Gennadi Kowaljew

Gennadi Kowaljew

Gennadi Gennadijewitsch Kowaljow (russisch Геннадий Геннадиевич Ковалёв; * 17. Mai 1983 in Kropotkin) ist ein russischer Boxer. Er war Europameister 2004 im Bantamgewicht und Vize-Weltmeister 2003 im Bantamgewicht und 2007 im Halbweltergewicht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Gennadi Kowaljow stammt aus Tscheljabinsk, wo er immer noch wohnt und wo er als Jugendlicher mit dem Boxen begann. Er ist ein Rechtsausleger mit einer sehr starken linken Schlaghand. Im Juniorenalter wurde er bereits russischer Meister und gab im Jahr 2001 seinen Einstand im internationalen Ring, als er in Alghero/Italien mit einem Punktsieg im Finale über Zbigniew Kolacz aus Polen im Bantamgewicht ein gut besetztes Juniorenturnier gewann.

Bei einer Größe von 1,71 m startete Gennadi Kowaljow auch in den nächsten Jahren bei den Senioren im Bantamgewicht, der Gewichtsklasse bis 54 kg Körpergewicht. Er muss in den Jahren 2002 bis 2004 wahre Wunderdinge beim Abtrainieren vollbracht haben. 2002 wurde er erstmals russischer Meister bei den Senioren. Im Finale des Bantamgewichtes besiegte er dabei Batonmunku Wankijew nach Punkten. Im gleichen Jahr startete er auch bei der Europameisterschaft der Senioren in Perm. Im Bantamgewicht erreichte er dabei den Endkampf, in dem er allerdings gegen Kawazi Khatsygow aus Weißrussland unterlag. Der Gewinn des Vize-Europameistertitels war aber für ihn ein großer Erfolg.

2003 wurde Gennadi Kowaljow erneut russischer Meister im Bantamgewicht. Er siegte dabei im Endkampf über Maksim Tschalikow. Als nächster Höhepunkt in der Karriere von Gennadi Kowaljow folgten die Weltmeisterschaften 2003 in Bangkok. Er trat dort sehr gut vorbereitet an und siegte über Berik Serikbajew aus Kasachstan (21:6), Zsolt Bedák aus Ungarn (43:20), Kawazi Khatsygow (25:14) und Bahodirjon Sultanow aus Usbekistan (21:15) jeweils klar nach Punkten. Im Endkampf stand er Agassi Mammadow aus Aserbaidschan gegenüber, gegen den er nichts ausrichten konnte und nach Punkten (8:17) verlor. Er war damit Vize-Weltmeister 2003.

Wegen der Vorbereitung auf die Europameisterschaft 2004 in Pula und die Olympischen Spiele 2004 in Athen fehlte er in diesem Jahr bei der russischen Meisterschaft. In Pula präsentierte er sich Gennadi Kowaljow wieder in hervorragender Form. Er erreichte dort ungefährdet das Finale, in dem er Ali Habbab aus Frankreich nach Punkten bezwang und damit Europameister wurde. Leider zahlte sich die gute und lange Vorbereitung für ihn nicht auch bei den Olympischen Spielen in Athen aus, denn er traf nach einem Sieg über Malik Bouziane aus Algerien bereits im Viertelfinale auf den damals die Bantamgewichtsklasse beherrschenden Guillermo Rigondeaux aus Kuba, gegen den er klar nach Punkten (5:20) verlor. Rigondeaux wurde Olympiasieger und Gennadi Kowaljew belegte gemeinsam mit drei weiteren Boxern den 5. Platz.

Nach den Olympischen Spielen musste Gennadi Kowaljow eine längere Verletzungspause einlegen. Er konnte über mehrere Monate überhaupt nicht trainieren und nahm erheblich zu. Nach seiner Genesung entschloss er sich deshalb künftig im Halbweltergewicht, also drei Gewichtsklassen höher als vorher zu boxen.

Es zeigte sich schon bald, dass er auch in dieser Gewichtsklasse zur absoluten Weltklasse zählt. Schon 2005 wurde er mit einem Sieg über Alexei Tscherbakow zum dritten mal russischer Meister und im Herbst des Jahres 2005 gewann er in Ballybunion/Irland mit Siegen über Michal Strabala aus Polen, David Anthony Joyce aus Irland und Aaodh Carlyle aus Irland ein gut besetztes internationales Turnier.

2006 wurde er mit einem Punktsieg im Halbweltergewicht über Oleg Komissarow erneut russischer Meister. Beim Grand Prix Turnier in Ústí nad Labem schlug er Josef Zahradník und Martin Svoboda aus Tschechien und traf im Endkampf auf Serik Sapijew aus Kasachstan, dem er unterlag.

Im Jahre 2007 traf Gennadi Kowaljow im Finale des Halbweltergewichtes auf den dreifachen Europameister Alexander Maletin und besiegte diesen klar nach Punkten, womit er seinen fünften russischen Meistertitel gewann. Nachdem er auch beim Strandja-Turnier in Plowdiw/Bulgarien überzeugte, er gewann dort das Turnier im Halbweltergewicht mit einem Punktsieg im Finale über Zakir Artykow aus Usbekistan, kam er 2007 auch bei der Weltmeisterschaft in Chicago zum Einsatz. Dort siegte er über Andrei Tsiruk aus Weißrussland (33:11), Marufjon Faidschulwe, Tadschikistan (24:10), Gyula Kate, Ungarn (22:9) nach Punkten, gewann kampflos gegen Boris Georgiew aus Bulgarien und besiegte im Halbfinale den englischen Newcomer Bradley Saunders nach Punkten (16:8). Im Finale traf er erneut auf Serik Sapijew, gegen den er klar nach Punkten verlor. Er wurde damit nach 2003 zum zweitenmal Vize-Weltmeister und hatte sich damit auch die Fahrkarte zu den Olympischen Spielen 2008 in Peking gesichert.

Im Jahre 2008 traf Gennadi Kowaljow bisher nur bei zwei Länderkämpfen Russlands gegen die Vereinigten Staaten in Magnitogorsk und Nowosibirsk in Erscheinung. Er bezwang dort bei beiden Veranstaltungen Daniel O'Connor nach Punkten (16:8 u. 20:11).

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Ba = Bantamgewicht, Hw = Halbweltergewicht, bis 54 kg bzw. 64 kg Körpergewicht)

  • 2004, 1. Platz, EM in Pula, Ba, vor Ali Habbab, Andrzej Liczik, Polen u. Detelin Dalakliew;
  • 2005, 1. Platz, Multi-Nations-Cup in Ballybunion/Irland, Hw, vor Auodh Carlyle u. David Anthony Joyce, bde. Irland;
  • 2007, 1. Platz, Strandja-Turnier in Plowdiw/Bulgarien, Hw, vor Zakir Artykow, Usbekistan;

Länderkämpfe

  • 2008 in Magnitogorsk, Russland gegen USA, Hw, Punktsieger über Daniel O'Connor (16:8),
  • 2008 in Nowosibirsk, Russland gegen USA, Hw, Punktsieger über Daniel O'Connor (20:11)

Russische Meisterschaften

(Finalergebnisse)

  • 2002, Ba, Punktsieger über Batonmunku Wankijew,
  • 2003, Ba, Punktsieger über Maksim Tschalikow,
  • 2005, Hw, kampflos Sieger über Alexei Tscherbakow,
  • 2006, Hw, Punktsieger über Oleg Komissarow,
  • 2007, Hw, Punktsieger über Alexander Maletin

Quellen

  • Fachzeitschrift Box Sport aus den Jahren 2001 bis 2008,
  • Website "www.amateur-boxing.strefa.pl",
  • Website "sports123.com",
  • Website "olympics.russiansabroad.com"

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