Georg Venetus

Georg Venetus

Georg von Venediger (auch Georg Venetus) (* in Venedig bei Liebemühl im Landkreis Osterode/Ostpreußen; † 3. November 1574 in Liebemühl) war ein lutherischer Theologe und Reformator.

Leben

Venediger entstammte altem preußischen Adel, der auf einen Venetianer zurückging, der in Preußen den Rittersitz Venedig bei Liebemühl errichtete und den Namen Venediger annahm. Seine Eltern waren Martin von Venediger und Katharina von Rauschken. Das Geburtsdatum ist unbekannt.

Während seiner Schulzeit in Königsberg (Preußen) erhielt er Unterricht bei Johannes Poliander. Studiert hat er vermutlich in Königsberg und Wittenberg, wo er 20. Oktober 1550 zum Doktor der Theologie promovierte. Den kirchlichen Dienst übernahm er auf Philipp Melanchthons Empfehlung an der Marienkirche in Rostock. Zugleich wurde er dort zum Professor an der Universität ernannt. Von 1551 bis 1557 war er Professor der Theologie in Königsberg, wo er aufgrund seines Widerstandes gegen die Osiandrische Lehre nach sechs Jahren entlassen wurde und er wieder nach Rostock zurückkehrte.

Mit seinem Kollegen Tilemann Heßhusen unternahm er Visitationen. Dabei kam es zu ärgerlichen Auftritten. 1558 berief ihn Herzog Philipp von Pommern zum Superintendenten des Stiftes Kolberg-Cammin. Nach dem Tode des letzten vorreformatorischen Bischofs Erasmus von Manteuffel-Arnhausen und den beiden reformatorischen Bischöfen Bartholomäus Swawe und Martin Weiher hatte er in diesem bislang noch altgläubigen Gebiet die Reformation einzuführen. Der Herzog ernannte ihn 1563 zum Generalsuperintendenten. Als solcher nahm er am Landtag in Stettin 1563 teil.

Die dort beschlossene Kirchenordnung, die die alte von 1535 ablösen sollte, war von Jacob Runge, von Paul vom Rode und ihm ausgearbeitet worden. Rodes Nachfolger als Superintendent von Stettin zu werden, lehnte er ab. Da ernannte ihn Herzog Albrecht I. von Brandenburg-Ansbach 1567 zum Bischof von Pomesanien. Sein Nachfolger in Kolberg-Cammin wurde Petrus Edeling.

Auch dieses Amt hatte von Venediger nur fünf Jahre inne. Eingeführt hatte ihn in sein Amt Joachim Mörlin, der bis 1573 Bischof von Samland blieb.

Literatur



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