Gay-Lussac

Gay-Lussac
Joseph Louis Gay-Lussac
Ballonaufstieg

Joseph Louis Gay-Lussac (* 6. Dezember 1778 in Saint-Léonard-de-Noblat; † 9. Mai 1850 in Paris) war ein französischer Chemiker und Physiker. Er ist wegen seiner beiden Gasgesetze bis heute international bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Grundstudium an der École polytechnique besuchte er die École des ponts et chaussées und arbeitete als Assistent von Claude-Louis Berthollet im berühmten Labor von Arcueil. 1802 wurde er Repetitor für Chemie an der École polytechnique. 1806 wurde er in die Académie des sciences gewählt und 1808 zum Professor für praktische Chemie an der École polytechnique in Paris und gleichzeitig Professor für Physik und Chemie an der Sorbonne berufen.

1802 formulierte er das sog. Gesetz von Gay-Lussac, nach dem sich ein Gas linear mit steigender Temperatur ausdehnt, wenn der Druck konstant bleibt.

Ein anderes von ihm 1808 aufgestelltes Gesetz besagt, dass die Volumina mehrerer miteinander reagierender Gase in einem einfachen ganzzahligen Verhältnis zueinander stehen.

Am 24. August 1804 unternahm er, zusammen mit Jean-Baptiste Biot, einen wagemutigen Flug im Wasserstoffballon und erreichte eine Höhe von 4.000 m. Bei dieser Gelegenheit untersuchten beide das Erdmagnetfeld. Am 16. September unternahm er, diesmal allein, eine zweite Ballonfahrt. Er nahm Luftproben in verschiedenen Höhen und stieg bis auf 21.600 Pariser Fuß empor, das entspricht 7.017 m. Die Analyse der Proben gemeinsam mit Alexander von Humboldt ergab, dass der Sauerstoffgehalt der Luft sich mit der Höhe nicht ändert (nach heutigen Erkenntnissen falsch, er ändert sich!).

Zusammen mit Louis Jacques Thénard und Humphry Davy entdeckte er 1808 das Element Bor.

1811 benutzte er die von ihm entwickelte Methode der Dampfdichtebestimmung zur Ermittlung der Molekularmasse gewogener Mengen flüssiger Körper.

Er führte auch die Maßanalyse und die Titration ein.

Grabstätte von Gay-Lussac in Père Lachaise in Paris

Am 9. Mai 1850 starb Gay-Lussac in Paris. Er wurde auf dem Friedhof Père Lachaise beigesetzt.

In Paris sind eine Straße und ein Hotel in der Nähe der Sorbonne nach ihm benannt. Er ist namentlich auf dem Eiffelturm verewigt, siehe: Die 72 Namen auf dem Eiffelturm.

Werke

  • Recherches physico-chimiques (1811)

Literatur

  • Josiane Coyac und Marcel Fetizon (Hrsg.): Guy-Lussac. La carrière et l'oeuvre d'un chimiste français durant la première moitie du 19. siècle, Palaiseau, s.n., 1980. ISBN 2-7302-0018-5 (fr.)
  • Maurice P. Crosland: Gay-Lussac. Scientist et bourgeois, Cambridge Univ. Pr., Cambridge (Mass.) 1978. ISBN 0-521-21979-5 (engl.)

Weblinks


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