Gephart

Gephart

Werner Gephart (* 1949) ist ein deutscher Künstler, Jurist, Soziologe und Hochschullehrer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Werner Gephart studierte von 1968 bis 1974 Rechte an der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und schloss das Studium mit der Ersten juristische Staatsprüfung ab. Anschließend studierte Gephart Soziologie und Philosophie an der Universität zu Köln. Von 1977 bis 1990 folgten Tätigkeiten am Sozialwissenschaftlichen Institut der Heinrich-Heine-Universität in unterschiedlichen Funktionen, 1985–1986 eine Wissenschaftliche Begleitung von Modellprojekten aus dem Bundesjugendplan zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit (in Verbindung mit dem Internationalen Bund für Sozialarbeit). 1986 promovierte Werner Gephart zum Dr. jur. an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Georg-August-Universität.

Seit 1990 war Gephart Wissenschaftlicher Angestellter an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (Edition der Rechtssoziologie Max Webers, Standort Düsseldorf) und habilitierte sich 1991 an der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf mit der Venia legendi für Soziologie. Zunächst übernahm er eine Lehrstuhlvertretung am Soziologischen Seminar der Universität Bonn, 1992 folgte die Ernennung zum Universitätsprofessor.

Gremien, Projekte und Herausgeberschaft

Werner Gephart ist in einer Vielzahl wissenschaftlicher Gremien, Projekte und Reihen engagiert. Er ist Mitglied im Steering Commitee des Nordamerikaprogramm (NAP) der Universität Bonn. 1994-1997 war Gephart beteiligt im Forschungsprojekt Soziologie im Aufbruch. Zur Wechselwirkung von deutscher und französischer Soziologie um die Jahrhundertwende der Fritz-Thyssen-Stiftung und kooptiert in das Graduiertenkolleg Interkulturelle Religiöse bzw. Religionsgeschichtliche Studien an der Universität Bonn. 1998-2000 übernahm Gephart das Amt eines Vertrauensdozenten der Studienstiftung des Deutschen Volkes und ist seit 1999 Mitglied des International Editorial Board des Journal of Genocide Research.

Werner Gephart ist Gründungsmitglied des Zentrums für Kommunikation und Medien, des Zentrums für Religion und Gesellschaft (ZRG), des Center for Classical Studies (CCT) und des Zentrums für Japanforschung an der Universität Bonn. Er ist ferner Senior Fellow am Center for Development Research (ZEF), Bonn, auswärtiges Jury-Mitglied des Institut Universitaire de France (IUF), Paris und betraut mit der Herausgeberschaft des vor dem Abschluss stehenden Bandes Recht als Teil von Wirtschaft und Gesellschaft im Rahmen der historisch-kritischen Max Weber Gesamtausgabe (MWG I/22-3).

Organisation von Tagungen im internationalen Kontext

Werner Gephart hat eine Vielzahl wissenschaftlicher Tagungen und Kongresse vorbereitet:

  • Sektionsveranstaltung Geschichte der Soziologie auf dem Kongress der Internationalen Soziologenvereinigung (ISA) in Mexiko-Stadt, 1982
  • Internationale Tagungen in der Werner-Reimers-Stiftung, Bad Homburg (Studiengruppe: Emile Durkheim), 1983
  • Internationale Tagung Stadt und Kultur, Kunstsammlung NRW (Stadt Düsseldorf, Thyssen Handelsunion, Universität Düsseldorf),1988
  • Rituale und Interpretationen im internationalen Vergleich, Sozialwissenschaftliches Institut, Universität Düsseldorf, 1989
  • Sektionsveranstaltung über Recht als Symbol, Soziologentag in Frankfurt am Main, 1990
  • Kolloquium Soziologische Theorien von Recht und Gerechtigkeit (zus. mit der Theoriesektion), Kassel, 1991
  • Plenarveranstaltung des Düsseldorfer Soziologentages Auf dem Wege zu Europa. Rechtliche Institutionen und soziale Wirklichkeit, 1992
  • Internationales Symposion Das Zusammenwachsen Europas. Die europäische Integration als Herausforderung, Universität Bonn, 1993
  • Organisatorische Vorbereitung des internationalen Symposion Cents ans des règles de la méthode sociologique (Bordeaux), 1994/95
  • Vorlesungsreihe La France et L’Allemagne face au défi européen. Entre universalisme et particularisme des Institut d’Etudes Politiques de Paris, Universität Bonn, 1995/96
  • Vorbereitung des Weltkongresses für Soziologie des Institut International de Sociologie im Vorstand des IIS (Köln 1997)
  • Tagung über Law and Culture mit dem Center for Global Legal Studies an der Washington University, St. Louis, 2002

Gastvorlesungen und Gastprofessuren

Werner Gephart wurde 1981 eingeladen vom Maison des sciences de l‘Homme in Paris und hielt 1994-1995 Vorlesungen am Institute for Advanced Sociological Studies in Moskau. Er war Gastprofessor am Institut d‘Etudes Politiques de Paris, hielt Gastvorlesungen an der Faculté de Droit et des Sciences Politiques de Tunis und hatte Gastprofessuren inne an der IUT de Saint-Denis (Université de Paris XIII) wie an der Washington University, St. Louis mit Tätigkeit am Department of Political Science.

Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Organisationen

  • Institut International de Sociologie (I.I.S) (als Councillor bis 1999 im Vorstand)
  • Association Internationale des Sociologues de Langue Française (A.I.S.L.F.)
  • Theoriesektion der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS)
  • Deutscher Romanistenverband
  • Rechtssoziologische Vereinigung
  • Sektion Sociology of Law in der International Sociological Association (ISA)
  • Sektion Rechtssoziologie in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS)
  • International Board des Journal of Genocide Research, New York
  • Sektion Kultursoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS)

Kunstausstellungen

Werner Gephart ist als Künstler hervorgetreten. In verschiedenen Ausstellungen waren seine Gründerväterbilder zur Soziologiegeschichte zu sehen, so in Düsseldorf, Köln, Bonn, Oldenburg, Paris, St. Louis, Houston, Bloomington, Minneapolis und New York.

Ehrungen

  • 1970 Aufnahme in die Studienstiftung des Deutschen Volkes
  • 1994/95 Alfred-Grosser-Stiftungsprofessur am Institut d‘Etudes Politiques de Paris (gefördert durch die Robert-Bosch-Stiftung)
  • 2000 Verleihung des Ordens « Chevalier de l’ordre nationale du mérite » durch den Präsidenten der französischen Republik (Dekret vom 15. Mai 2000)
  • 2001/2002 Ernennung auf die Fulbright-Ehrenprofessur (Distinguished Chair for German Studies) für das akademische Jahr 2001/02. Tätigkeit am Department of Political Science, Washington University, St. Louis

Werke

  • Recht als Kultur, 2006
  • Gebrochene Identitäten, 1999
  • Religion und Identität, 1999
  • Gründerväter, 1998
  • Handeln und Kultur, 1998
  • Symbol und Sanktion, 1997
  • Gesellschaftstheorie und ökonomische Analyse des Rechts, 1994
  • Gesellschaftstheorie und Recht, 1993
  • Stadt und Kultur, 1991
  • Strafe und Verbrechen, 1990
  • Sphären der Moderne, 1989

Weblinks


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