Geschwend

Geschwend
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Todtnau
Todtnau
Deutschlandkarte, Position der Stadt Todtnau hervorgehoben
47.8294444444447.9438888888889659Koordinaten: 47° 50′ N, 7° 57′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Lörrach
Höhe: 659 m ü. NN
Fläche: 69,6 km²
Einwohner: 5036 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 72 Einwohner je km²
Postleitzahl: 79674
Vorwahl: 07671
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 08 3 36 087
Stadtgliederung: 9 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Meinrad-Thoma-Straße 8
79674 Todtnau
Webpräsenz:
Bürgermeister: Andreas Wießner

Todtnau ist eine Stadt im Südschwarzwald im Landkreis Lörrach, Baden-Württemberg, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Blick auf Todtnau

Geographische Lage

Todtnau liegt im Südschwarzwald zwischen Feldberg und Belchen in 570 bis 1390 Meter Höhe im Wiesental. Mehr als 60 % des Gemeindegebiets ist von Wald bedeckt.

Stadtgliederung

Zur Stadt Todtnau mit den früher selbstständigen und in den 1970er Jahren eingemeindeten Gemeinden Aftersteg, Geschwend, Muggenbrunn, Präg, Schlechtnau und Todtnauberg gehören die Stadt Todtnau und 25 weitere Dörfer, Weiler, Zinken, Höfe und Häuser.

Zur ehemaligen Gemeinde Aftersteg gehören das Dorf Aftersteg und der Weiler Hasbach. Zur ehemaligen Gemeinde Geschwend gehören das Dorf Geschwend und die Häuser Gisiboden (auch Dießenboden) und Grafenmatte. Zur ehemaligen Gemeinde Muggenbrunn gehört das Dorf Muggenbrunn. Zur ehemaligen Gemeinde Präg gehören die Dörfer Präg (Hinter- und Vorderdorf) und Herrenschwand, der Hof Präger Böden und das Haus Weißenbach. Zur ehemaligen Gemeinde Schlechtnau gehören das Dorf Schlechtnau und die Häuser Kressel. Zur Stadt Todtnau in den Grenzen von 1971 gehören die Stadt Todtnau, die Gemeindeteile Brandenberg und Fahl, die Siedlung Auf der Säge, der Weiler Poche und das Haus Notschrei. Zur ehemaligen Gemeinde Todtnauberg gehören das Dorf Todtnauberg, die Weiler Ennerbach, Hangloch und Rütte, der Zinken Büreten, der Hof Ebenehof und die Häuser Hornmatt und Ratschert.

Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Präg liegt die Wüstung Schloß.[2]

Nachbargemeinden

Blick auf Todtnauberg
Blick auf Brandenberg-Fahl vom Feldberg aus

Todtnau grenzt (im Uhrzeigersinn von Norden beginnend) an die Gemeinden Oberried und Feldberg (Schwarzwald) im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, Sankt Blasien, Bernau im Schwarzwald und Todtmoos im Landkreis Waldshut, Häg-Ehrsberg, Schönau im Schwarzwald, Fröhnd, Utzenfeld und Wieden im Landkreis Lörrach und Münstertal/Schwarzwald (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald).

Geschichte

Die Besiedlung der Gegend begann im 6. Jahrhundert durch die Alemannen. Urkundlich erstmals erwähnt wurde Todtnau im Jahre 1025 in einer Urkunde Kaiser Konrads II. Seit 1125 unterstand der Ort der Gerichtsbarkeit der Zähringer, nach deren Aussterben ging das Recht 1218 an die Staufer über. 1288 war das Gründungsjahr als Pfarrei. Bereits 1283 wurde Todtnauberg erwähnt, das, ebenso wie das 1352 erwähnte Aftersteg, als Bergbausiedlung entstanden war. Todtnau war um diese Zeit das Zentrum des Silberbergbaus im Südschwarzwald und gehörte mit seiner Umgebung damals als Vogtei zum Kloster St. Blasien. Während die Bauernsiedlung Aftersteg 1352 aus drei Häusern und Scheunen bestand, waren im diesem Jahr in Todtnau bereits zehn Häuser um die Kirche, 23 Einsiedlerhöfe und 23 Erzmühlen zu finden. Im 17. Jahrhundert war die Blütezeit des Silberbergbaus bereits vorbei und spätestens durch den Dreißigjährigen Krieg verarmten die ehemals reichen Bergleute und waren gezwungen, ihren Lebensunterhalt in der Landwirtschaft zu bestreiten.

Von 1366 bis 1805 gehörte Todtnau zu Vorderösterreich, danach wurde es badisch. Am 24. Juli 1809 erlangte Todtnau das Stadtrecht.

1876 verwüstete ein Großbrand den Ortskern mit der damals im Tal stehenden Kirche und das sogenannte Oberdorf (Oberstraße). Das heutige Ortsbild mit der über dem Tal stehenden Kirche ist ein Ergebnis des darauf folgenden Wiederaufbaus.

Inzwischen ist Todtnau und die Umgebung ein beliebtes Ferienziel im Südschwarzwald. Außerdem war es bis 1967 Endpunkt des „Todtnauerli“, einer Schmalspurbahn, die in Zell im Wiesental begann.

Eingemeindungen

  • 1939: Brandenberg-Fahl
  • 1972: Schlechtnau
  • 1974: Aftersteg, Geschwend, Muggenbrunn, Präg-Herrenschwand, Todtnauberg

Wappen der Ortsteile

Politik

Gemeinderat

Dem Gemeinderat gehören nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 neben dem Bürgermeister als Vorsitzenden 20 Mitglieder an. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:

Partei Prozent Diff. Sitze Diff.
CDU 51,3 +2,3 11 ±0
SPD 30,8 −3,3 6 −1
FWV 17,9 +1,0 3 ±0

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Gold auf grünem Boden ein linkshin schreitender Bergmann in silbern geschmückter grüner Gewandung mit schwarzer Kappe; mit der Rechten einen schwarzen Schlägel schulternd, in der Linken eine brennende Fackel haltend; an den Armen hängen rechts ein schwarzer Beutel, links zwei schwarze Steigeisen.“

Die Wappenbeschreibung ist ein Hinweis auf die historische Bedeutung des Silberbergbaus in der Umgebung der Stadt. Auch die Wappen von eingemeindeten Gemeinden zeigen Elemente, die auf den Bergbau verweisen (Aftersteg, Brandenberg, Todtnauberg).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Todtnauer Wasserfälle

Natur

Zwischen Todtnau und Aftersteg befinden sich die Todtnauer Wasserfälle, an denen das Wasser 97 Meter in die Tiefe stürzt. Diese Naturwasserfälle sind von Parkplätzen der beiden Todtnauer Ortsteile Todtnauberg und Aftersteg aus erreichbar.

Siehe auch: Wasserfälle in Deutschland

Sport

Auf dem südöstlich gelegenen Hasenhorn befindet sich neben einer Mountainbike-Downhill-Strecke und der längsten Schlitten-Rodelbahn Deutschlands (3500 m) eine 2900 m lange Allwetter-Rodelbahn (Sommer- und Winterbetrieb). Die Bahn überwindet einen Höhenunterschied von 385 m.

Außerdem gibt es in Todtnau-Fahl eine Sportfördergruppe der Bundeswehr.

Regelmäßige Veranstaltungen

Seit 1975 findet jährlich das sogenannte Städlifest statt, bei dem es sich um ein Stadtfest handelt, in dem Todtnauer Vereine Verkaufsstände für verschiedene Spezialitäten und Festzelte betreiben. Ein Teil des dabei erwirtschafteten Gewinns geht an eine jährliche wechselnde Wohltätigkeitsorganisation.

Seit 2002 wird in Todtnauberg, wo Martin Heidegger viel Zeit in seiner Hütte verbrachte, ein „Philosophischer Herbst“ veranstaltet, dessen Thematik vom Werk des Philosophen inspiriert ist.

Ebenfalls in Todtnauberg werden seit 2005 unter dem Motto „Lesen auf dem Berg“ im November/Dezember die Literaturtage Todtnauberg veranstaltet, eine oberheinische Plattform für Begegnungen mit Autoren.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Bundesstraße 317 (Weil am Rhein – Feldbergpass – Titisee-Neustadt) bindet Todtnau an das überregionale Straßennetz an. Ferner gibt es eine Straßenverbindung in den Raum Freiburg auf der Landesstraße 126 über den Notschrei nach Kirchzarten im Dreisamtal und ab Notschrei auch über über den Schauinsland direkt nach Freiburg (L 124).

Ansässige Unternehmen

Die größten Industrieunternehmen und Arbeitgeber sind die Firma Roman Dietsche GmbH & Co. KG (Badezimmeraccessoires aus Kunststoff, Metall, Holz), die Textilwerke Todtnau Bernauer KG sowie die Zahoransky Group, der weltweit größte Hersteller von Maschinen zur Bürstenproduktion. Die Firma Fila-Cut bietet Dienstleistungen für die Bürstenindustrie an.

Die örtlich ansässigen Unternehmen haben sich im Jahr 2002 zu einem Initiativkreis Oberes Wiesental (IOW) zusammengeschlossen, um gemeinsam die Infrastrukturen des Oberen Wiesentals sowohl für die ansässigen Unternehmen als auch für die hier lebenden Menschen attraktiv zu gestalten.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Karl Ludwig Nessler (1872–1951), Friseur und Erfinder der Dauerwelle
  • Eduard Lais (1893-1974), geboren in Präg, Volkswirt und Politiker (BCSV, CDU), Landtagsabgeordneter, badischer Wirtschaftsminister.

Weitere Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 901-906

Weblinks


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