- Georgische Nationalgarde
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Streitkräfte Georgiens
საქართველოს შეიარაღებული ძალები / sak'art'welos scheiaraghebuli dsalebiFührung Oberbefehlshaber: Präsident (derzeit Micheil Saakaschwili) Verteidigungsminister: Dawit Keseraschwili Militärischer Befehlshaber: Sasa Gogawa Militärische Führung: Generalstab Sitz des Hauptquartiers: Tiflis Militärische Stärke Aktive Soldaten: 32.650 Reservisten: 120.000 Wehrpflicht: ja Wehrtauglichkeitsalter: vollendetes 18. Lebensjahr Haushalt Militärbudget: 22% des Gesamthaushalts Anteil am BNE: 0.59% Geschichte Gründung: 1991 Die Streitkräfte Georgiens (georgisch საქართველოს შეიარაღებული ძალები , sak'art'welos scheiaraghebuli dsalebi) umfassen knapp 33.000 Mann in den Teilstreitkräften Heer, Luftwaffe, Marine und Nationalgarde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste Republik, 1917-1921
Georgiens erste Republik, die Demokratische Republik Georgien, unterhielt die Volksgarde als offizielle Streitkräfte des Landes. Sie wurde am 5. September 1917 zunächst als "Arbeitergarde" gegründet, wurde dann in "Rote Garde" umbenannt und erhielt schließlich ihren endgültigen Namen. Ihre Organisation war stark politisiert und unterstand unmittelbar der Kontrolle des georgischen Parlaments. Das Verteidigungsministerium hatte nur eingeschränkte Befehlsgewalt. Kommandeur der Garde von 1917 bis 1921 war der Menschewist Waliko Dschugheli.
Die erste Republik stellte zugleich eine reguläre Armee auf. Nur ein Teil von ihr stand zu Friedenszeiten unter Waffen. Die Mehrheit der Soldaten hatte Fronturlaub und wartete auf Befehle. Im Falle einer Bedrohung der Republik sollten sie vom Generalstab zu den Waffen gerufen worden. Obgleich Georgien über knapp 200.000 Veteranen des Ersten Weltkriegs verfügte, darunter viele ausgebildete Generäle und Offiziere, gelang es der Regierung nicht, ein effektives Verteidigungssystem aufzubauen. 1921 trug das zur Niederlage der ersten Republik nach der Invasion durch Truppen der Roten Armee bei. Bedeutende Vertreter der damaligen georgischen Armee waren Leo Kereselidse, Giorgi Kwinitadse und Kakuza Tscholoqaschwili.
Die zweite Republik, 1921-1991
Nach der sowjetrussischen Besetzung Georgiens lösten sich seine regulären Streitkräfte auf. Bis 1924 kämpften Teile der georgischen Armee einen Partisanenkrieg gegen die Sowjetunion. Die bedeutendste Partisanengruppe war die im März 1922 gegründete Einheit Treueeid (georgisch შეფიცულები) unter dem Kommando Kakuza Tscholoqaschwilis.
Im Rahmen des 1923 gegründeten Transkaukasischen Militärbezirks (ZakVO) der Sowjetischen Streitkräfte gab es nach einheimischen Nationalitäten benannte Divisionen. Zu ihnen zählten die 1. und die 2. Georgische Gebirgsjäger-Division. Sie setzten sich aus früheren Soldaten der 11. Armee der Roten Arbeiter- und Bauernarmee, der Kaukasische Rotbanner-Armee sowie Einheiten georgischer, armenischer und aserbaidschanischer Kommunisten zusammen.
Im Zweiten Weltkrieg kämpften Georgier auf beiden Seiten der Front: Mindestens 30.000 in den Reihen der Ostlegionen der Wehrmacht, in der Georgischen Legion, der Nordkaukasischen Legion und anderen Legionen ethnischer Kaukasier. Sie wurden jedoch nicht an der Ostfront eingesetzt. Im April 1945 erhob sich ein georgisches Bataillon auf der Nordseeinsel Texel gegen die Wehrmacht. Die Mehrheit, über 700.000 Georgier, kämpfte in den Reihen der Roten Armee. 2.500 georgische Rekruten verteidigten die Festung von Brest gegen den deutschen Angriff.
Die dritte Republik, ab 1991
Die Streitkräfte des unabhängigen Georgiens wurden ab 1991 aus Verbänden des transkaukasischen Militärdistrikts der Roten Armee, Nationalgarde, irregulären Milizen und Heimkehrern aus Armeeverbänden in den übrigen Sowjetrepubliken gebildet. Georgien zählte 1994 zu den ersten Ländern der früheren Sowjetunion, die am NATO-Programm „Partnerschaft für den Frieden“ teilnahmen.
Die Vereinigten Staaten unterstützen Georgiens Militär seit 1997 aus dem Foreign Military Financing (FMF) Programm. Zwischen 1997 und 2005 flossen daraus 79.390.000 US-Dollar in die Kaukasusrepublik. [1] Andere Quellen nennen für den Zeitraum bis 2007 eine Investition von 200 Millionen Dollar der US-Regierung und noch einmal zwei Milliarden Dollar der georgischen Regierung. Von 2002 bis 2004 schulten US-Ausbilder die georgischen Streitkräfte im Georgia Train and Equip Program (GTEP) für Einsätze gegen Aufständische an der Grenze zu Tschetschenien.
2002 schlossen Georgien, die USA und die Türkei ein Ausbildungs-Abkommen. Es ermöglicht georgischen Piloten in der Türkei zu üben, was wegen des kleinen Staatsgebiets daheim schlecht möglich ist. In Israel lässt Georgien seine SU-25 Frogfoot-Kampfflugzeuge umrüsten. Außerdem importiert das Land Sturmgewehre mit der Bezeichnung Tavor TAR-21 von der israelischen Armee. Weitere favorisierte Produkte sind das deutsche Sturmgewehr G36, sowie das amerikanische M4A1.
Seit April 2005 sind etwa 14.000 Soldaten, unter anderem von US-Militärberatern, zu Kommandoeinheiten für Einsätze im Irak, die im Rahmen des Georgia Sustainment and Stability Operations Program (GSSOP) stattfinden, und für multinationale Friedenseinsätze ausgebildet worden. Im Irak sind etwa 2.500 Soldaten der 33. georgischen Brigade stationiert, die im Rahmen der von den USA geführten multinationalen Streitkräfte eingebunden sind. In Zusammenarbeit mit Deutschland wurden etwa 200 Soldaten im Kosovo, dem dortigen Hauptquartier der Bundeswehr zugeteilt. Ferner befinden sich georgische Soldaten in Afghanistan.
Grundlagen
In den Streitkräften dienen rund 32.650 Soldaten, darunter 18.993 im Heer, 2.091 in der Luftwaffe, 1.350 in der Marine und 9.196 in der Verwaltung und den zentralen Diensten. Den Kern bilden Berufssoldaten. In Georgien gilt eine allgemeine Wehrpflicht für Männer ab 18 Jahren, die 24 Monate beträgt. Die aktive Reserve umfasst rund 120.000 Mann.
Seit 2004 werden die Streitkräfte Georgiens beschleunigt nach NATO-Standards modernisiert. 2006 gab Georgien 139 Millionen Lari (78 Millionen US-Dollar) für die Verteidigung aus. 2003 waren es lediglich 87 Millionen Lari (24 Millionen US-Dollar) gewesen. [2] 2007 waren es 22% des Staatshaushalts, bzw. 7% des Bruttosozialprodukts.
Teilstreitkräfte
Hinweis: Die Auflistung hier entspricht dem Stand der Armee vor dem Kaukasus-Konflikt 2008 Ein Großteil dürfte gegenwärtig nicht mehr einsatzfähig sein. Nach russischen Angaben wurden 65 georgische Panzer und 85 gepanzerte Fahrzeuge sichergestellt, was allerdings nicht georgischen Zahlen von knapp 12 zerstörten Kampfpanzer und über 30 weitere erbeutete Kettenfahrzeuge entspricht.
Heer
Die 16.570 Soldaten (darunter 1.579 Offiziere und 11.583 Unteroffiziere) des Heeres, sind in vier Infanteriebrigaden, eine Artilleriebrigade, ein Panzerbataillon, ein separates leichtes Infanteriebataillon, ein Flugabwehrbataillon, ein Pionierbataillon, ein Fernmeldebataillon, sowie weitere Verbände unterteilt.
Stützpunkte befinden sich in Achalziche, Batumi, Gori, Kutaissi, Muchrowani, Orchewi, Poti, Saguramo, Senaki, Tiflis, Wasiani.
Ausrüstung
- Kampfpanzer:
- Schützenpanzer:
- gepanzerte Mannschaftstransporter:
- gepanzerte Aufklärungsfahrzeuge:
- 17 BRDM-2
- unbekannte Anzahl HMMWV
- 100 Otokar Cobra
- Artillerie:
- 12 2A36
- 18 2A65
- 120 D-30
- 12 2S7 Pion
- 18 2S19 Msta
- 26 2S3 Akatsiya
- 47 VZ 77 Dana
- Raketensystem:
- 120 BM-21 Grad
- 48 RM-70
- 15 LAR-160
- 4 M-87 Orkan
- Granatwerfer:
- 240 2B11, 120 Millimeter
- 365 M-38/43, 120 Millimeter
- 259 M75
Luftwaffe
Die Luftstreitkräfte bestehen aus 1.389 Soldaten sowie 29 Erdkampfflugzeugen des Typs Su-25 Frogfoot, je ein Transportflugzeug des Typs An-24 und An-32, fünf Unterstützungsflugzeuge des Typs An-2, sechs Trainingsflugzeuge des Typs L-39 eine Tu-134, 50 schwere Kampfhubschrauber des Typs Mi-24 "Hind", sowie 40 Transporthubschrauber des Typs Mi-8 "Hip", sieben Mi-2 "Hoplite" und 100 des Typs UH-1H. Das militärische Gerät stammt größtenteils aus sowjetischen Beständen, ergänzt durch westliche Technik.
Stützpunkte befinden sich in Tiflis und Marneuli.
Marine
Die Marine (georgisch საქართველოს სამხედრო საზღვაო ძალები, sakartwelos samchedro-sasghwao dsalebi) ist 530 Mann stark und verfügte über 18 Schnellboote. Die schlagkräftigsten dieser Boote waren die Flugkörperschnellboote "Tiflis" mit SS-N-2 Styx- und die "Dioskura" die ohne Exocet-Raketen von Griechenland geliefert wurden, sowie die ehemalige "Minden", ein deutsches Minenjagdboot der Lindau-Klasse. Die drei namentlich aufgeführten Einheiten, sowie die meisten anderen Boote wurden 2008 im Hafen von Poti durch russische Streitkräfte versenkt
Stützpunkte befinden sich in Batumi und Poti.
Nationalgarde
Die Nationalgarde von Georgien (georgisch საქართველოს ეროვნული გვარდია, sakartwelos erownuli gwardia) wurde am 20. Dezember 1990 gegründet. Sie bildete den Grundstock für den Aufbau der georgischen Streitkräfte. Heute umfasst sie 554 Mann. Sie ist als der Teil der georgischen Armee in Abchasien eingesetzt. Ferner steht sie für Katastropheneinsätze, Unterstützung für Mobilmachungen und für zeremonielle Zwecke zur Verfügung.
Separatistische Streitkräfte in Abchasien und Südossetien
In der Autonomen Republik Abchasien stehen 7.500 Soldaten unter dem Kommando der sezessionistischen Regierung, die über 50 T-55/T-72 Panzer, mehrere Schützenpanzer und Artillerie verfügen. Ferner besitzt die Autonome Republik Abchasien eine MiG-21, eine Su-25, drei L-39, eine Jak-52 und zwei Mi-8.
In Südossetien stehen rund 6.000 einheimische Soldaten mit knapp 12 Kampfpanzern unter Waffen.
Flaggen
Das sind die georgischen Militärflaggen nach dem Stand des Jahres 2004. [3]
Einzelnachweise
- ↑ Paul Rimple: Georgia: On Dubya Street
- ↑ Spiegel Online: Waffen, Drohnen, Panzer: Wer unterstützt Georgien?
- ↑ Flags Of The World: Georgische Militärflaggen, 2004
Siehe auch
Quellen
- Robert E. Hamilton: Georgian Military Reform—An Alternative View, CSIS-Report, Januar 2009 Weblink
Weblinks
- Homepage des georgischen Verteidigungsministeriums, englisch
- Homepage der georgischen Nationalgarde, englisch
Streitkräfte der BLACKSEAFOR-Mitgliedsstaaten
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