- Galeen
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Henrik Galeen eigentl. Heinrich Wiesenberg (* 7. Januar 1881 in Stryj im damaligen Österreich-Ungarn; † 30. Juli 1949 in Randolph, USA) war ein Drehbuchautor, Regisseur und Filmschauspieler.
Angeblich arbeitete Henrik Galeen bereits als Journalist und Schauspieler, als er 1906 Assistent bei Max Reinhardt am Deutschen Theater in Berlin wurde. Belegt ist ein Engagement am dortigen Haus für die Spielzeit 1909/10. Durch seinen Freund John Gottowt lernte er die Schwedin Elvira Adler kennen, die seine erste Frau wurde. 1911 ging Galeen als Regisseur an die Berliner Volksbühne. Er schloss Bekanntschaft mit dem Schriftsteller Hanns Heinz Ewers, der in Verbindung mit der okkultistischen Loge Ordo Templi Orientis stand und - wie Albin Grau - ein Anhänger des englischen Magiers und Okkultisten Aleister Crowley war. Mit dem Drehbuch zu Der Student von Prag (1913) führte Ewers den Okkultismus im deutschen Film ein. Galeen wirkte hier bereits als Regieassistent mit. Seine erste eigene Regiearbeit beim Film war Der Golem, den er gemeinsam mit Paul Wegener 1915 drehte.
Galeens Karriere wurde durch einen Einberufungsbefehl jäh unterbrochen. Erst nach dem Ersten Weltkrieg hatte er wieder die Möglichkeit, für den Film zu arbeiten. Dabei schrieb er Drehbücher für deutsche Filmklassiker wie Der Golem, wie er in die Welt kam (1920, Beteiligung nicht gesichert), Nosferatu, eine Symphonie des Grauens (1922) und Das Wachsfigurenkabinett (1924). Seine besten Filme als Regisseur wurden das Remake von Der Student von Prag (1926, mit Conrad Veidt und Werner Krauß) und Alraune (1928, mit Brigitte Helm und Paul Wegener).
Im Sommer 1920 übernahm er zusammen mit John Gottowt die künstlerisch sehr erfolgreiche Führung und Leitung des Theaters an der Kommendantenstrasse in Berlin.
Die Wende zum Tonfilm erlebte Galeen in England, wo er 1928 mit Olga Tschechowa After the Verdict inszenierte. Außerdem arbeitete er bei mehreren britischen Filmen mit, u. a. für die International Film Distributors, British Talking Pictures sowie British Sound Film Productions. Erst 1931 kehrte er nach Deutschland zurück und schrieb für Harry Piel das Drehbuch zu Schatten der Unterwelt, der zugleich in französischer Sprache entstand. Der Spionagefilm Salon Dora Green schließlich war Galeens letzte Regiearbeit. Zu einer Realisierung des angekündigten Das steinerne Phantom kam es nicht mehr, Galeen verließ Deutschland nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Er emigrierte 1933 zunächst nach Großbritannien, ab 1940 lebte er in den USA.
Sporadisch hielt Henrik Galeen Kontakt zu anderen emigrierten Filmleuten; mit Paul Falkenberg, einem ehemaligen Mitarbeiter von Georg Wilhelm Pabst, schrieb er im Dezember 1943 eine antifaschistische Aktualisierung des Golem-Stoffes. Daneben war er zwecks Bestreitung seines Lebensunterhalts in der Herstellung von Puppen tätig. 1948 heiratete Galeen in zweiter Ehe die Baroness Ilse von Schenk. Er starb nach einem längeren Krebsleiden 1949 in Randolph, Vermont.
Trotz ihrer Bedeutung für die Herstellung von berühmten deutschen expressionistischen Filmen sind Galeen und sein Werk heute weitgehend in Vergessenheit geraten.
Filme
- 1915 Schlemihl (D, B)
- 1915 Der Golem (D, R, B)
- 1920 Der Golem, wie er in die Welt kam (B)
- 1922 Nosferatu, Eine Symphonie des Grauens. (B)
- 1924 Das Wachsfigurenkabinett (B)
- 1926 Der Student von Prag (R, B)
- 1927 Sein größter Bluff (R, B)
- 1928 Alraune (R, B)
(D=Darsteller, R=Regie, B=Drehbuch)
Weblinks
- Henrik Galeen in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Biografie
- Henrik Galeen bei filmportal.de
- Literatur von und über Henrik Galeen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten NAME Galeen, Henrik KURZBESCHREIBUNG deutscher Drehbuchautor, Regisseur und Darsteller GEBURTSDATUM 7. Januar 1881 GEBURTSORT Stryj STERBEDATUM 30. Juli 1949 STERBEORT Randolph, USA
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