- Geisterhaie
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Seekatzen Systematik Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata) Überklasse: Kiefermäuler (Gnathostomata) Reihe: Chondrichthiomorphi Klasse: Knorpelfische (Chondrichthyes) Unterklasse: Holocephali Ordnung: Seekatzen Wissenschaftlicher Name Chimaeriformes Familien - Pflugnasenchimären (Callorhinchidae)
- Langnasenchimären (Rhinochimaeridae)
- Kurznasenchimären (Chimaeridae)
Die Seekatzen (Chimaeriformes), auch Chimären (griech. chímaira „Ziege“, chimaera „Zwitterwesen“), Spöken, Seedrachen, Seeratten oder Geisterhaie, sind neben den Haien und Rochen eine dritte Gruppe der Knorpelfische (Chondrichthyes). Sie sind die einzigen rezenten Vertreter der Unterklasse Holocephali .
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Ihr Körper ist walzenförmig und seitlich abgeflacht. Der Kopf ist auffallend groß und leicht schnauzenartig verlängert. Die Männchen haben an der Stirn einen keulenförmigen Auswuchs. Im Oberkiefer befinden sich zwei Paar, im Unterkiefer nur ein Paar Zahnplatten. Der Oberkiefer ist fest mit der Hirnkapsel verbunden. Die Wirbelsäule ist ein durchgehender Achsenstab ohne Wirbelkörper.
Seekatzen haben nur ein Paar Kiemenspalten. Sie haben einen langen, dünnen Schwanz und zwei Rückenflossen. Die erste ist kurz und hoch und hat einen langen, spitzen Giftdorn mit Widerhaken. Die zweite ist als langgestreckter Saum ausgebildet. Außerdem besitzen sie große Brustflossen, die wesentlich den Antrieb bewirken. Wie andere Knorpelfische besitzen sie keine Schwimmblase.
Seekatzen können je nach Art eine Länge von 38 Zentimeter bis 1,5 Meter und ein Gewicht von bis zu zwei bis fünf Kilogramm erreichen. Die Männchen sind kleiner als die Weibchen.
Verbreitung und Lebensraum
Seekatzen sind Tiefseefische. Langnasenchimären sind in allen Weltmeeren in Tiefen bis 2600 m vertreten. Kurznasenchimären kommen im Atlantik vor (Europa und Mittelmeer nur die Art Chimaera monstrosa), Pflugnasenchimären auf der Südhalbkugel, jeweils bis maximal 200 m.
Ernährung
Die Tiere ernähren sich von am Boden lebenden Wirbellosen wie Krebsen, Weichtieren und Stachelhäutern sowie von kleinen, bodenbewohnenden Fischen. Mit ihren Schneidezahnkanten beißen sie nicht nur harte Objekte wie die Steinkorallen ab, sondern auch beschalte Beutetiere wie zum Beispiel Muscheln können geknackt und zwischen den Kauplatten zerrieben werden.
Fortpflanzung
Bei der Begattung hält sich das kleinere Männchen mit seinem keulenförmigen Stirnauswuchs fest. Die Samen werden durch eine Halbröhre bestehend aus den hintersten Strahlen der Bauchflossen übertragen. Wie andere in der Tiefe lebende Knorpelfische legen sie Eier in einer schützenden Knorpelkapsel. Dabei legen Seekatzenweibchen jeweils nur zwei Eier in einer Kapsel.
Systematik
Man unterscheidet insgesamt etwa 40 Arten innerhalb einer rezenten Ordnung, den Seekatzenartigen (Chimaeriformes), die sich in drei Familien unterteilt, deren Verwandtschaftsbeziehungen untereinander noch unbekannt sind:
- Chimaeroidei
- Callorhinchoidea
- Pflugnasenchimären (Callorhinchidae) (3 Arten)
- Callorhinchus
- Pflugnasenchimären (Callorhinchidae) (3 Arten)
- Chimaeroidea
- Kurznasenchimären (Chimaeridae) (29 Arten)
- Chimaera
- Hydrolagus
- Langnasenchimären (Rhinochimaeridae) (8 Arten)
- Harriotta
- Neoharriotta
- Rhinochimaera
- Kurznasenchimären (Chimaeridae) (29 Arten)
- Callorhinchoidea
- Echinochimaeroidei †
- Echinochimaeridae †
- Myriacanthoidei †
- Chimaeropsidae †
- Myriacanthidae †
Literatur
- Kurt Fiedler, Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische, Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
- Joseph S. Nelson, Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
Weblinks
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