- Gelbe Spargelerbse
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Spargelerbse Systematik Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae) Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales) Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae) Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae) Gattung: Hornklee Art: Spargelerbse Wissenschaftlicher Name Lotus maritimus L. Die Spargelerbse (Lotus maritimus) (Syn.: Tetragonolobus maritimus (L.) Roth), auch Spargelklee oder Spargelbohne genannt, ist ein in Mitteleuropa zerstreut bis selten vorkommender Vertreter der Schmetterlingsblütler (Faboideae). Er blüht in den Monaten Mai bis Juli. Die unterirdischen Teile der Spargelerbse entwickeln einen unangenehmen Geruch. Die Blättchen zeigen bei dieser Art besonders ausgeprägte Nachtbewegungen. Der Nektar ist nur solchen Insekten zugänglich (besonders Hummeln), die einen mindestens 12 mm langen Rüssel besitzen. Kurzrüsselige Arten gelangen an diesen nur durch einen Einbruch.
Inhaltsverzeichnis
Spross und Blätter
Die mehrjährige krautige Pflanze hat eine kräftige Grundachse und dünne Bodenausläufer. Der Stängel und die Laubblätter sind mehr oder weniger kurz behaart oder kahl und meist von bläulichgrüner Farbe. Der Stängel ist am Grunde ästig, niederliegend bis aufsteigend, meist 10 bis 20 cm lang und kantig.
Die Laubblätter sind meist etwas fleischig und fünfzählig. Die unteren Blättchen sind stets kleiner als die oberen und wie die Nebenblätter kurz mit dem Blattstiel verwachsen. Sie sind schief eiförmig, spitz und wenig länger als der etwa 0,6 bis 1,2 cm lange Blattstiel. Die drei endständigen Blättchen sind kurz gestielt bis fast sitzend, aus keilförmigem Grund verkehrt-eiförmig bis deltoidisch, bis zu 3 cm lang und bis zu 1,5 cm breit. Sie sind von abgerundeter oder spitzer Form, besitzen keine deutlichen Seitennerven und sind meist nur am Rande und an der Mittelrippe gewimpert.
Blüten, Früchte, Samen
Die Blütenstände sind stets einblütig, ihr Stiel ist kräftig, etwa 5 bis 15 cm lang und mehrmals länger als das tragende Laubblatt. Über der 2,5 bis 3 cm langen Blüte sitzt ein kleines, meist dreizähliges Hochblatt. Der Kelch ist röhrig-glockig, oft violett überlaufen und besitzt eine etwa 1 cm lange, undeutlich netznervige Röhre mit etwa halb so langen, meist gewimperten Zähnen. Die beiden oberen sind breiter als die unteren und zusammenneigend. Die Krone ist schwefelgelb und beim Verblühen mehr oder weniger ziegelrot überlaufen. Die Fahne ist viel länger als die Flügel und das Schiffchen und besitzt eine fast kreisrunde, rotbraun gestreifte Platte und einen etwas kürzeren Nagel. Die Flügel sind verkehrt-eiförmig und bedecken das oberwärts grünliche Schiffchen.
Die Hülsenfrüchte sind gerade, 4 bis 5 cm lang und etwa 3 mm breit, etwas zusammengedrückt und mit 4 glatten etwa 1 mm breiten Längsflügeln versehen. Sie sind kahl oder spärlich behaart, zuletzt sepiabraun gefärbt, spät aufspringend, innen gefächert und vielsamig.
Die Samen sind fast kugelig, etwa 2 mm breit, glatt, olivgrün gefärbt und mehr oder weniger schwarz punktiert.
Verbreitung und Standortansprüche
Die Spargelerbse wächst auf nährstoffreichen und wenigstens im Frühling nassen Böden. Sie kommt auf Wiesen und Weiden, in Salzsümpfen und kalkreichen Quellriedern vor.
Lotus maritimus ist eine Südmediterran-mitteleuropäische Pflanze. Das geschlossene Verbreitungsgebiet reicht von Nordwestafrika über Spanien und Frankreich bis nach Südskandinavien im Norden, im Osten bis Polen und Rumänien, im Süden bis NW-Jugoslawien, Norditalien, Korsika und Sardinien. Einzelne Vorkommen finden sich auf der Krim und an der kaukasischen Schwarzmeerküste.
In Deutschland kommt diese Art meist zerstreut und relativ selten im mittleren und südwestlichen Gebiet, sowie im südlichen Bayern vor.
In Bayern nur im Süden zerstreut, sonst sehr selten.
Artenschutz
Gefährdung in Deutschland: Kategorie 3: gefährdet.
Literatur
- Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1975, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg, ISBN 3-489-70020-1
- Garcke: Illustrierte Flora. 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
- Sebald, Seybold, Philippi: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. 1990, Ulmer Verlag, Stuttgart, ISBN 3-8001-3314-8
- Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich. 1994, Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien, ISBN 3-8001-3461-6
- Binz, Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. 1986, Schwabe & Co. AG, Basel, ISBN 3-7965-0832-4
- Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 1990, Ulmer Verlag, Stuttgart, ISBN 3-8001-3454-3
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