Galeopsis tetrahit

Galeopsis tetrahit
Gemeiner Hohlzahn
Gemeiner Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)

Gemeiner Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)

Systematik
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Unterfamilie: Lamioideae
Gattung: Hohlzahn (Galeopsis)
Art: Gemeiner Hohlzahn
Wissenschaftlicher Name
Galeopsis tetrahit
L.
G. tetrahit

Der Gemeine Hohlzahn (Galeopsis tetrahit), auch Gewöhnlicher Hohlzahn, Stechender Hohlzahn, Stacheliger Hohlzahn oder Hanfnessel genannt, ist eine Art der Gattung Hohlzahn in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Gemeine Hohlzahn ist eine einjährige krautige Pflanze, die meist 20 bis 30, selten bis 60 cm hoch wird. Der Stängel ist an den Blattknoten stark verdickt und borstig bis stachelig behaart. Auch der Kelch der Blüten ist stachelig-borstig behaart. Diese Haare haben der Art auch den Namen Stacheliger Hohlzahn gegeben.

Die Krone ist rund 1,5 mal so lang wie der Kelch. Die 15 bis 20 mm langen Blüten können sehr unterschiedlich gefärbt sein. Von weiß über rötlich und purpurn bis bläulich-violett kommen alle Farben vor. Meist sind sie aber rosa. Der Mittellappen der Unterlippe ist meist etwas dunkler gemustert mit einem gelblichen Hintergrund. Die Pflanze blüht von Juni bis Oktober. Die Blüten sind „Eigentliche Lippenblumen“. Die beiden Höcker auf der Unterlippe dienen als Kopfführung für Nektar suchende Besucher (vor allem Bienen und Hummeln). Vor dem Abblühen ist spontane Selbstbestäubung möglich.

Die Klausenfrüchte werden durch vorbeistreifende Tiere ausgestreut. Sie bleiben an den Borsten des Stängels und an den stacheligen Kelchzähnen hängen, die elastischen Stängel biegen sich, schnellen anschließend in die Ausgangslage zurück und schleudern die reifen Klausenfrüchte dabei aus den Kelchen (Tierstreuer).

Weidenmeise und Sumpfmeise sammeln die Klausen und legen in der Borke von Bäumen Vorräte an (Versteckausbreitung).

Vorkommen

Die Art ist weit verbreitet und häufig. Ursprünglich kam sie im gemäßigten und meridionalen Eurasien vor. Sie wurde nach Nordamerika verschleppt, wo sie noch in Ausbreitung begriffen ist.

In Mitteleuropa findet man den Gemeinen Hohlzahn verbreitet in Unkrautgesellschaften auf Äckern, in Waldschlägen, an Wegen und Zäunen, an Schuttplätzen, vor allem in montanen Lagen. Er liebt stickstoffreichen, basischen oder leicht sauren, ja torfigen Boden. In den Alpen kommt er bis in 1560 m Seehöhe vor.

Er ist ein Kulturbegleiter. Das Auftreten des Gemeinen Hohlzahns in prähistorischen Pflanzenfunden wird stets als Indiz für menschliche Landnutzung gewertet.

Systematik

Der Gemeine Hohlzahn ist allotetraploid. Wahrscheinlich ist er eine natürliche Kreuzung aus dem Bunten Hohlzahn (Galeopsis speciosa) und dem Weichhaarigen Hohlzahn (Galeopsis pubescens).

Früher wurde der Zweispaltige Hohlzahn (G. bifida) als Unterart des Gemeinen Hohlzahns angesehen.

Quellen und weiterführende Informationen

Literatur

  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz Deutschland. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4
  • Werner Rothmaler: Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Band 2: Gefäßpflanzen, 14. Auflage. Volk und Wissen, Berlin 1988, ISBN 3-060-12539-2
  • Otto Schmeil, Jost Fitschen, Werner Rauh: Flora von Deutschland und seinen angrenzenden Gebieten. 84. Auflage. Quelle & Meyer, Heidelberg 1968.
  • Manfred A. Fischer (Red.): Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Oberösterreichisches Landesmuseum, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5

Weblinks


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