- Gerätesynchronisation
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Synchronisation (von griechisch sýn, „zusammen“ und chrónos, „Zeit“, wörtlich etwa „Herstellen von Gleichlauf“), gleichwertig auch Synchronisierung, bezeichnet das zeitliche Aufeinander-Abstimmen von Vorgängen. Synchronisation sorgt also dafür, dass Aktionen in einer bestimmten Reihenfolge oder gleichzeitig auftreten, d. h. synchron stattfinden.
In verschiedenen Wissensgebieten wird der Begriff Synchronisation häufig in engeren Bedeutungen verwendet:
Inhaltsverzeichnis
Digitale Wiedergabegeräte
Synchronisieren bedeutet in diesem Zusammenhang, die einzelnen Elemente auf dem Wiedergabegerät wie z. B. einem MP3-Spieler, an eine Datenquelle anzupassen (z. B. Musikplayer auf dem Rechner). D. h., das Wiedergabegerät ist nach dem Synchronisieren identisch zur Datenquelle.
Eine häufig anzutreffende Synchronisation digitaler Medien ist die von Terminprogrammen, die beispielsweise auf einem Computer an der Arbeitsstätte Kalender verwalten. Um nun auf ebenfalls kalenderfähigen Palmgeräten oder modernen Mobiltelefonen deren Kalender mit dem „stationären“ Terminkalender abzugleichen, gibt es zahlreiche Synchronisationsprogramme, die über die verschiedenen Medien (z. B. Kabel, Bluetooth, WLAN) die beiden Kalender miteinander abgleichen. Es gibt hier mehrere Möglichkeiten der Synchronisation. Bei der einseitigen werden alle Termine von einem Gerät zum anderen gesendet; bei der beidseitigen werden von beiden Geräten alle Daten sich gegenseitig zugesendet. Dadurch kann es dann zu doppelten Einträgen kommen, dies muss die Synchronisationssoftware dann abfangen.
Immer verbreiteter sind auch Web-Dienste, die (meist „kostenlos“, d. h. durch indirekte Werbung finanziert) für gängige Geräte globale Synchronisation anbieten.
Film
Hauptartikel: Synchronisation (Film)
Synchronisation bezeichnet beim Film das „zeitgleiche“ Ablaufen von Bild und Ton. Gemeinhin wird das Nachvertonen von Filmen als Synchronisieren bezeichnet. In Deutschland werden nicht-deutschsprachige Filme seit den 1930er-Jahren synchronisiert. Aber auch in anderen Ländern wie den USA, Italien, Spanien, China und Japan werden Filme in der jeweiligen Landessprache synchronisiert, wobei in den asiatischen Ländern meistens englische Synchronisationen für den internationalen Markt gemacht werden (siehe auch Synchronsprecher, Tonmeister). Auch das Singen von Sängern auf ein Playback oder das Überspielen von weiteren Instrumentenstimmen wird mit Synchronisation bezeichnet; siehe auch Overdub oder Overdubbing.
Fernsehen
Beim Fernsehen muss das Wiedergabegerät synchron zum Sender laufen, damit die gesendeten Informationen an der richtigen Stelle auf dem Bildschirm angezeigt werden. Wegen des Rasters aus Zeilen, die nacheinander geschrieben werden, unterscheidet man Horizontal- und Vertikal-Synchronisation. Elektrisch können diese Signale entweder separat zum (amplitudenmodulierten) Helligkeitssignal geführt oder mit diesem in geeigneter Weise kombiniert werden – zum Composite Video, sodass es anschließend auch wieder separiert werden kann.
Eine besondere Aufgabe müssen die Synchronsignale beim Zeilensprungverfahren erfüllen, nämlich das Umschalten der Anzeige von abwechselnd den gerad- und ungeradzahligen Zeilen je nach Halbbild. Dazu muss der Horizontalimpuls innerhalb der Bildaustastlücke um eine halbe Zeile verschoben werden, sodass die erste Zeile des zweiten Halbbildes ganz oben in der Mitte des Schirms beginnt, wo die im vorhergehenden Halbbild geschriebene erste Zeile schon eine halbe Zeile tiefer gesunken ist.
Dasselbe gilt auch bei analogen Computermonitoren. Hier gibt es noch eine weitere Variante der Synchronsignalführung: Bei manchen Monitoren mit separaten (RGB-)Eingängen (Component Video für die drei Farbkomponenten wird das Synchronsignal in ähnlicher Weise wie oben in das Grün-Signal gemischt: Sync on Green. Meistens kann es dann wahlweise auch separat angeschlossen werden, und dann auch noch die Horizontal- und Vertikalsignale entweder kombiniert oder noch einmal in zwei separate Anschlüsse getrennt. Beim heute üblichen VGA-Anschluss werden diese Signale über verschiedene Pins desselben Steckers übertragen.
Wenn die Synchronsignale nicht korrekt (störungsfrei) übertragen oder nicht richtig ausgewertet werden, kommt es zu charakteristischen Bildstörungen. Da der Bildwechsel am langsamsten verläuft (typisch 50–100 Hz), kann man Fehler hier noch am ehesten mit dem bloßen Auge verfolgen: Das Bild „läuft (senkrecht) durch“, ist aber noch halbwegs zu erkennen. Manchmal rastet die Synchronisation auch an einer falschen Stelle der Vertikalen ein, z. B. bei signifikanten Bildinhalten, so dass das Bild versetzt angezeigt wird, mit einem dicken, schwarzen Balken in der Mitte. Wenn dagegen die Horizontalsynchronisation ausfällt, ist kaum noch ein Bildinhalt zu erkennen.
Elektronik
In der Digitaltechnik bedeutet Synchronisation, dass zwei Geräte (z. B. Sender und Empfänger) synchronisiert sind, wenn beide mit einer Taktfrequenz arbeiten, die innerhalb definierter Toleranzen gleich ist. Die Signale synchronisierter Geräte haben eine feste Phasenbeziehung zueinander. Das Verfahren, für das meistens der deutsche Fachbegriff Gleichlaufverfahren benutzt wird, wird auch als Synchronisierung oder in Anlehnung an den englischen Fachbegriff als Synchronisation bezeichnet.
Stromnetze
Generatoren in Wechselstromnetzen müssen mit der gleichen Spannung, Frequenz und Phasenlage arbeiten. Zur Ermittlung des synchronen Zustandes wurde früher das Synchronoskop verwendet.
Heutige Ausführungen sind volldigitalisiert und benötigen, außer zum Anstoß, keinen Benutzereingriff.
Informatik
In der Informatik bezeichnet Synchronisation:
- die Prozesssynchronisation, Verfahren, die den gemeinsamen Zugriff von Prozessen auf geteilte Ressourcen regeln. Die Prozesssynchronisation stellt sicher, dass Ressourcen effizient zugeteilt werden und Daten in konsistentem Zustand bleiben. Vergleiche auch Parallelisierung und Sequentialisierung.
- das Angleichen von Echtzeituhren in getrennten Systemen.
- die kausale Sortierung von Ereignissen mittels Zeitstempeln. Diese Sortierung stellt sicher, dass die logische Abfolge von Ereignissen gewahrt bleibt. Siehe auch Logische Uhr.
- das Abgleichen von Daten in einem verteilten System, siehe Replikation. Man unterscheidet unidirektionale Synchronisation, bei der die Daten eines Teilsystems bevorzugt behandelt werden, von bidirektionaler Synchronisation, bei der die Daten aller Teilsysteme gleichwertig sind. Programme zur Synchronisation von Dateien sind z. B. rsync und Unison.
Fahrzeugtechnik
In der Getriebetechnik versteht man unter dem Begriff Synchronisierung das Angleichen der Drehzahlen von Schaltmuffe und Gangrad. Ein Gangwechsel kann nur stattfinden wenn das in Eingriff zu bringende Losrad des zu schaltenden Ganges und die Welle, auf der dieses Losrad sitzt, die gleiche Drehzahl haben. In der Regel geschieht diese Angleichung durch Reibung zwischen einem konischen Synchronring, der über einen Synchronkörper mit der Welle gekoppelt ist, und einem Konus auf dem Gangrad, solange sich Welle und Gangrad unterschiedlich schnell drehen. Das entstehende Reibmoment verdreht den Synchronring um ca. die halbe Teilung der Schaltverzahnung so lange, bis Welle und Gangrad die gleiche Drehzahl aufweisen. Ist die Synchronisierung abgeschlossen, kann leicht und geräuschlos geschaltet werden.
Vergasersynchronisation: Werden Motoren mit mehreren Vergasern beatmet, so müssen die Vergaser zueinander synchronisiert werden. Betätigt werden die Vergaser über Bowdenzüge oder ein Gestänge. Ungleiches Spiel in den Zügen bzw. im Gestänge führen aber dazu, dass die Vergaser im Leerlauf ungleich weit geöffnet sind bzw. beim Gasgeben nicht gleichzeitig öffnen. Dies wiederum führt zu einer unterschiedlichen Befüllung der Zylinder mit dem Benzin-Luft-Gemisch. Die Folgen sind unterschiedliche Arbeitsdrücke in den Zylindern und damit einhergehend unerwünschte Vibrationen des Motors. Zu beachten ist, dass sich die Vorgehensweise bei Fahrzeugmotoren von der Vorgehensweise bei Flugzeugmotoren unterscheidet. Bei Fahrzeugmotoren schließt die Rückholfeder den Vergaser, bei Flugzeugmotoren öffnet die Rückholfeder den Vergaser. Dem Piloten steht somit auch bei gerissenem Bowdenzug Leistung zur Verfügung. Typische Unterdruckwerte im Ansaugsystem von Otto-Motoren, die in PKWs, Motorräder oder Flugzeugen Verwendung finden, liegen zwischen -0,15 bar und -0,4 bar. Je höher die Literleistung eines Motors, umso geringer ist der Unterdruck im Ansaugsystem. Die maximale Unterdruckabweichung der Vergaser untereinander sollte nicht mehr als 1/100 bar betragen. Somit werden sehr hohe Anforderungen an die Genauigkeit der Manometer gestellt. Kapselfeder-Manometer mit Nullpunkt-Verstellung erfüllen diese Forderung bestens.
Fotografie
Siehe: Blitzsynchronisation
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