- Gemetzel
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Massaker ist der umgangssprachliche Ausdruck für einen Massenmord unter besonders grausamen Umständen, ein Gemetzel oder Blutbad, häufig im Zusammenhang mit Motiven wie Hass oder Rache. Das Wort ist dem alt-französischen macacre für „Schlachthaus“ entlehnt.
In kriegerischen Konflikten versteht man darunter normalerweise die politisch oder ethnisch motivierte Hinrichtung von Zivilpersonen, Soldaten oder paramilitärischen Kräften nach deren Kapitulation oder nach der Kapitulation ihrer Stadt beziehungsweise ihres Dorfes. Massaker sind somit Massenmorde, die von bewaffneten Einheiten ohne militärische Notwendigkeit außerhalb der eigentlichen Kriegshandlungen verübt werden. Sie dienen der Verbreitung von Terror oder der Abschreckung oder sie sind als systematische Rache- und Strafaktion organisiert. Bei Massakern größeren Ausmaßes oder solchen, die in einem Gesamtzusammenhang stehen und sich gegen die Bevölkerung ganzer Gebiete richten, spricht man auch von Demozid.
Auch bei der Niederschlagung von Demonstrationen und Aufständen kann es zu Massakern kommen, außerdem bei der Vernichtung einer militärischen Einheit durch überlegene Kräfte oder unter Anwendung überproportionaler Feuerkraft. Ebenso wird der Begriff bei zivilen kriminellen Handlungen mit ähnlichen Folgen verwendet, etwa bei unberechenbaren Amokläufen einzelner Täter (Beispiel: Schulmassaker) oder bei terroristischen Anschlägen.
Im Völkerrecht werden genauer definierte Begriffe wie Völkermord, Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit verwendet, weil der Begriff Massaker unscharfe Nebenbedeutungen mit sich trägt und deshalb propagandistisch leichter missbraucht werden kann.
Literatur
- Jacques Sémelin: Säubern und Vernichten. Die politische Dimension von Massakern und Völkermorden. Aus dem Französischen von Thomas Laugstien. Hamburger Edition, Hamburg 2007, ISBN 978-3936096828
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