- Gehirngerechtes Arbeiten
-
Als gehirn-gerechtes Arbeiten oder gehirn-gerechtes Lernen wird innerhalb der Neurologie die insbesondere von der Autorin Vera F. Birkenbihl propagierte Methode verstanden, mit Verboten und Geboten sowie Assoziationen umzugehen.
Inhaltsverzeichnis
Grundsätze
Keine Verneinungen
Das Gehirn verarbeitet Verneinungen anders als Bejahungen. "Schau nicht in diese Kiste" ist für das Gehirn geradezu ein Aufruf. Analog: "Iss keinen Kuchen", "Rauche nicht" usw. Wenn also ein Vermeiden von Handlungen im Mittelpunkt steht, sollte dies positiv ausgedrückt werden. Z. B. "Iss Gemüse" oder "Atme tief die frische Luft".
Assoziationen
Das individuelle Wissen ist durch Assoziationen organisiert. Daher beweist auch der Hinweis auf die Eselsbrücke seinen Nutzen. Wer sich etwas merken ("lernen") muss, sollte positive Assoziationen finden.
Überblick statt Einzelinformation, Reihenfolge
Das Gehirn benötigt eine Zuordnungsmöglichkeit für die jeweilige Information in übergeordnete Strukturen. So kann "Platz" für die Information geschaffen werden. Einzelinformationen ohne Bezug zu weiteren Themen verwirren.
Interesse
Ohne Interesse keine Verarbeitung. So ist zu erkennen, dass rund 97 Prozent der täglich auf den Menschen treffenden Informationen von diesem nicht wahrgenommen werden: Das Gehirn selektiert nach Interesse bzw. aktivierten Bereichen.
Wiederholung
Ohne Wiederholung prägt sich keine Routine. Dies ist empirisch durch Lern- und Vergessenskurven belegt. Demnach erhöht sich das Erinnerungsvermögen über einen Sachverhalt, je häufiger dieser Gegenstand der geistigen Auseinandersetzung ist.
Konsequenzen für den Arbeitsalltag
- Neues wiederholen (nicht ablehnen)
- Einordnung in übergeordnete Strukturen
- Den Interessensfunken suchen ...
Kritische Anmerkungen
Das Konzept und die Veröffentlichungen beruhen weitgehend auf Plausibilitätsüberlegungen und Tests in Seminaren. Die Gehirnforschung steht zurzeit in den Anfängen, wenn es um die Erforschung der "Denkstrukturen" geht. Insofern ist der Begriff "gehirn-gerechtes Arbeiten" ein zwar treffendes, jedoch neurologisch nicht belegtes Phänomen.
Siehe auch
Weblinks
Wikimedia Foundation.