Gasterophilidae

Gasterophilidae
Magendasseln
Gasterophilus intestinalis

Gasterophilus intestinalis

Systematik
Überklasse: Sechsfüßer (Hexapoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Unterklasse: Fluginsekten (Pterygota)
Überordnung: Neuflügler (Neoptera)
Ordnung: Zweiflügler (Diptera)
Familie: Magendasseln
Wissenschaftlicher Name
Gasterophilidae
Girschner, 1896
Arten
  • Pferdemagenbremse (Gasterophilus intestinalis)
  • Gasterophilus pecorum

Die Magendasseln oder -bremsen (Gasterophilidae) stellen eine Familie der Zweiflügler (Diptera) dar. Wie die Vertreter der Dasselfliegen (Oestridae) leben die Larven der Tiere parasitisch und befallen Huftiere, vor allem Pferde. Sie werden häufig auch den Dasselfliegen als Unterfamilie zugeteilt.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die ausgewachsenen Fliegen sind mittelgroß und meist pelzig behaart. Die Flügel sind sehr gut ausgebildet und die Tiere sind gute Flieger. Im Flug geben sie einen markanten Brummton von sich, der ihre potentiellen Wirte bereits stark verstört und Fluchtinstinkte auslöst. Die Mundwerkzeuge der Magendasseln sind zurückgebildet und die Tiere nehmen als Adulte (Ausgewachsene) keine Nahrung zu sich. Ihre Lebenszeit ist entsprechend mit einem bis sieben Tagen sehr kurz.

Vorkommen

Von den Magendasseln sind etwa 25 Arten weltweit bekannt, davon sind 10 in Europa anzutreffen.

Fortpflanzung

Die begatteten Weibchen der Magendasseln fliegen ihre Opfer an und legen die Eier in das Fell und verkleben sie dort. Die häufigste europäische Art, die Pferdemagenbremse (Gasterophilus intestinalis) bevorzugt dabei den Brust- und Bauchbereich oder die Beine, andere Arten legen die Eier in Mundnähe und Gasterophilus pecorum wählt auch Gegenstände in der Nähe der Pferde zur Eiablage. Bei manchen Arten legt das Weibchen bis zu 5000 Eier, die meisten Arten legen allerdings weniger.

Entwicklungszyklus

Larve der Magendassel des Pferdes

Die Larven schlüpfen nach etwa einer Woche, die Larven von Gasterophilus intestinalis erst nach Berührung mit dem Speichel des Wirtstieres. Die Junglarven dringen dann in die Mundhöhle ein und haken sich mit den Mundhaken in der Zunge oder der Wange fest. Von hier wandern die Maden in den Schlund und setzen sich unter dem Kehldeckel fest. Hier beginnen sie mit ihrer Blutmahlzeit, in deren Verlauf sie zum Magen und zum Darm wandern und sich dort mit Hilfe von Dornenkränzen festhaken. Eine charakteristische Eigenschaft der Larven dieses Stadiums sind Hämoglobinhaltige Fettkörperzellen, die durch den weißen Körper deutlich sichtbar sind. Mit diesen sind die Larven in der Lage, sehr effektiv Sauerstoff zu binden, obwohl sie auch gänzlich ohne diesen auskommen. Der Magen des befallenen Pferdes kann mehrere Hundert dieser Parasiten enthalten. Die verpuppungsreifen Larven verlassen ihren Wirt durch den After und verpuppen sich im Boden.

Schadwirkung

Die Magendasseln parasitieren fast ausschließlich bei Unpaarhufern, also bei Pferden, Eseln oder Maultieren, die Gattung Gyrostigma auch bei Nashörnern. Seltener kommen sie auch bei Hunden und auch beim Menschen vor und werden hier als "Hautmaulwurf" bezeichnet, da sie sich unter der Haut entlangfressen. Die Entwicklung wird in diesen Fehlwirten jedoch nicht abgeschlossen und die Larven gehen im zweiten Larvenstadium zugrunde.

Literatur

  • Joachim Haupt, Hiroko Haupt: Fliegen und Mücken. Beobachtung, Lebensweise, Natur-Verlag, Augsburg 2001, ISBN 3-89440-278-4
  • Klaus Honomichl, Heiko Bellmann: Biologie und Ökologie der Insekten, (1 CD-ROM), Fischer, Stuttgart 1996, ISBN 3-437-25020-5 (Buchausg.: Fischer, Stuttgart 1998, ISBN 3-437-25890-7)

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