Gatsalow

Gatsalow

Chadschimurad Soltanowitsch Gatsalow (russisch Хаджимурад Солтанович Гацалов; * 11. Dezember 1982 in Tschikola, Nordossetien, Sowjetunion) ist ein russischer Ringer ossetischer Herkunft. Er ist Olympiasieger 2004 und mehrfacher Welt- und Europameister im freien Stil im Halbschwergewicht)

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Chadschimurad Gazalow wuchs in Wladikawkas auf und begann dort im Alter von 11 Jahren mit dem Ringen. Er stammt aus einer ossetischen Familie, in der das Ringen schon längere Zeit ausgeübt wird. Drei seiner Onkels waren auch Ringer. In Wladikawkas wurde er von dem Trainer W.W. Tschebojew im Juniorenalter an die russische Spitzenklasse im Freistilringen herangeführt. Nach dem Gewinn des Weltmeistertitels bei den Junioren im Jahre 2001 in Taschkent im Mittelgewicht, ging er nach Moskau und trat dem Sportklub der Armee ZSKA Moskau bei. Diesem Klub gehört er noch heute an, hat aber immer noch enge Beziehungen zu seiner Heimatstadt Wladikawkas. In Moskau wurde er von Wladimir Golubow trainiert. Auch der Cheftrainer der russischen Freistil-Nationalmannschaft Dschambulat Tedejew, ebenfalls ein Ossete, kümmerte sich sehr um Chadschimurad Gazalow.

Nachdem er als junger Ringer seine Leistungen konsolidiert hatte, wurde er im Jahre 2003 zur Europameisterschaft der Senioren nach Riga entsandt. In Riga wurde er mit fünf Siegen auf Anhieb Europameister im Halbschwergewicht. Auf dem Weg zu diesem Titel besiegte er Weltklasseringer wie Luka Eldari Kurtanidse aus Georgien, Wadim Tasojew aus der Ukraine und im Finale Fatih Cakiroglu aus der Türkei, gegen den er mit 4:1 Punkten siegte.

Diesen Titel verteidigte er im Jahre 2004 in Ankara. Es reichten ihm dazu vier Siege. Gleich im ersten Kampf musste sich der Deutsche Martin Siddique gegen Chadschimurad Gazalow mit 0:10 Punkten geschlagen geben und auch Wadim Tasojew war im Finale chancenlos. In der anschließenden Qualifikation für die Olympischen Spiele in Athen musste Chadschimurad Gazalow schwere Arbeit leisten, um sich bei der russischen Meisterschaft gegen seine vielen Konkurrenten wie Schamil Gitinow, Chadschimurad Magomedow u. Schirwani Muradow durchzusetzen.

In Athen war Chadschimurad Gazalow in Bestform. Er siegte im Halbschwergewicht über so schwere Gegner wie Wadim Tasojew, Alexander Schemarow aus Weißrussland, Daniel Cormier aus den USA (5:0) und Magomed Ibragimow aus Kasachstan (4:1) und gewann damit die Goldmedaille im Halbschwergewicht.

Bei der Europameisterschaft 2005 in Warna musste Chadschimurad Gazalow in seinem Halbfinalkampf gegen Luka Eldari Kurtanidse eine knappe 1:2 Punktniederlage hinnehmen und kam dann durch einen Sieg über Sergei Pernikow aus Weißrussland nur mehr auf den 3. Platz. Bei der Weltmeisterschaft des gleichen Jahres in Moskau gelang ihm aber Revanche gegen Kurtanidse, den er im Finale knapp aber sicher mit 2:0 auspunktete und damit wieder Weltmeister wurde.

In den Jahren 2006 und 2007 war Chadschimurad Gazalow nicht zu schlagen. Er wurde in beiden Jahren Weltmeister und 2006 auch Europameister. Bei der Europameisterschaft 2007 war er nicht am Start. Dabei besiegte er solche Spitzenkönner wie Georgi Gogschelidse aus Georgien, Michael Batista Martinez aus Kuba, Kurban Kurbanow aus Usbekistan, Magomed Ibragimow und auch wieder Luka Eldari Kurtanidse.

Bei der Europameisterschaft 2008 in Tampere musste er nach langer Zeit wieder einmal eine Niederlage hinnehmen. Georgi Gogschelidse besiegte ihn knapp mit 5:4 Punkten, womit Chadschimurad Gazalow nach einem Sieg im Kampf um den 3. Platz über Ruslan Scheikow aus Weißrussland nur mehr die EM-Bronzemedaille gewinnen konnte.

Man darf auf sein Abschneiden bei den Olympischen Spielen in Peking gespannt sein.

Chadschimurad Gazalow, der sein Sportstudium abgeschlossen hat, hat sich Ende 2007 in Wladikawkas interessanterweise in einem Interview auch dazu geäußert, wie die russischen Spitzenringer honoriert werden. Er sagte dazu, dass ein Olympiasieger vom Kuratotium zur Förderung des Ringkampfes in Russland monatlich 5.000,-- Dollar, ein Weltmeister monatlich 4.000,-- Dollar und ein Europameister monatlich 3.000.-- Dollar erhielte. Dazu kämen bei ihm noch Prämien und das Gehalt als Sportsoldat.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = freier Stil, Mi = Mittelgewicht, Hs = Halbschwergewicht, bis 84 kg bzw. 85 kg Körpergewicht)

  • 2001, 2. Platz, World-Military-Championships in Split, F, Mi, hinter Sergei Prjadun, Ukraine u. vor Fatih Cakiroglu, Türkei, Nicolaus Kidzas, Griechenland u. Andre Backhaus, Deutschland;
  • 2002, 2. Platz, "Iwan-Yarigin"-Memorial in Krasnojarsk, F, Mi, hinter Schazid Schazidow, Russland u. vor Chadschimurad Magomedow, Schamil Gitinow, bde. Russland u. Lee Fullhart, USA;
  • 2002, 1. Platz, World Cup in Spokane/USA, F, Mi, vor Moon Eui-jae, Südkorea, Lee Fullhart, Nicholas Ugoalah, Kanada, Munkhbayar Temenulzu, Mongolei u. Marc Buschle, Deutschland;
  • 2003, 1. Platz, World Cup in Boise/USA, F, Mi, vor Cael Sanderson u. Charles Burton, bde. USA, Andre Backhaus u. David Bichinaschwili, bde Deutschland u. Atik Musajew, Ukraine;
  • 2004, 1. Platz, "Iwan-Yarigin"-Turnier in Krasnojarsk, F, Hs, vor Alexander Schemarow, Weißrussland, Dean Morrisson, u. Daniel Cormier, bde. USA;
  • 2004, 1. Platz, EM in Ankara, F, Hs, mit Siegen über Martin Siddique, Deutschland, Alaxander Schemarow, Bartholomiej Bartnicki, Polen u. Wadim Tasojew;
  • 2004, Goldmedaille, OS in Athen, F, Hs, mit Siegen über Rolf Scherrer, Wadim Tasojew, Alexander Schemarow, Daniel Cormier u. Magomed Ibragimow, Usbekistan (4:1);
  • 2005, 3. Platz, EM in Warna, F, Hs, mit Siegen über Awtandil Xanthopoulos, Griechenland, Rolf Scherrer, einer Niederlage gegen Luka Eldari Kurtanidse (1:2) u. einem Siet über Sergei Pernikow, Weißrussland (9:0);
  • 2005, 1. Platz, WM in Budapest, F, Hs, mit Siegen über Kiyotaka Kodaisa, Japan, Gergely Kiss, Ungarn, Wassili Tismenetzki, Ukraine, Sergei Pernikow u. Luka Eldari Kurtanidse (2:0);
  • 2006, 1. Platz, "Pokal von Usbekistan" in Taschkent, F, Hs, vor Kurban Kurbanow, Russland, Sergei Pernikow u. Georgi Gogschelidse, Georgien;
  • 2006, 1. Platz, EM in Moskau, F, Hs, mit Siegen über Georgi Gogschelidse, Muhammad Said Bingöl, Türkei, Ruslan Scheikow, Weißrussland u. Schamil Gitinow, Armenien;
  • 2006, 1. Platz, WM in Guangzhou/China, F, Hs, mit Siegen über Cui Xiao Cheng, China, Michael Batista Martinez, Kuba, David Zilberman, Kanada u. Georgi Gogschelidse;
  • 2007, 1. Platz, World Cup in Krasnojarsk, F, Hs, vor Mohammad Lawal, USA, Amir Abbas Moradi, Iran, Luka Eldari Kurtanidse u. Magomed Ibragimow;
  • 2007, 1. Platz, WM in Baku, F, Hs, mit Siegen über Marcel Mihei Stroia, Rumänien, Hakan Koc, Türkei, Mateusz Gucman, Polen, Kurban Kurbanow, Usbekistan u. Sayed Abrahimi, Iran (3:0);
  • 2007, 1. Platz, World Military Championships in Hyderabad/Indien, F, Hs, vor Naser Dalirmoeini, Iran, Recep Cakir, Türkei u. Marcel Mihai Stroia;
  • 2008, 2. Platz, "Iwan-Yarigin"-Memorial in Krasnojarsk, F, Hs, hinter Schirwani Muradow, Russland u. vor Ibragim Saidow, Russland u. Daumit Schohanvaj, Kasachstan;
  • 2008, 3. Platz, EM in Tampere, F, Hs, mit Siegen über Ioannis Papadopoulos, Griechenland, Edgar Jenokjan, Armenien u. Chetag Gasjumow, Aserbeidschan, einer Niederlage gegen Georgi Gogschelidse u. einem Sieg über Ruslan Scheikow

Quellen

  • Fachzeitschrift Der Ringer, Nummern 05/2003, S.4-8, 05/2004, S. 12-15, 09/2004, S. 5-10, 05/2005, S. 10-11, 10/2005, S. 4-6, 10/2006, S. 7-8, 05/2007, S. 11-12, 10/2007, S. 7-9,
  • International Wrestling Database des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
  • Website "sports123.com",
  • Website "ossetians.com"

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