- Geher
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Gehen ist eine olympische, leichtathletische Disziplin, bei der, im Gegensatz zum Laufen, kein für das menschliche Auge sichtbarer Verlust des Bodenkontakts vorkommen darf. Weiterhin muss das ausschreitende Bein beim Aufsetzen auf den Boden bis zur aufrechten Stellung gestreckt sein, d.h. am Knie nicht gebeugt (Regel 230 der Internationalen Wettkampfbestimmungen)[1]. Verstöße gegen diese Bestimmungen werden den Gehern durch eine gelbe Kelle mit Kennzeichnung des betreffenden Verstoßes mitgeteilt (Schlangenlinie = Verlust des Bodenkontaktes, Winkel = fehlende Streckung). Nach drei Verwarnungen durch verschiedene Gehrichter wird der Geher disqualifiziert. Diese Disqualifizierung kann jedoch nur durch den Geh-Hauptkampfrichter (Obmann) bzw. seinen Assistenten ausgesprochen werden. Angezeigt wird die Disqualifizierung durch eine rote Kelle, worauf der Geher sofort den Wettkampf beenden und die Wettkampfstrecke verlassen muss. Zur besseren Übersicht wird die jeweilige Anzahl der ausgesprochenen Verwarnungen an einer Tafel angezeigt.
Wettbewerbe werden auf der Straße bei den Männern über 20 km und 50 km, bei den Frauen über 20 km ausgetragen. Außerdem sind Bahnwettkämpfe über verschiedene Strecken ab 10 km üblich.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1682 fand in London ein Geher-Wettkampf statt, der aus einem fünfstündigen Dauergehen bestand.
Im 18. und 19. Jahrhundert war das Gehen ein populärer Zuschauersport in Großbritannien. Einer der bekanntesten Fußgänger war Captain Robert Barclay Allardice, bekannt als der „Gefeierte Fußgänger“ (englisch: The Celebrated Pedestrian) von Stonehaven.[2] Seinen größten Rekord stellte er zwischen dem 1. Juni und dem 12. Juli 1809 auf, als er es schaffte, in 1000 aufeinanderfolgenden Stunden jeweils eine englische Meile zurückzulegen. Bei diesem Ereignis waren etwa 10.000 Zuschauer anwesend. Der Amerikaner Ada Anderson konnte diesen Rekord sogar noch verbessern, in dem er es schaffte, in 1.000 aufeinanderfolgenden Stunden jeweils innerhalb von 15 Minuten 1 Mile zu Fuß zurückzulegen. Auch wenn der Fußgängersport im 20. Jh. an Bedeutung verloren hat, so gibt es noch weiterhin das Gehen als olympische Sportart. Daneben gibt es als traditionelle Sportereignisse u.a. in England noch den Land's End to John o' Groats walk.
50-km-Gehen wurde 1932 und 20-km-Gehen wurde 1956 olympisch. 1992 wurde Frauen-Gehen aufgenommen.
Einzelnachweise
Weblinks
Siehe auch
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