Gennadi Roshdestwenski

Gennadi Roshdestwenski
Gennadi Roschdestwenski (links) und der tschechische Komponist Lucas Matousek. Prager Frühling 2007, Städtisches Haus, Prag.

Gennadi Nikolajewitsch Roschdestwenski (russisch Генна́дий Никола́евич Рожде́ственский, wiss. Transliteration Gennadij Nikolaevič Roždestvenskij; * 4. Mai 1931 in Moskau) ist ein russischer Dirigent.

Gennadi Roschdestwenski ist der Sohn des Dirigenten Nikolaj P. Anossow und der Sängerin Natalja P. Roschdestwenskaja.

Roschdestwenski absolvierte zunächst eine klassische Musikausbildung am Konservatorium in Moskau. Durch seinen Vater bekam er die Grundzüge der Orchesterleitung vermittelt. 1951 gab er sein Debüt als Dirigent bei der Aufführung Pjotr Iljitsch Tschaikowskis Ballett Der Nußknacker im Bolschoi-Theater. Bis zum Anfang der 1960er Jahre arbeitete er als Assistent am Bolschoi-Theater und dirigierte verschiedene Ballette.

Von 1960 bis 1974 leitete er das Rundfunk-Symphonieorchester der UdSSR. Roschdestwenski war der erste Dirigent, der Werke von Carl Orff, Paul Hindemith, Béla Bartók und Maurice Ravel in der Sowjetunion präsentieren durfte. Ab 1964 war er gleichzeitig Künstlerischer Direktor des Bolschoi. In der Folgezeit übernahm er die musikalische Leitung der Moskauer Kammeroper. Ab 1975 war er in Stockholm und London tätig. 1981 bis 1984 war er Chefdirigent der Wiener Symphoniker. Ab 1991 leitete er die Stockholmer Philharmonie. 1994 wurde er Vorsitzender des künstlerischen Beirates des Bolschoi.

2000 wurde er wieder zum Künstlerischen Direktor des Bolschoi-Theaters berufen. Diesen Posten legte er 2001 nach nur einer Saison nieder, nachdem er scharfe Kritik für die Inszenierung der Prokofjew-Oper Der Spieler einstecken hatte müssen.

Gennadi Roschdestwenski gilt als einer der bedeutendsten Interpreten russischer und zeitgenössischer sowjetischer Musik. Er führt unter anderem oft ausgedehnte Tourneen durch Europa, Japan und die USA durch.

Roschdestwenski ist in erster Ehe mit der Pianistin Wiktoria Walentinowna Postnikowa verheiratet.

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