- Galsterei
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Mit Galsterei bzw. Galster wird heutzutage eine bestimmte Art der Zauberei bezeichnet. Man findet den Begriff häufig auch in Zusammensetzungen wie Galsterweib, als Bezeichnung für eine Hexe bzw. ein zauber- das heißt galsterkundiges Weib. Vorchristliche Zauberhandlungen sind Teil der paganen germanischen Religionen.
Ursprünglich bedeutet Galster (Althochdeutsch: galstar, Altnordisch: galdr, Altenglisch: gealdor ) in etwa so viel wie Zaubergesang, oder Zauberbesprechung aus gemeingermanisch *galdra Zauberlied, Gesang. Mit einem Zauber beschwören, besprechen lautet im althochdeutschen bigalan.
Ein Galster wird wie es die Phrase „Galster gellen“ nahelegt lautlich geäußert. Galster-Sprüche sind im altnordischen Kontext in einem eigenst für Galster bestimmten Versmaß dem Galdralag verfasst. Typisch ist in den altenglichen und altdeutschen Zaubersprüchen das besingen oder beschwören, galstern, in Bezug auf das Heilen von Krankheiten. Die litrarische überlieferte Form zeigt den germanischen Stabreim auf, sowie den Bezug zur germanischen Mythologie. Beispiele hierfür sind der zweite Merseburger Zauberspruches: und der altenglische Neunkräutersegen in welchen Wodan/Odin als Heiler beziehungsweise als Zauberer erscheint. In der nordischen Mythologie, in der Liederedda wird der Galster ebenfalls Odin zugeschrieben, der z. B. in der Vegtamskviða (Baldrs draumar) auch als galdrs fǫður, Vater des Galsters benannt wird.
Literatur
- Hanns Bächtold-Stäubli (Hrsg.): Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. 10 Bände. De Gruyter, Berlin und Leipzig 1929-1942 (unveränderter Nachdruck 2000: ISBN 3-11-016860-X)
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