Gasparinus de Bergamo

Gasparinus de Bergamo

Gasparino Barzizza (* um 1360 in Bergamo; † um 1431 in Mailand); (andere Namen: Gasparinus de Bergamo in italienisch; Gasparino (da) Barizizza oder Gasparino (da) Barzizza; in französisch, Gasparin de Pergame; in Latein, Gasparinus Barzizius Pergamensis; Gasparini; Bergamensis); war einer der ersten italienischen Humanisten.

Gasparino war ein italienischer Grammatiker und ein Lehrer, der angespornt durch die Arbeiten Ciceros eine neue Art Epistel-Latein unterrichtete. Zusammen mit Pier Paolo Vergerio hatte er großen Einfluss auf die Entwicklung des Humanismus in Padua. Als einer der ersten italienischen Humanisten unterrichtete er Rhetorik, Grammatik und moralische Philosophie mit dem Ziel, die lateinische Literatur wiederzubeleben.

Er wurde geboren als Gasparino Di Pietrobuono im Dorf Barizizza, nahe Bergamo. In Pavia studierte er Grammatik und Rhetorik, wo er von 1403 bis 1407 auch unterrichtete. Anschließend ging er nach Venedig, um dort als privater Tutor der Barbaro-Familie zu dienen. Dort fand er aber keine Unterstützung für die Gründung einer Schule. 1407–1421 unterrichtete er dann in Padua. Hier hatte er seine produktivste Schreibensperiode, die sein Renommee als Lehrer und Gelehrter begründete. Er dozierte über Rhetorik und die Autoren Seneca, Cicero, Vergil und Terenz. Hier gründete er auch eine Volksschule, die einen humanistischen Lehrplan anbot. Vittorino da Feltre und Leon Battista Alberti verdanken ihm ihre Ausbildung in ihrer Kindheit.

Er unterrichtete dann in Ferrara. 1418 eröffnete er auf Einladung von Filippo Maria Visconti eine Volksschule in Mailand, in gleicher Weise organisiert wie seine Schule in Padua.

Ab 1421 unterrichtete er in Mailand. Dort diente er Visconti auch als Gerichts-Orator.

Er diente ferner dem Papst Martin V. als Sekretär. In dieser Eigenschaft wohnte er dem Konzil von Konstanz bei.

Gasparinus starb in Mailand um 1431.

Aus seiner Ehe mit Lucrezia Alliardi hat er einen Sohn namens Guimforte (Guiniforto) Barzizza (c. 1406–63), der ein angesehener Lehrer und Schreiber wurde und um 1440 in Mailand im Auftrag von Filippo Maria Visconti einen Kommentar zu Dantes Inferno aus der Göttlichen Komödie verfasste. Guimforte heiratete Giovannina Malabarba.

Werke

  • Eines seiner Werke „epistolarum Liber“ oder „Epistolae Gasparini“ zeichnet sich dadurch aus, dass es das erste gedruckte Buch in Frankreich ist; gedruckt 1470 von Johannes Heynlin mit der neu eingeführten Druckerpresse. Dieses Werk war bestimmt, Studenten ein Beispiel zu geben, kunstvoll und elegant Latein zu schreiben und um Prosaaufbau zu unterrichten.
  • Tractatus de Compositione (ca. 1420): eine Abhandlung über Rhetorik und literarische Ausdrucksweise. In dieser Abhandlung argumentiert er für eine Rückkehr zu den Ausdruckselementen der Rhetoriker der Antike.
  • Orthographia: ein Handbuch der lateinischen Orthographie

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