Gardners Prachtkärpfling

Stahlblauer Prachtkärpfling
Stahlblauer Prachtkärpfling (Fundulopanchax gardneri)
Systematik
Unterklasse: Strahlenflosser (Actinopterygii) Überordnung: Echte Knochenfische (Teleostei) Ordnung: Zahnkärpflinge (Cyprinodontiformes) Familie: Aplocheilidae Gattung: Fundulopanchax Art: Stahlblauer Prachtkärpfling
Wissenschaftlicher Name
Fundulopanchax gardneri
(Boulenger, 1911)

Der Stahlblaue Prachtkärpfling (Fundulopanchax gardneri) oder auch Gardners Prachtkärpfling ist ein Killifisch aus dem westlichen Afrika. Er wird als Aquarienfisch gehalten und wurde zu diesem Zweck 1913 erstmals nach Deutschland eingeführt.^[1] Die Art wurde früher der ehemaligen Untergattung Fundulopanchax innerhalb der artenreichen Gattung der Prachtkärpflinge (Aphyosemion) zugerechnet. Mittlerweile wird der Stahlblaue Prachtkärpfling der Gattung Fundulopanchax zugerechnet, die sich aus den ehemaligen Aphyosemion–Untergattungen Fundulopanchax, Gularopanchax, Paludopanchax und Paraphyosemion zusammensetzt. Das Art-Epitheton bezieht sich auf den Offizier^[2] R.D. Gardner der Boulenger die Typusexemplare überbrachte.^[3]

Verbreitung und Lebensraum

In Nigeria und dem Südwesten Kameruns bewohnt der Stahlblaue Prachtkärpfling die Gewässer der Regenwald- und Savannengebiete.^[4]. Die Nominatform F. gardneri gardneri ist den Zuflüssen des Cross River im südöstlichen Nigeria zu finden.^[5] Wie die meisten Mitglieder ihrer Gattung bevorzugen die Tiere weiches und leicht saures Wasser. Die Art ist semianuell, ein saisonales Trockenfallen des Heimatgewässers wird von den Gelegen also überstanden.^[1]

Merkmale

Der gattungstypisch gestaltete Körper des Stahlblauen Prachtkärpflings kann eine Gesamtlänge von 6,5 Zentimeter erreichen. Auf metallisch schillerndem und grün bis blau gefärbten Grund tragen die Männchen karminrote Punkte und Flecken, die im vorderen Teil auch zu Längsreihen angeordnet sein können. Ihre Anzahl schwankt populationsabhängig ebenso wie die Zeichnung der Flossen. Varianten mit einem roten Längsband tragen eine gelbe oder seltener orange Begrenzung zum Flossenrand hin. Flossen die ausschließlich eine Zeichnung aus roten Punkten tragen sind in der Regel bläulich oder weiß gesäumt. Die Farbgebung der Weibchen ist deutlich weniger auffällig, sie sind hellbraun und tragen kleine braune Punkte an den Körperseiten und dem basalen Teil der Flossen.^[3] Entlang einer mittleren Längsreihe trägt der Stahlblaue Prachtkärpfling 29 bis 34 Schuppen.

Flossenformel: Dorsale 12–16, Anale 14–18^[4]

Verhalten

Der Stahlblaue Prachtkärpfling ist innerartlich relativ aggressiv, insbesondere die Männchen haben untereinander heftige Auseinandersetzungen. Die Weibchen werden von ihren männlichen Artgenossen stark getrieben. Der Laich wird an feinfiedrige Pflanzen geheftet. Ohne Trockenphase schlüpfen die Larven innerhalb von zwei bis drei Wochen.^[1]

Systematik

Die Art bildet eine Reihe von Unterarten und Lokalformen, vier Unterarten sind derzeit anerkannt.

• Fundulopanchax gardneri gardneri
• Fundulopanchax gardneri nigerianum
• Fundulopanchax gardneri mamfensis
• Fundulopanchax gardneri lacustris^[4]

Belege

1. ↑ ^{a b c} Rüdiger Riel, Hans A. Baensch: Aquarienatlas. 14. Auflage. Mergus Verlag, Melle 2002, ISBN 3-88244-065-1 (Band 1). S. 532
2. ↑ www.killifish.f9.co.uk
3. ↑ ^{a b} Claus Schaefer, Torsten Schröer (Hrsg.):Das große Lexikon der Aquaristik. Ulmer Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-7497-9. S. 383 und S. 385
4. ↑ ^{a b c} Günther Sterba: Süßwasserfische der Welt, Weltbild Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-89350-991-7. S. 457
5. ↑ Fundulopanchax gardneri auf www.datz.de

Weblinks

• Stahlblauer Prachtkärpfling auf Fishbase.org (englisch)