- Gehacktesklößchen
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Frikadellen (von italienisch frittatella, „Gebratenes“) sind flache, gebratene Klöße aus Hackfleisch.
Zur Zubereitung wird zuerst Hackfleisch (in der Regel Rind oder Schwein, auch halb und halb gemischt) mit Ei und gehackten und evtl. auch vorgedünsteten Zwiebeln vermengt. Trockene Brötchen vom Vortag oder Toastscheiben werden entweder in Wasser oder in Milch bzw. Sahne eingeweicht und anschließend ausgepresst und in die Fleischmasse geknetet.
Danach werden je nach Geschmacksrichtung verschiedene Gewürze untergemengt, z. B. Salz, Pfeffer, Petersilie, Majoran und evtl. Muskat. Je nach Rezept können auch noch Knoblauch und Senf hinzugegeben werden.
Anschließend wird die Masse zu handtellergroßen, flachen Ballen geformt, die in heißem Fett gebraten oder frittiert werden. Besonders in Österreich ist es üblich, die Ballen vor dem Braten noch in Semmelbröseln zu wenden.
Frikadellen werden entweder als Tellergericht mit Beilagen oder als Imbiss mit Senf und Brötchen serviert. Als Hamburger fanden sie Eingang in die ursprünglich amerikanische, inzwischen internationale Fast-Food-Kultur.
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Bezeichnungen
Frikadellen sind regional unter zahlreichen Namens- und Rezeptvarianten bekannt.
Die Bezeichnung Bulette ist im Nordosten des deutschen Sprachraumes gebräuchlich und stammt vom französischen boulette für „Kügelchen“. Der Name wurde zuerst durch die Hugenotten in Berlin geläufig und übertrug sich von dort.[1]
Das seit dem 18. Jahrhundert bekannte, ursprünglich ostpreußische Klops geht vermutlich auf das neuschwedische kalops, „gebratene Fleischscheibe“ zurück, möglicherweise auch auf das niederdeutsche kloppen, „klopfen“ (ge- bzw. zerklopftes Fleisch).[2][3]
Die vornehmlich in Altbayern übliche Bezeichnung Fleischpflanzerl entwickelte sich aus der Bezeichnung Fleischpfannzerl, das Fleisch aus der Pfanne. Es wurde vorwiegend aus Fleischresten zubereitet. In Baden-Württemberg, Bayrisch-Schwaben und Franken ist die Bezeichnung Fleischküchle oder Fleischküchla (selten) üblich. Allerdings wird in Bayerisch-Schwaben dieser Ausdruck immer mehr vom bayrischen Dialekt verdrängt.[4]
In vielen Regionen Österreichs, insbesondere im Westen, sind die Bezeichnungen Fleischlaibchen beziehungsweise Fleischlaberl oder faschierte Laibchen üblich.
Weitere Bezeichnungen sind z. B. Gehacktesbällchen, Bratklößchen, Frikandellen, Hackplätzchen, Fleischbrotl, Bellschuh, Brisolette, Fleischkloß, Fleischkrusterl, Gehacktesklößchen, Gewiegtebrotl, Gewiechtsgliessl, Hackkloß, Hacktätschli und Fleischkrapfen. Besonders große Frikadellen aus Rindfleisch werden auch deutsches Beefsteak genannt.
Varianten
Fischfrikadellen oder Fischbuletten werden nach ähnlichem Rezept mit gehacktem Fisch zubereitet.
Eine österreichische Variante sind Faschierte Laibchen sowie Butterschnitzel, eine schwedische Köttbullar, eine südslawische (länglichere) Ćevapčići. In der Türkei werden Köfte aus Rinderhack hergestellt, in den arabischen Ländern auch aus Lammfleisch. Die griechische Entsprechung sind Bifteki.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 5. Auflage. München 2000, S. 182f.
- ↑ Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 5. Auflage. München 2000, S. 673.
- ↑ Klops. In: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Band 11, S. Hirzel, Leipzig 1854–1960, Sp. 1234 (http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbuecher/dwb/wbgui?lemmode=lemmasearch&mode=hierarchy&textsize=600&onlist=&word=klops&lemid=GK07848&query_start=1&totalhits=0&textword=&locpattern=&textpattern=&lemmapattern=&verspattern=#GK07848L0).
- ↑ Manfred Renn: Dialektbewusstsein – Der schwierige Stand des Schwäbisch-Alemannischen in Bayern. Abgerufen am 27. September 2008.
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