Geldern-Kapellen

Geldern-Kapellen
Kapellen
Stadt Geldern
Koordinaten: 51° 34′ N, 6° 22′ O51.5711111111116.362777777777827Koordinaten: 51° 34′ 16″ N, 6° 21′ 46″ O
Höhe: 27 m ü. NN
Einwohner: 2737
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 47608
Vorwahl: 02838

Die Ortschaft Kapellen liegt am unteren Niederrhein im Nordwesten von Nordrhein-Westfalen und ist ein Stadtteil von Geldern.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Kapellen liegt linksrheinisch im niederrheinischen Tiefland. Es wird durchflossen von der Issumer Fleuth, einem Zufluss der Niers.

Benachbarte Orte sind Sonsbeck im Norden, Kevelaer im Westen, Alpen im Osten sowie Issum und Geldern im Süden.

Geschichte

Im Jahr 1250 wird der Ort Capelle zum ersten Mal urkundlich erwähnt [1]. Die namensgebende Kapelle wurde an der Römerstraße von Xanten nach Straelen erbaut. Die Pfarrkirche St. Georg wird 1305 im Xantener Zehntregister genannt. Am 3. März 1336 verkauft der Ritter Luef von Beerenbroeck die Gerichtsbarkeit und das Kirchenpatronat Kapellen an Rainald II. von Geldern. Dieser war bereits 1326 Lehnsherr über das Dorf Kapellen geworden [1].

Kapellen wurde mehrfach von Bränden heimgesucht. Am 11. November 1690 brannte die Kirche komplett nieder. Am 14. Juli 1792 wurden 27 Häuser und 16 Scheunen durch Feuer vernichtet. Auch das Pfarrhaus war betroffen, die Kirche konnte gerettet werden. Am Vorabend des Weißen Sonntags 1810 brannten 32 Häuser und 16 Scheunen nieder [1]. 1908 wurde eine Freiwillige Feuerwehr gegründet, da ein Brand des Bauernhofes der Familie Beerenbruk auf Grund zu weniger Helfer trotz vorhandener Pferdekarre mit Handspritze nicht gelöscht werden konnte [2].

Von 1798 bis 1814 stand Kapellen unter französischer Herrschaft, bis 1815 der gesamte Niederrhein auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeschlagen wurde. Daraufhin kam am 23. April 1816 im Zuge der Preußischen Verwaltungsorganisation Kapellen zum Landkreis Geldern als einem von über 40 Landkreisen der Provinz Jülich-Kleve-Berg, der späteren Rheinprovinz.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wird der historische Name Capellen in Kapellen umgewandelt [3].

Am 1. Juli 1969 wurde Kapellen mit dem 1. kommunalen Neugliederungsprogramm in die Stadt Geldern eingemeindet und gehört seit dem 1. Januar 1975 zum Kreis Kleve.

Sehenswürdigkeiten

Schloss Haag

Schloss Haag Das Wasserschloss ist eine spätmittelalterliche Anlage aus dem 15. Jahrhundert. Die erste Erwähnung datiert von 1337, wo es ein Lehen des Grafen von Kleve im Besitz eines Hendrick van Issem ist. Das Haupthaus von 1664 wurde 1945 restlos zerstört. Die zwei hintereinander angeordneten Vorburgen sind erhalten. Die Front der zweigeschossige innere Vorburg von 1688 mit annähernd quadratischem Grundriss und mittelalterlichem Kern wird von zwei großen Rundtürmen mit sechsseitigen gotischen Spitzhelmen flankiert. Ein quadratisches Turmtor mit gotischem Knickhelm bildete ursprünglich den Zugang zur Burg [4].

Pfarrkirche St. Georg Die Pfarrkirche ist eine dreischiffige gotische Pseudobasilika aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Ältestes Ausstellungsstück ist eine Figurengruppe der Hl. Anna vom Anfang des 16. Jahrhunderts. Sehenswert ist auch die Kanzel von 1714 und der Hochaltar aus dem Jahre 1888.

Haus Beerenbroek Zweigeschossiges Herrenhaus, welches um 1800 gebaut wurde. Der Hof Beerenbroek wurde bereits 1331 erwähnt.

Quellen

  1. a b c Der Oberkreisdirektor des Landkreises Geldern (Hrsg.): Heimatbuch des Landkreises Geldern. 1. Auflage. Butzon & Berker, Kevelaer 1964
  2. Freiwillige Feuerwehr Kapellen: http://www.feuerwehr-kapellen.de. 1. Juli 2006
  3. Wilhelm Wüsten: Geschichte von Capellen und Aengenesch
  4. Karl-Heinz Hohmann: Bau- und Kunstdenkmäler im Kreis Kleve. 1. Auflage. Neuss 1995

Literatur

  • Wilhelm Wüsten: Geschichte von Capellen und Aengenesch. Eigenverlag, Capellen 1960.
  • Paul Clemen: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, 1. Bd., II Abt: Der Landkreis Geldern, Schwann, Düsseldorf 1891, Seiten 36-39

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