- Galata-Turm
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Der Galataturm (türkisch Galata kulesi) liegt im Istanbuler Stadtteil Beyoğlu.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Er war das Nordende und die Hauptbastion der genuesischen Siedlung Galata und wurde 1348-49 als Christus-Turm errichtet. Nach der Eroberung Istanbuls durch die Osmanen im Jahre 1453 wird der Turm teilweise zerstört, aber bald wiederhergestellt. Weitere Beschädigungen durch Erdbeben 1509 und durch Brände 1794 und 1831.
Das gewaltige Gebäude, das 48 m über dem Meeresspiegel liegt, misst bis zu seiner kegelförmigen Spitze 67 m und dominiert das Nordufer des Goldenen Hornes. Ab dem 16. Jahrhundert diente er als Wachturm, gegen Ende des Osmanischen Reichs als Feuerwache, eine Funktion, die er bis in die 1960er Jahre innehatte. Später wurde der Galataturm privatisiert, renoviert und für den Tourismus geöffnet.
Heutige Nutzung
Ein Teil des Obergeschosses ist heute ein Nachtclub, was allerdings nicht als Club im eigentlichen Sinne verstanden werden soll. Der Nachtclub ist erst ab 21 Uhr geöffnet und bietet eine orientalische Show begleitet von einem Abendessen. Der untere Teil der beiden Ebenen im Obergeschoss ist im selben Stil, wird allerdings vor 20 Uhr als Café genutzt, so wie der obere Teil auch, welcher allerdings vor 20 Uhr auch als reine Aussichtsplattform dient.
Die orientalische Show umfasst ein Programm von Bauchtänzerinnen, Folkloretänzern, Messerwerfern, einer Harem-Show und einem Entertainer, der am Ende der Show auftritt. Das Nachtprogramm beginnt um 21 Uhr und endet generell gegen Mitternacht.
Sonstiges
Der Galata-Turm war Schauplatz für viele Filme. Er dient auch als Treffpunkt vieler türkischer Stars. Derzeit befinden sich die Betreiber des Galata-Turms in einem Rechtsstreit mit der Stadtgemeinde Beyoğlu, da die Stadt die Rückgängigmachung der Privatisierung anstrebt, um den Turm in ein Museum umwandeln zu können. Der Prozeß wurde 2006 auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Im Brandenburger Dorf Niederlehme ließ der Industrielle Robert Guthmann 1902 den Niederlehmer Wasserturm nach dem Vorbild des Galataturms errichten.
Literatur
- Wolfgang Müller-Wiener: Bildatlas zur Topographie Istanbuls. Tübingen (Wasmuth) 1977, ISBN 3-8030-1022-5 S. 320-323
Weblinks
41.02555555555628.974166666667Koordinaten: 41° 1′ 32″ N, 28° 58′ 27″ O
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