- Geozentrisches äquatoriales Koordinatensystem
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Das äquatoriale Koordinatensystem ist ein polares Koordinatensystem, das in der sphärischen Astronomie verwendet wird. Es rotiert entweder mit der Himmelskugel (rotierendes System) oder ist an den Meridian gebunden (ortsfestes System).
Beschreibung
Im Gegensatz zum ekliptikalen Koordinatensystem, das als eine von zwei Bezugsebenen die Ekliptik (die mittlere Ebene der Umlaufbahn der Erde um die Sonne) verwendet, ist die Bezugsebene beim äquatorialen Koordinatensystem die des Himmelsäquators (der Projektion des mittleren Äquators der Erde auf die Himmelskugel).
Die Position eines Objekts wird durch zwei Koordinaten angegeben:
- die Deklination δ (Winkelabstand von der Äquatorialebene) und
- die Rektaszension α (Winkelabstand vom Frühlingspunkt, rotierendes System), der Stundenwinkel τ (Winkelabstand vom Meridian, ortsfestes System).
Das Vorzeichen der Deklination trennt die Himmelskugel in die Nordhemisphäre und Südhemisphäre.
- Siehe auch: Die Umrechnung zwischen den äquatorialen Koordinaten (rotierend) und den ekliptikalen Koordinaten ist im Artikel Ekliptikales Koordinatensystem beschrieben
Da das äquatoriale Koordinatensystem (rotierend) sich auf den Frühlingspunkt bezieht, muss zusätzlich ein Zeitpunkt angegeben werden, für den die Koordinaten gelten, weil sich der Frühlingspunkt durch die Präzession gegen den Sternenhimmel verschiebt. Es muss also der Zeitpunkt des Äquinoktiums angegeben werden, für den die Koordinaten katalogisiert sind (Äquinoktium der Koordinaten).
Äquatoriale Koordinatensysteme können bei allen rotierenden Himmelskörpern verwendet werden, da durch die Rotationsachse und die Pole ein Äquator als natürlich ausgewählte Referenzebene definiert wird. Daher spricht man etwa auch bei Sonne, Mond und den Planeten von Nord- und Südhemisphäre, auf der Erde entspricht das den geographischen Koordinaten in Länge und Breite, die aber auf den wahren, und nicht den mittleren Äquator bezogen sind.
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