Alessandro Ottaviano de Medici

Alessandro Ottaviano de Medici
Leo XI.

Leo XI. (* 2. Juni 1535 in Florenz; † 27. April 1605 in Rom) geboren als Alessandro Ottaviano de´ Medici, war vom 1. April bis zum 27. April 1605 Papst der katholischen Kirche.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Frühes Leben

De´ Medici entstammte einer Seitenlinie der bekannten florentinischen Familie Medici, seine Großmutter war Lucrezia de´ Medici, seine Mutter Francesca Salviati, die Schwester von Papst Leo X., die ihn Zeit ihres Lebens vom Priesterberuf abhielt.

Im Auftrag des Großherzogs der Toskana, Cosimo I. de’ Medici, wurde er Botschafter am Hof des Papstes Pius V., wo er unter anderem Schüler des heiligen Philipp Neri war. Papst Gregor XIII. ernannte ihn im Jahr 1573 zum Bischof von Pistoia und ein Jahr später zum Erzbischof von Florenz. Im Jahr 1583 erhob ihn der Papst zum Kardinal.

De´ Medici, ein sehr religiöser Mensch, der zu den Dominikanern von S. Marco gute Beziehungen hatte, war in seinen Diözesen für die Umsetzung jener Reformen verantwortlich, die 1563 im Konzil von Trient beschlossen worden waren. Auch ließ er viel Geld in die Restaurierung römischer Kirchen fließen.

Im April 1596 ernannte ihn Papst Clemens VIII. zum päpstlichen Legaten in Frankreich, eine Funktion, die er zwei Jahre ausübte. Als Legat zeichnete De´ Medici für die Wiederherstellung der durch die Religionskriege zusammengebrochenen Kirchendisziplin verantwortlich, allerdings gelang es ihm nicht, Heinrich IV. zur Umsetzung der Tridentinischen Beschlüsse in Frankreich zu überreden. Eine weitere Aufgabe, mit der er als Legat betraut wurde, waren die diplomatischen Gespräche zwischen Frankreich und Spanien, die am 2. Mai 1598 zum Friedensvertrag von Vervins führten. 1600 erfolgte De´ Medicis letzte Beförderung zum Kardinalbischof von Palestrina und gleichzeitig zum Bischof des Bistums Albano.

Pontifikat

Am 1. April 1605 wählte ihn das Konklave zum neuen Papst und Nachfolger Clemens VIII., der den Namen seines Onkels, Leo X., annahm. Die Wahl selbst erfolgte mit der Unterstützung der französischen, aber gegen den Wunsch der spanischen Kardinäle. Kurz nach seiner Wahl, als er den Lateran gerade feierlich beziehen wollte, erkrankte der bereits 70-jährige Leo, vermutlich an einer Lungenentzündung. So kam es, dass er bereits nach nur 27 Tagen als Papst verstarb.

Obwohl Leo keine eigene Politik begründen konnte, sind einige Anweisungen bekannt, die er von seinem Krankenbett aus erteilte. So sagte er Kaiser Rudolf II. Unterstützung im Krieg gegen das Osmanische Reich zu. Außerdem befreite er das römische Volk von einer Reihe von Steuern.

Auf theologischem Gebiet ließ er die Gründung einer Kommission veranlassen, um die Konklaveregelung zu überarbeiten.

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