Gadda-Da-Vida

Gadda-Da-Vida
Dieser Artikel behandelt den Song In-A-Gadda-Da-Vida, für das Album gleichen Namens, siehe In-A-Gadda-Da-Vida (Album)

In-A-Gadda-Da-Vida ist ein 17-minütiges Rock-Stück von Iron Butterfly aus dem Jahr 1968 vom gleichnamigen Album, dessen gesamte zweite Seite es einnimmt. Der Text ist einfach und auch nur am Anfang und Ende des Liedes zu hören.

Über die Namensgebung des Titels liegen widersprüchliche Informationen vor. Eine bekannte Geschichte erzählt, dass der Songtitel in Wirklichkeit In the Garden of Eden (Übersetzt: Im Garten Eden) gewesen sein soll, aber während der Proben und Aufnahmen vernuschelte Sänger Doug Ingle diese Zeile unter dem Einfluss von LSD in die Nonsensphrase In-A-Gadda-Da-Vida. Im Booklet zur Wiederveröffentlichung der gleichnamigen CD im Jahr 1995 (mit einer 18-minütigen Live-Version sowie der Singlefassung des Songs als Bonus-Tracks) heißt es, dass Ingle den Titel nach dem Genuss von zwei Dritteln einer Gallone Wein (= mehr als zweieinhalb Liter) so ausgesprochen habe; der Schlagzeuger Ron Bushy habe den Titel als "eingängig" empfunden und daher niedergeschrieben. Auf der Best-of-CD der Gruppe wird schließlich behauptet, dass Bushy den Track durch Kopfhörer hörte und so einfach nur schlecht verstand, als ihm Doug Ingle den Titel des Songs nannte.

Der Song besteht aus einem eindrucksvollen Gitarren- und Bass-Riff, das auch über beinahe den gesamten Song wiederholt wird. Es wird als Basis für ausführliche Orgel- und Gitarrensoli benutzt, die in der Mitte durch ein ausgedehntes Schlagzeugsolo unterbrochen werden. Dies ist bemerkenswert, da bis zu diesem Zeitpunkt Schlagzeugsoli im Rock nur eine sehr untergeordnete Rolle spielten, somit stellt es eines der ersten Schlagzeugsoli auf einer Rock-Aufnahme dar und ist wahrscheinlich auch eines der bekanntesten in der Rock-Geschichte.

Besonders bemerkenswert in der Rock-Geschichte ist dieser Song vor allem dadurch, dass er zusammen mit Blue Cheer und Steppenwolf den Punkt markiert, an dem sich aus der Psychedelischen Musik der frühe Heavy Metal entwickelte. In den späteren Siebzigern entlehnten viele Heavy-Metal- und auch Progressive-Rock-Künstler, wie auch Deep Purple oder Led Zeppelin, ihren Sound – und noch stärker ihren Live-Sound – aus dieser Aufnahme.

In-A-Gadda-Da-Vida in den Medien

  • In der Simpsons-Episode Bart verkauft seine Seele aus dem Jahr 1995 ersetzt Bart Simpson das Kirchengesangbuch durch die Noten von In-A-Gadda-Da-Vida. Daraufhin beginnt die gesamte Gemeinde mit einer 17-minütigen Version von In the Garden of Eden (Von I. Ron Butterfly), bis Reverend Lovejoy bemerkt „This sounds like rock and/or roll!“. Am Ende des Auftritts kollabiert die schon etwas betagte Organistin. In einer anderen Folge wird während einer 70er-Jahre-Rückblende im Radio eine neue Version dieses Liedes angekündigt.
  • In Hör mal, wer da hämmert ist dieses Lied das Lieblingslied von Tim Taylor.
  • In Get Carter aus dem Jahr 1971 besucht Michael Caine eine Disko, während im Hintergrund dieses Lied gespielt wird.
  • Eine 8-minütige Version dieses Songs ertönt während des Spannungshöhepunkts in Michael Manns Blutmond.
  • Auch in Criminal Minds am Anfang der Episode The Tribe, genauso wie in einer Seinfeld-Episode und im Film Freddy’s Finale – Nightmare on Elm Street 6 ist dieses Lied zu hören.
  • In der Episode 39b ("Das gute alte Rachespiel") der amerikanischen Zeichentrickserie Die Biber Brüder ertönt die Melodie als Norb Treeflowers Türklingel betätigt.
  • Im umstrittenen Videospiel Postal², sagt der Postal Dude „In-A-Gadda-Da-Vida, Baby!“, während er catnip nimmt und sich in Zeitlupe bewegt.
  • In einer Episode der wilden Siebziger lauschen Hyde und Fez diesem Lied.
  • Das Gitarrenriff wurde auch in der Episode Big Brother’s Boner der Fernsehserie Mission Hill in einem Van gespielt.
  • Die Eröffnungssequenz der Supernatural-Episode Skin beginnt mit dem Riff und einem Textauszug aus diesem Song.
  • Auch in Baywatch Hawaii wird dieses Lied erwähnt.
  • In der Folge "The Jerk" (Staffel 3, Episode 23) der amerikanischen Erfolgsserie Dr. House wird das Lied gespielt, als der Patient in einen Drogenrausch durch das Ärzteteam versetzt wird.
  • Im Horrorfilm "Resident Evil: Extinction" ist ein Teil des Songs zu hören, als ein Konvoi durch eine Wüstenlandschaft fährt.
  • In der Verfilmung von "Die neuen Leiden des jungen W." von Ulrich Plenzdorf hört man erst das Schlagzeugsolo, bis die anderen Instrumente wieder einsetzen, in der Szene als Edgar und Charly im Boot bei Strömenden Regen fahren. Außerdem kommt es nochmals am Schluss des Films.
  • Im Film "Mike Mendez´ Killers" wird auch ein Teil des Liedes verwendet
  • Ein Teil des Schlagzeugsolos war die Signation der Sendung des österreichischen Rundfunk (ORF) "Sport am Montag".
  • Im Buch "Parlando" (ISBN 3627000846) von Bodo Kirchhoff wird dieses Lied mehrfach im Zusammenhang mit der '68er-Generation erwähnt.

Coverversionen

  • 2007 benutzte die deutsche Hip Hop Band Freundeskreis auf ihrer Abschiedstournee „FK10“ den Song als Intro. Markant dabei der Text: "Hip hop just died this mornin' And she's dead, she's dead", gesungen von Max Herre und Afrob
  • Die Metal-Gruppe Blind Guardian coverte diesen Song im Jahr 2006 auf ihrer Single Fly.
  • Ein weiteres Cover stammt von der Thrash-Metal-Band Slayer aus dem Filmsoundtrack zu Unter Null und auf ihrem Album Soundtrack to the Apocalypse und der „Seasons In The Abyss“-Single.
  • Die italienische Doom-Metal Band Thunderstorm veröffentlichte 2004 auf ihrem Album "Faithless Soul" eine weitere Version, die mit 4:28 min jedoch ebenfalls wesentlich kürzer als das Original ist.
  • Dasselbe Riff ist auch von der Gruppe Chase am Ende des Songs Get It On aus dem Jahr 1971 verwendet worden.
  • Die Songs Thief’s Theme (2004) und Hip Hop Is Dead Featuring Will.I.Am (2006) von Nasir Jones beinhalten jeweils ein Original-Sample des Riffs.
  • Eine weitere Coverversion stammt von der deutschen Diskokombo Boney M. von Frank Farian aus dem Jahr 1980 unter dem Titel Gadda-Da-Vida.
  • Die US-amerikanische Power-Metal-Band Jag Panzer coverte diesen Song auf ihrem Album Chain of Command welches 1987 (offiziell: 2004) erschien.
  • Auf dem Album Guitar von Frank Zappa aus dem Jahr 1988 findet sich ein Stück mit dem Namen In-A-Gadda Stravinsky, welches sich des musikalischen Themas zu einem ganz typischen Zappa-Solo auf der E-Gitarre bedient.
  • (Ina) Gadda-Da-Vida von 16 BIT aka Michael Münzing und Luca Anzilotti, auch bekannt durch die Projekte OFF und später SNAP! - eine elektronische Coverversion (produziert am Amiga 500) aus dem Album Inaxycvgtgb mit Gastsänger Eddie Hind aus dem Jahr 1987
  • 1973 coverte Michael Viner's Incredible Bongo Band das Stück, Samples aus dieser Version benutzte unter anderem die Hip-Hop Band Hijack
  • Der britische Drum ’n’ Bass Dj High Contrast coverte 2007 das Stück, indem er einige Samples mit Drum ’n’ Bass Sounds vermischte.
  • 2009 verwenden Michael Gaedt und Michael Schulig in ihrer "Großen Rockschau" das Lied, um mit dem 17minütigen Schlagzeugsolo die Theaterpause zu überbrücken.

Trivia

  • In-A-Gadda-Da-Vida ist einer der Songs, die die Ära des Acid Rock einleiteten.
  • Die übliche Single-Version dieses Liedes beinhaltet lediglich Ron Bushys Trommelsolo (und weniges mehr) und so knapp 3 Minuten Musik. Ironischerweise ist Bushys Solo aber nicht so lang wie allgemein angenommen: Es läuft nur ungefähr sechseinhalb Minuten, von 6:30 bis etwas nach 13 Minuten des Liedes. Danach kehrt die Band wieder zum Hauptriff des Stücks zurück.
  • Mit einer höchsten Chart-Position von Platz 3 blieb die Single 140 Wochen in den „Top 200“ der Hitlisten des Billboard-Magazins.
  • Als Doug Ingle das Lied schrieb, war ihm noch nicht klar, dass dieser Song später einmal 17 Minuten lang sein würde.
  • Das Album wurde von Don Casale produziert, der auch schon mit so bekannten Künstlern, wie den Four Seasons oder Aretha Franklin zusammengearbeitet hatte.
  • Einer der Gründe für die Popularität dieses Liedes ist wohl seine häufige Radiopräsenz. DJs liebten den Song vor allem aus dem Grund, dass sie eine Viertelstunde Pause machen konnten, während der Song gespielt wurde.

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