Garmisch

Garmisch
Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Garmisch-Partenkirchen
Garmisch-Partenkirchen
Deutschlandkarte, Position von Garmisch-Partenkirchen hervorgehoben
47.511.083333333333708Koordinaten: 47° 30′ N, 11° 5′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Garmisch-Partenkirchen
Höhe: 708 m ü. NN
Fläche: 205,66 km²
Einwohner: 26.148 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 127 Einwohner je km²
Postleitzahl: 82467
Vorwahl: 08821
Kfz-Kennzeichen: GAP
Gemeindeschlüssel: 09 1 80 117
Adresse der Marktverwaltung: Rathausplatz 1
82467 Garmisch-Partenkirchen
Webpräsenz:
Bürgermeister: Thomas Schmid (Christlich Soziales Bündnis - Bürger für Garmisch-Partenkirchen)
Garmisch-Partenkirchen (Ortsteil Garmisch, rechts: Bahnhof)
Luftbild von Garmisch-Partenkirchen

Garmisch-Partenkirchen ist ein Markt und zugleich Kreishauptort des Landkreises Garmisch-Partenkirchen sowie Zentrum des Werdenfelser Landes. Trotz mehr als 26.000 Einwohnern ist Garmisch-Partenkirchen keine Stadt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Partenkirchen geht auf die römische Reisestation „Partanum“ auf der hier durchführenden Via Claudia zurück. Garmisch wurde 802 erstmals als Siedlung urkundlich erwähnt.

Der Freisinger Bischof Magiera erwarb Garmisch 1249 und Bischof Emicho 1294 Partenkirchen. Ab 1294 gehört die Grafschaft zum Hochstift Freising, und blieb bis zum Ende der Säkularisierung, also der Trennung von Staat und Kirche im Jahre 1802, in geistlichem Besitz.

Im Hochmittelalter war Partenkirchen für die Fugger und Welser wichtige Station auf dem Weg nach Italien und erlebte so einen wirtschaftlichen Aufschwung. Der Ort blühte als Reise- und Handelsstation zwischen Augsburg und Venedig regelrecht auf, die Flößerei auf der Loisach war für Garmisch die Haupteinnahmequelle. Mit dem Dreißigjährigen Krieg verarmte die Region.

1802 kommt die Grafschaft Werdenfels zu Bayern. Mit der Fertigstellung der Eisenbahnverbindung 1889 nach München setzt der Fremdenverkehr ein. Am 1. Januar 1935 schlossen sich die bis dahin selbständigen Märkte Garmisch und Partenkirchen wegen der im nachfolgenden Jahr stattfindenden IV. Olympischen Winterspiele (1936) auf massiven Druck der NSDAP hin zur Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen zusammen. Nach Absage von Sapporo und St. Moritz sollten die V. Olympischen Winterspiele (1940) ebenfalls in Garmisch-Partenkirchen stattfinden, wurden aber durch den Zweiten Weltkrieg verhindert.

1978 fanden erstmals alpine Ski–Weltmeisterschaften in Bayern statt, Gastgeber war vom 28. Januar bis 5. Februar 1978 Garmisch–Partenkirchen. Der Ort übernimmt auch die Ausrichtung der Alpine Skiweltmeisterschaft 2011. Zusammen mit München und Schönau am Königssee bewirbt sich Garmisch-Partenkirchen um die Olympischen Winterspiele 2018.

Politik

Garmisch-Partenkirchen gilt als eine der traditionellen Hochburgen der CSU. Diese konnte seit 1945 ihre absolute Mehrheit stets verteidigen. Bei der Kommunalwahl am 2. März 2008 wurde die absolute Mehrheit der CSU erstmals gebrochen. Das Endergebnis der Gemeinderatswahl:

Christlich Soziales Bündnis – Bürger für Garmisch-Partenkirchen 11 Sitze
CSU 8 Sitze
Freie Wähler 5 Sitze
SPD 4 Sitze
FDP 1 Sitz
Bayernpartei 1 Sitz

Zum Bürgermeister wurde Thomas Schmid (Christlich Soziales Bündnis) gewählt.

Geografie

Garmisch-Partenkirchen liegt inmitten eines weiten Talkessels am Zusammenfluss der aus Tirol kommenden Loisach und der im Wettersteingebirge entspringenden Partnach, zwischen Ammergebirge im Nordwesten, Estergebirge im Osten und Wettersteingebirge - mit Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, im Süden. Garmisch war während der letzten Eiszeit - der Würmeiszeit - mit einer Eisddecke von ca. 1700 m über NN überzogen.

Kochelberg ist der Name eines 870 m hohen Berges in Garmisch-Partenkirchen. Auf dem Berg befindet sich die im Sommer bewirtschaftete Kochelberg-Alm.

Der 1340 m hohe Hausberg ist der Hausberg von Garmisch-Partenkirchen. Er ist über recht steile, gut ausgebaute Wege sehr gut erreichbar. Im Winter kann man mit der Seilbahn auf den Hausberg gelangen und dort Ski fahren.

Klima

Klimadiagramm von Garmisch-Partenkirchen

[1]


Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Öffentliche Einrichtungen

Bildung

  • Werdenfels-Gymnasium
  • St.Irmengard Gymnasium
  • St.Irmengard Realschule
  • Staatliche Wirtschaftschule Garmisch-Partenkirchen
  • Zugspitz-Realschule für Jungen
  • Grundschule Burgrain
  • Hauptschule und Grundschule Gröben
  • Hauptschule und Grundschule Partenkirchen
  • Beruffachschule für Kinderkranken- und Krankenpflege
  • Private Schule für Kranke am Deutschen Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie
  • Fachschule für Schreiner und Holzbildhauer mit Fachakademie für Holzgestaltung Garmisch-Partenkirchen
  • Hotelfachschule
  • Berufsfachschule (IT) Kaufmännische Assistenten

Medien

Der Münchner Merkur hat einen Ableger mit dem Titel Garmisch-Partenkirchner Tagblatt. Diese Tageszeitung wird in folgende Talregionen aufgeteilt:

  • Garmisch-Partenkirchen & Region
  • Murnau & Region
  • Ammertal
  • Mittenwald & Oberes Isartal

Die Anzeigenblattgruppe Südbayern hat in Garmisch-Partenkirchen ebenfalls ein Büro und ist mit dem Kreisboten vertreten, der zweimal wöchentlich erscheint.

Von Garmisch-Partenkirchen aus sendet der Lokalsender Radio Oberland.

Sehenswürdigkeiten

Sport

1936 wurden hier die Olympischen Winterspiele ausgetragen, 1978 die Alpine Skiweltmeisterschaft. Auch die Alpine Skiweltmeisterschaft 2011 wird in Garmisch-Partenkirchen stattfinden. In der Bewerbung setzte sich die Marktgemeinde gegen das österreichische Schladming durch, nachdem die Bewerbung für die Ski-WM 2009 gegen das französische Val-d’Isère verloren ging. Die Entscheidung fiel am 25. Mai 2006. Garmisch-Partenkirchen wird gemeinsam mit München und Schönau am Königssee als offizieller Kandidat für die Olympischen Winterspiele 2018 antreten. Wenn die endgültige Entscheidung für die Vergabe im Sommer 2011 auf die bayerischen Standorte fiele, befände sich Garmisch-Partenkirchen in Gesellschaft der weltbesten Wintersportorte, in denen die Olympischen Winterspiele bisher schon zweimal stattfanden: nämlich St. Moritz, Innsbruck, Cortina d’Ampezzo und Lake Placid.

Im Sommer 2008 ist Garmisch-Partenkirchen zum zweiten Mal Austragungsort der Medigames.

Im Eishockey wurde der SC Riessersee zehn mal Deutscher Meister. Aktuell spielt er aber in der 2. Eishockeybundesliga.

Jedes Jahr am Dreikönigstag (6. Januar) wird auf dem Weg zur Partnachalm, der von der Straße zwischen Skistadion und Partnachklamm abzweigt, die bayerische Meisterschaft im Hornschlittenfahren ausgetragen.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • 1. Januar - Neujahrsspringen im Rahmen der Vierschanzen-Tournee
  • 6. Januar - Bayerische Meisterschaft im Hornschlittenrennen
  • Januar/Februar - FIS Alpiner Ski Weltcup
  • Juni - Richard-Strauss-Festival
  • Juli erstes Wochenende - BMW Motorrad Days
  • Juli / August Festwochen in Garmisch und Partenkirchen
  • August / September - KULTurSOMMER


Städtepartnerschaften

Garmisch-Partenkirchen hat drei Schwesterstädte, zu denen es eine Partnerschaft unterhält. Seit 1966 besteht die Städtepartnerschaft mit dem US-amerikanischen Skiort Aspen. Seit 1987 gibt es eine Partnerschaft mit der finnischen Stadt Lahti und seit 1973 mit dem Ort Chamonix in Frankreich.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

siehe: Liste der Ehrenbürger von Garmisch-Partenkirchen

Söhne und Töchter der Gemeinde

(Folgende Persönlichkeiten sind in Garmisch-Partenkirchen geboren. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr. Ob sie ihren späteren Wirkungskreis in GAP hatten oder nicht, ist dabei unerheblich)

Sonstige

Folgende Persönlichkeiten sind oder waren in irgendeiner Weise mit GAP verbunden. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr


Bildergalerie historisch

Bildergalerie aktuell

Literatur

  • Wolfgang Wüst: Umbruch im Goldenen Landl vor 200 Jahren. Der Markt Partenkirchen und die Grafschaft Werdenfels im Säkularisationstrauma, in: Mohr – Löwe – Raute. Beiträge zur Geschichte des Landkreises Garmisch-Partenkirchen 11, hg. v. Verein für Geschichte, Kunst und Kulturgeschich-te im Landkreis e.V., Garmisch-Partenkirchen 2006, S. 141-162.

Einzelnachweise

  1. Geoklima 2.1

Siehe auch

Weblinks


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