- Gare Cornavin
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Gare de Cornavin Haupteingang des Gare de Cornavin Bahnhofsdaten Art Durchgangsbahnhof Perrons 8
Reisende 40'000 täglich[1]
Tägliche Zugfahrten 230
Abkürzung Genève-Cornavin
Architektonische Daten Eröffnung Architekt Julien Flegenheimer (1931) Baustil Neoklassizismus Stadt Genf Kanton Genf Staat Schweiz Koordinaten 46° 12′ 36″ N, 6° 8′ 32″ O46.216.1422222222222Koordinaten: 46° 12′ 36″ N, 6° 8′ 32″ O; CH1903: (499951 / 118445) Der Gare de Cornavin ist der Hauptbahnhof der Stadt Genf. Mit täglich ca. 40.000 Reisenden gehört er zu den grössten Bahnhöfen der Schweiz.
Der Bahnhof befindet sich an den Grenzen der Genfer Quartiere Saint-Gervais, Les Grottes und Les Pâquis. Der gleichnamige Platz vor dem Bahnhof, La Place de Cornavin, ist ein wichtiger Konotenpunkt der Transports Publics Genevois, den städtischen Verkehrsbetrieben. Neben den Omnibussen halten hier auch Strassenbahnen. Unter dem Platz befindet sich ein öffentliches Parking.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Standortwahl des Bahnhof fiel in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, während der Planung der Bahnstrecke Genf–Lyon. Nachdem man mehrere Standorte angeschaut hat, entschied man sich, den Bahnhof an den damaligen Stadtrand zu setzen, um die Anwohner vor dem Lärm und Abgasen zu schützen und damit die Stadt nicht in zwei Teile geschnitten wird.
Im Rahmen einer dreitägigen Feier wird die Strecke und der Bahnhof zwischen 16. un dem 18. März 1858 eröffnet. Während der Zeit, als der Bahnhof noch in Hand der PLM liegt, wird der Bahnhof zweimal, 1873 und 1893, erweitert. Durch ein Feuer am 11. Februar 1909 brennt der Bahnhof bis auf seine steinernen Grundmauern ab. Kurze Zeit später, 1912 übernehmen die SBB den Bahnhof. 1925 elektrifiziert diese die Bahnstrecke Genf–Lausanne.
Nachdem am 28. April 1919, während der Friedenskonferenz in Versailles entschieden wurde, den Sitz des Völkerbundes nach Genf zu legen, brachen in der ganzen Stadt Genf zahlreiche Arbeiten an. In diesem Zusammenhang wurde der Bahnhof Cornavin nach Plänen des Architekten Julien Flegenheimer mit Skulputen von Jacques Probst im Giebel errichtet. Die Haupthalle wurde schon 1929 voreröffnet, die restlichen Arbeiten sind 1931 fertiggestellt worden.
Auf der nach Frankreich führenden Strecke wurde am 27. September 1956 zwischen Culoz und dem Bahnhof der elektrische Betrieb aufgenommen. Die Strecke wurde aber statt nach Schweizer Norm mit der französischen Norm, 1500 V Gleichstrom, elektrifiziert, was der SBB Strecke zwischen Genf und La Plaine eine Spezialität bescherte. Speziell dafür wurden 1956 eine neue Fahrzeugserie beschafft, die beiden BDe 4/4 II, welche an die französische Spannung angepasst waren. 1995 wurde diese Fahrzeugserie von fünf Bem 550 abgelöst. Die Fahrzeuge werden für den Regionalverkehr verwendet, der Fernverkehr auf dieser Strecke wird durch die SNCF abgewickelt. Seit 1956 besitzt der Bahnhof zwei unterschiedliche Oberleitungsspannung und ist somit ein Systemwechselbahnhof. Über einem Teil der Bahnhofsgleise kann die Oberleitung zwischen den beiden System umgeschaltet werden. Die Mehrheit der Gleise kann aber nur mit einer Spannungsart eingespiesen werden. Weshalb für den Rangierdienst die Ee 3/3 IV zum Einsatz kommen, die unter beiden Systemen fahren können. Die SNCF plant die Strecke auf ihre Wechselstromvariante 25'000 Volt und 50 Herz umzubauen, das genau Umstelldatum ist noch nicht endgültig (Planungstermin 2013-14).
Im Rahmen des RailCity-Konzeptes des SBB wird der Bahnhof momentan in ein «attraktives und modernes Servicezentrum» umgewandelt. Hierfür wurde 2004 der Westflügel des Bahnhof renoviert, der Rest soll zwischen 2009 und 2012 fertiggestellt werden. Momentan beherbergt der Bahnhof über 50 Geschäfte, Bars und Restaurant sowie eine Polizeistation.
Betriebliches
Als Endbahnhof zweier Linien, hat sich auch in Genf ein Unterhaltsstandort ausgebildet. Das Depot wurde zwar von Anfang an für beide Bahngesellschaften, der LG (später PLM, SNCF) und der GV (später LFB, OS, JS, SBB) erbaut. Wobei allerdings die Gleise klar einer Gesellschaft zugewiesen waren, es sich in dem Sinn um zwei Depot's unter einem Dach gehandelt hat. Das Depot befindet sich in Richtung Lausanne auf der westlichen (von See abgewandten Seite) der Strecke, dazwischen liegen die Abstellgleise der SNCF. Bei der SBB, während der Zeit des Kreises I, war die Depotwerkstatt zwar offiziell immer dem von Depot Lausanne unterstellt (es gab keine (Strecken)-Lokomotivzuteilung Depot Genf, Ausnahme waren die Gleichstromtriebwagen), wurde aber relativ selbständig geführt. Das Zugspersonal und die Lokomotivfüherer der SBB wurden immer eigenständig verwaltet. Während sich die SNCF weitgehendst zurückgezogen haben (der Rückzug begann mit der Elektrifizierung ihrer Strecke) und in Genf nur noch ein Personalstandort haben, wurde er für die SBB das wichtigste Unterhaltszentrum für die InterCity-Neigezzüge und gehört heute zur Division Personenverkehr.
Wichtige Daten
- 18. März 1858; Eröffnung der doppelspurigen Strecke Seyssel-La Plaine-Genève durch die Eisenbahngesellschaft Lyon Genève LG (ab 1. Jan. 1862 PLM, ab 1. Jan. 1938 SNCF)
- 25. Juni 1858; Eröffnung der Strecke Genève-Versoix, durch die Eisenbahngesellschaft Genève-Versoix GV (ab 1. Aug. 1858 LFB, ab 1. Jan. 1872 SO, ab 28. Juni 1881 SOS, ab 1. Jan. 1890 JS, ab 1. Mai 1902 SBB)
- 1868; Doppelspuriger Ausbau der Strecke Genève-Gland
- 11. Februar 1909; Vollbrand des Bahnhofsgebäudes
- 22. Dez. 1925; Elektrifizierung der SBB Strecke Renens-Genève mit 15'000V 16 2/3 Hz
- 17. Sep. 1956; Elektrifizierung der SNCF Strecke Culoz-Genève mit 25'000V 50 Hz
- 31. Mai 1987; Eröffnung der doppelspurigen SBB Stecke Genève-Genève Aéroport (15'000V 16 2/3 Hz)
Weblinks
Einzelnachweise
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