Gandophares

Gandophares
Münze des Gondophares in parthischen Stil

Gondophares (Gudapharasa auf seinen Münzen) war ein indo-parthischer König.

Er gilt als der Begründer des Indo-Parthisches Königreiches und war wohl ein parthischer Lokalfürst bevor er König wurde. Gondophares regierte von ca. 20 n. Chr. bis 50 n Chr. Gondophares erscheint auf Münzen und in der Inschrift von Takht-i-Bahi. Es ist ein 26. Regierungsjahr bezeugt, dieses Jahr fällt in das Jahr 103 einer nicht sicher bekannten Ära, aber wohl die des Indo-skythischen Herrschers Azes I. Seine Hauptstadt war Taxila im heutigen Pakistan. Anhand von Münzfunden kann angenommen werden, dass er den Punjab und das Tal von Kabul beherrschte. Auf seinen Münzen, die er in Silber und Kupfer prägte, trägt er den hellenistischen Titel Autokratôr. Sie zeigen griechische (z. B. Nike oder Pallas), aber auch indische Gottheiten, wie Shiva. Der Name Gondophares wurde von einigen Nachfolgern als Königstitel benutzt.

Gondophares ist aber vor allem aus den Apokryphen bekannt, dort erscheint er in den Akten des Apostels Thomas. Der Apostel Thomas gelangte als Sklave nach Taxila an den Hof des Gondophares und seines Bruders Gad, dort sollte er für den König einen Palast bauen, gab das Geld aber für die Armen aus. Als er zur Rede gestellt wurde meinte er, dass er einen Palast im Himmel errichtet habe. Darauf wollte Gondophares St. Thomas bestrafen, doch hatte Gad im Schlaf die Vision von einem himmlischen Palast. St. Thomas durfte weiterziehen und wurde der Apostel der Inder. Die Geschichte wurde lange Zeit als Legende ohne historische Basis abgetan, bis im 19. Jahrhundert Münzen von Gondophares auftauchten dessen Existenz damit bewiesen war.

Literatur

  • A.D.H. Bivar: Gondophares and the Indo-Parthians. In: Vesta Sarkhosh Curtis, Sarah Stewart (Hrsg.): The Age of the Parthians. London 2007, S. 26ff.

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