen die Römer sukzessive die Kontrolle über das heutige Präfekturgebiet. Nach der Seeschlacht von Actium (Aktio) wurde in der Nähe der heutigen Präfekturhauptstadt Preveza Nikopolis gegründet. Mit der Reichsteilung 395 n. Chr. fällt das Gebiet der heutigen Präfektur an das Oströmische, das spätere Byzantinische Reich. Die Byzantiner können bis zum Jahr 1204 im wesentlichen die heutige Präfektur kontrollieren. Mit der Eroberung Konstantinopels 1204 im Rahmen des Vierten Kreuzzuges und dem nachfolgenden (zeitweiligen) Zerfall des Byzantinischen Staates in Kreuzfahrerstaaten und byzantinisch dominierte Nachfolgestaaten wird das heutige Präfekturgebiet Bestandteil des Despotats Epirus. Diese politische Struktur wird im 14. und 15. Jahrhundert durch das Osmanische Reich abgelöst, welches die Kontrolle über das heutige Präfekturgebiet bis zum Ersten Balkankrieg 1912 behält. Die im Rahmen der Griechischen Revolution 1821 ausgebrochenen Unruhen wurden durch das Osmanische Reich niedergeschlagen. Besondere Bekanntheit erlangten bei diesen Auseinandersetzungen die „tanzenden Frauen von Zalongo.“

In ihrer heutigen Form wurde die Präfektur 1913 nach dem Zweiten Balkankrieg Bestandteil des neugriechischen Staates. Unter griechische Kontrolle kam die Präfektur bereits im Verlauf des Ersten Balkankriegs 1912. In der Schlacht von Pende Pigadia (Πέντε Πηγάδια) am 15. Oktober 1912 auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Filippiada gelang der griechischen Armee die Eroberung des heutigen Präfekturgebietes. Bei Eingliederung in das damalige Königreich Griechenland bestand die Präfektur Preveza aus dem heutigen Präfekturgebiet und der Insel Lefkada (oder Leukas). Im April 1941 wurde die Präfektur wie das übrige Griechenland von deutschen Truppen im Rahmen des Griechenland- und Jugoslawien-Feldzugs der Wehrmacht erobert. Bis September 1943 wurde das Präfekturgebiet von der italienischen Besatzungsmacht kontrolliert. Nach dem Übertritt Italiens auf die Seite der Alliierten im September 1943 übernahmen die Truppen der Wehrmacht die Kontrolle über das Präfekturgebiet. Im Oktober 1944 zogen sich die deutschen Truppen zurück. 1955 wurde von der Präfektur Preveza die Insel Lefkada als eigenständige Präfektur abgetrennt und der Verwaltungsregion Ionische Inseln zugeschlagen.

Wirtschaft

Die wirtschaftlichen Standbeine der Präfektur sind die Landwirtschaft, in Küstenregionen die Fischerei und der Tourismus. Das bedeutendste Touristenzentrum ist die Kleinstadt Parga im Nordwesten der Präfektur am Ionischen Meer.

Verkehr

Die Präfektur Preveza wird von drei Nationalstraßen passiert. Entlang der Küste des Ionischen Meeres von Parga nach Preveza verläuft die gut ausgebaute Nationalstrasse 111 (Europastraße 55). In Preveza trifft sie auf die Nationalstraße 21, welche von der Stadt Preveza entlang des Flusses Louros nach Filippiada, der zweitgrößten Stadt der Präfektur. Der südlich der Stadt Preveza verlaufende Abschnitt der Nationalstrasse 21 (Europastraße 55) führt durch den 1600 m langen unterseeischen Preveza-Aktio-Tunnel nach Aktio (einschließlich Flughafen Aktio) und weiter nach Lefkada. Einen direkten Anschluss an das griechische Autobahnnetz besitzt die Präfektur lediglich in ihrem Nordosten bei Filippiada: dort besteht eine Anschlussstelle an die Autobahn 5. Südlich von Preveza auf der Aktio-Halbinsel wird zukünftig die Autobahn 50 verlaufen, welche Lefkada über Vonitsa mit Amfilochia verbinden wird. Dieses Projekt wurde Anfang 2009 ausgeschrieben.

Die Präfekturhauptstadt Preveza ist ein Hafen mit hervorgehobener Bedeutung.

Einen Eisenbahnanschluss hat die Präfektur nicht. Einen internationalen Flughafen weist die Präfektur ebenfalls nicht auf. Der auf der Aktio-Halbinsel befindliche internationale Flughafen Preveza-Aktio dient aber der Präfektur, liegt allerdings auf dem Gebiet der PräfekturÄtolien-Akarnanien.

Verwaltungsgliederung

Die Präfektur Preveza setzt sich aus acht Stadtgemeinden (Dimos, griechisch Δήμος) und eine Landgemeinde (Kinotita, griechisch κοινότητα) zusammen:

Liste der Stadt- (Dimos) und Landgemeinden (Kinotita) der Präfektur Preveza
Karte	Nr.	Gemeindename		YPES-/LAU-Kode	Verwaltungssitz		Postleitzahl	Telefonvorwahl	Einwohner 2001	Fläche in km²	Gemeindeteile	Einwohner/km²
	01	Preveza	Δήμος Πρέβεζας (Πρεβέζης)	4307 / 340100	Preveza	Πρέβεζα	481 00	2682	19.605	66,835	5	291,85
	02	Anogio	Δήμος Ανωγείου	4301 / 340200	Gorgomylos	Γοργόμυλος	482 00		1.539	71,698	2	21,47
	03	Zalongo	Δήμος Ζαλόγγου	4302 / 340300	Kanali	Κανάλι	481 00		5.043	137,631	10	36,64
	04	Thesprotiko	Δήμος Θεσπρωτικού	4303 / 340400	Thesprotiko	Θεσπρωτικό	483 00		1.775	131,823	8	13,47
	05	Louros	Δήμος Λούρου	4305 / 340500	Louros	Λούρος	480 61		5.270	175,25	10	29,93
	06	Parga	Δήμος Πάργας	4306 / 340600	Parga	Πάργα	480 60		4.033	68,903	4	58,53
	07	Fanari	Δήμος Φαναρίου	4308 / 340700	Kanallaki	Καναλλάκι	480 62	2684	8.911	205,893	21	43,28
	08	Filippiada	Δήμος Φιλιππιάδος	4309 / 340800	Filippiada	Φιλιππιάδα	482 00	2683	8.429	142,409	10	59,19
	09	Kranea	Κοινότητα Κρανέας	4304 / 346100	Kranea	Κρανέα	483 00		1.052	34,671	1	30,34

Die ehemaligen Provinzen Nikopolis und Parga wurden 1997 abgeschafft.

Quellen

• Epiros/Thessalia Map. 1:250.000. Road Editions, Athen, ISBN 960-8481-17-1. 
• Marco Polo Autokarte Griechenland. 1:750.000.. Mairs Geographische Betriebe. 

1. ↑ Volkszählung 2001, Quelle: Nationaler Statistischer Dienst Griechenlands (ΕΣΥΕ), (PDF 875 KB)

Präfekturen (nomí) und Präfekturbezirke (nomarchíes) in Griechenland

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