- Gaisburger Gaskessel
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Das Gaswerk Stuttgart-Gaisburg an der Bundesstraße 10 im Neckartal ist eine Anlage der EnBW-Tochtergesellschaft EnBW Gas GmbH in Stuttgart-Ost, die bis 1972 zur Gaserzeugung durch Kohlevergasung diente. Mittlerweile wird das Gaswerk nur noch zur Gasspeicherung genutzt.
Das Wahrzeichen der Anlage ist der 1949 von MAN erbaute, auch Gasometer genannte Gaskessel nach dem Funktionsprinzip eines Scheibengasbehälters. Dieser wurde mit den gleichen Maßen wie der ursprüngliche Gaskessel von 1928/1929 erbaut, der im Februar 1944 bei einem Fliegerangriff vollständig zerstört wurde. Der Gaskessel hat eine Höhe von 104 Metern, sein Durchmesser beträgt 67 Meter, sein Fassungsvermögen 300.000 Kubikmeter. Er ist somit der größte noch in Betrieb befindliche Scheibengasbehälter in Europa und steht als Technikdenkmal unter Denkmalschutz.
Geschichte
Das Gaswerk der EnBW Gas GmbH (früher Technische Werke der Stadt Stuttgart und Neckarwerke Stuttgart) befindet sich zwischen Ufer-, Hack- und Talstraße im Stadtteil Gaisburg.
- 1874/1875: Gaswerk wurde erbaut; Stadtgaserzeugung bis 1972
- 1928/1929: Bau des 100 Meter hohen Gaskessels
- 1944: Zerstörung des Gaskessels durch einen Fliegerangriff
- 1949: Neuerrichtung des Gaskessels mit den Maßen des zerstörten Vorgängers
- 1971: Bau eines Flüssigerdgas-Speichers; zuständig für die Hauptgasversorgung von Stuttgart
- 1978/1979: Bau der zwei Flüssiggas-Kugelbehälter; diese sind mittlerweile wieder außer Betrieb
Dem Gaswerk verdankte der Vorort von Stuttgart den so genannten „Gaisburger Regen“. Bei jedem Ablöschen des Koks entstand eine Dampfwolke, die dann bei dem meist vorherrschenden Westwind als Niederschlag über Gaisburg niederging.
48.7886111111119.2197222222222Koordinaten: 48° 47′ 19″ N, 9° 13′ 11″ O
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