- Galeocerdo cuvier
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Tigerhai Systematik Unterklasse: Plattenkiemer (Elasmobranchii) Überordnung: Galeomorphii Familie: Requiemhaie (Carcharhinidae) Gattung: Tigerhaie Art: Tigerhai Wissenschaftlicher Name der Gattung Galeocerdo Müller & Henle, 1838 Wissenschaftlicher Name der Art Galeocerdo cuvier (Péron & Lesueur, 1822) Der Tigerhai (Galeocerdo cuvier) gehört innerhalb der Haie (Selachii) zur Familie der Requiemhaie (Carcharhinidae).
Inhaltsverzeichnis
Äußeres Erscheinungsbild
Der Körper des Tigerhais ist länglich und seine Schnauze auffällig flach, breit und kantig. Der Tigerhai ist der einzige Grauhai, der Sauglöcher besitzt. Seine Zähne haben die Form eines Hahnenkamms. Der Name Tigerhai kommt von der getigerten Musterung der Jungtiere, welche mit zunehmendem Alter verblasst und im Alter nur noch sehr undeutlich oder gar nicht mehr erkennbar ist. Die auffällige Musterung hat für die Jungtiere wahrscheinlich eine Tarnfunktion, denn sie halten sich gewöhnlich in Ufernähe direkt unter der Wasseroberfläche auf. Die Schatten der Wellen zeichnen im flachen Wasser ähnliche Muster wie die der Jungtiere.
Größe und Alter
Die Größe des Tigerhais ist mit der des Weißen Hais (Carcharodon carcharias) vergleichbar. Er wird etwa 5,5 Meter lang, hat jedoch eine weniger massige Form als der Weiße Hai. Man nimmt an, dass einige Tiere bis über 7 Meter lang werden können. Sein maximales Alter kann nur geschätzt werden, sicher wird er aber mindestens 12 Jahre alt. Erwachsene Tigerhaie haben auf Grund ihrer Größe keine eigentlichen Feinde.
Ernährung
Der Tigerhai hat das vielfältigste Nahrungsspektrum aller Haie. Er ernährt sich von Schildkröten, Vögeln und Fischen – auch anderen Haien – und kann fast alles fressen. Da neben verschiedenen Beutetieren auch viel Unrat wie Autoreifen, Nägel oder Autoschilder in Tigerhaimägen gefunden wurde, war er lange Zeit als „Abfallfresser“ verschrien und wurde entsprechend als primitiv bezeichnet. Er gilt neben dem Weißen Hai und dem Bullenhai als der für Menschen gefährlichste Hai. Die meisten Haiunfälle beim Schwimmen fallen auf ihn zurück.
Fortpflanzung
Die Trächtigkeit dauert bei den Tigerhaien zwischen 15 und 16 Monaten. Die Jungtiere kommen mit einer Größe von 50 bis 70 cm zur Welt, die Anzahl pro Wurf liegt bei durchschnittlich 41. Kannibalismus im Mutterleib ist bei Tigerhaien keine Seltenheit, das älteste der Jungtiere verspeist bereits als Fötus jüngere Geschwister oder unbefruchtete Eier im Uterus. Die Weibchen scheinen nur alle drei Jahre zu gebären.
Verbreitung
Der Tigerhai kommt weltweit in tropischen und gemäßigten Küstenregionen vor. Trübe Gewässer und Regionen, in die Flüsse münden, bevorzugt er. Man findet ihn jedoch auch in der Nähe von Inselgruppen, wie zum Beispiel Hawaiʻi, Tahiti oder den Galapagos-Inseln.
Verhalten
Über das Verhalten dieses Hais ist noch sehr wenig bekannt. Er ist dämmerungs- oder nachtaktiv, schwimmt abends und nachts bis in sehr flache Regionen und zieht sich tagsüber wieder in größere Tiefen zurück. Tigerhaie sind Einzelgänger und sehr neugierig. Die Gefahr, von einem Tigerhai gebissen zu werden, ist wie für alle anderen Haiunfälle gering, obwohl die meisten Unfälle in den Tropen Tigerhaien zugeschrieben werden müssen. In den hawaiischen Gewässern, einer Region mit vielen Tigerhaien, kommt es trotz zahlreicher Surfer und Schwimmer in den Hairevieren zu weniger als einem Unfall pro Jahr.
Sonstiges
Eines der berühmtesten und umstrittensten Kunstwerke der 1990er Jahre ist ein von Damien Hirst in Formaldehyd eingelegter Tigerhai. Der Behälter mit dem für dieses Werk getöteten Tier trägt den Namen The Physical Impossibility of Death in the Mind of Someone Living (1991) (Die physische Unmöglichkeit des Todes in der Vorstellung eines Lebenden).[1]
Einzelnachweise
Weblinks
- Tigerhaibilder auf jostimages.de
- Tigerai in der hai.ch-Datenbank
- Sharkproject: Projekt, das sich dem Kampf für mehr Wissen über den Hai und damit mehr Verständnis für den Schutz der Tiere widmet
- Galeocerdo cuvier in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Simpfendorfer, 2000. Abgerufen am 11. Mai 2006
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