Gedraenge

Gedraenge

Das Angeordnete Gedränge (englisch scrum) ist in verschiedenen Varianten des Rugbysports die Standardsituation, um das Spiel nach kleineren Regelverstößen, einem unerlaubten Vorwärtsspielen des Balles oder nach einem Aus (nur im Rugby League) neu zu starten. Einwurf erhält die Mannschaft, die den Regelverstoß nicht begangen hat. Größere Bedeutung und Häufigkeit hat das angeordnete Gedränge jedoch im Rugby-Union-Sport. Hier existiert auch der Begriff des Offenen Gedränges (englisch ruck), das Teil des offenen Spiels ist.

Inhaltsverzeichnis

Angeordnetes Gedränge, 15er-Rugby Union

Gedränge im 15er Rugby Union

Ein angeordnetes Gedränge besteht aus 16 Spielern beider Mannschaften (üblicherweise den Stürmern), die sich in je drei Reihen gegenüber aufstellen und binden. In der ersten Reihe stehen auf den Außenrängen die Props, welche den mittleren Spieler, den Hakler (engl. Hooker) zwischen sich halten. Von hinten klemmen sich in der zweiten Reihe zwei Spieler (engl. Locks) ein und verleihen dem Gedränge zusätzlich Schub. In der letzten Reihe stehen drei Spieler, die beiden äußeren Flanker und die "Nummer 8". Auf Anordnung des Schiedsrichters binden sich dann die beiden ersten Reihen. Der Kopf der Props und des Haklers befindet sich dabei immer links vom Kopf des direkten Gegenspielers. Alle Spieler drücken nun nach vorne, um ihrem Hakler zu ermöglichen, den vom Gedrängehalb seitlich eingeworfenen Ball mit den Füßen nach hinten zu schieben. Hier wird der Ball dann wieder aufgenommen und ein Angriff eingeleitet.

Angeordnetes Gedränge, 7er-Rugby

Gedränge im 7er Frauen-Rugby

Im 7er-Rugby besteht das Gedränge aus nur insgesamt sechs Personen, zwei Props auf jeder Seite und jeweils dem Hakler in der Mitte. Ansonsten gelten die Regeln wie im 15er Rugby Union.

Angeordnetes Gedränge, Rugby League

Das angeordnete Gedränge im Rugby League besteht aus 12 Spielern und ist quasi so aufgebaut wie ein Rugby-Union-Gedränge ohne Flanker. Der Gedrängehalb wirft den Ball durch die Beine des linken Props direkt zum eigenen loose forward am Ende des Gedränges. Von dort wird das Spiel per Pass oder Lauf fortgesetzt.

Der Ballbesitz wird so gut wie nicht umkämpft, nur sehr selten gewinnt die nicht einwerfende Mannschaft den Ball. Da das Drücken aus Sicherheitsgründen nicht mehr erlaubt ist, besteht die Hauptaufgabe des Gedränges darin, die Stürmer für den folgenden Spielzug aus dem Spiel zu nehmen und so mehr Platz für die Hintermannschaft zu schaffen. Dadurch ist das Gedränge im Rugby League einfacher und weniger zeitaufwändig.

Offenes Gedränge

Im offenen Gedränge wird im Rugby-Union-Sport und seinen Varianten (zum Beispiel 7er-Rugby) um den Ball gekämpft, wenn der Ballträger durch ein Tackling zu Boden gebracht wurde. Der getackelte Spieler muss den Ball loslassen und über ihm binden sich mindestens zwei Spieler (je einer pro Mannschaft) und versuchen den Gegner vom Ball wegzudrücken. Zu unterscheiden ist das offene Gedränge vom Paket (englisch maul), bei dem der Ball von einem Spieler in der Hand getragen wird und somit durch Vorschieben des Pakets teilweise erheblicher Raumgewinn erzielt werden kann. Dabei ist es den Spielern nur erlaubt den Ball mit den Füßen zu spielen. Abgesehen davon dass der am Boden liegende Spieler mit den Händen unterstützen kann und der Gedrängehalb mit den Händen nach dem Ball graben darf (das heißt den Ball aus dem Gedränge heraus nehmen darf).


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