Gesellschaft des Göttlichen Wortes

Gesellschaft des Göttlichen Wortes
Standbild des Hl. Arnold Janssen, des Gründers der Steyler Missionare. Standort: Missionshaus St. Arnold
Kirche des Missionshauses in St. Wendel
Missionshaus St. Arnold, rechts im Hintergrund das Arnold-Janssen-Gymnasium

Die Steyler Missionare, offiziell Gesellschaft des Göttlichen Wortes (lat. Societas Verbi Divini), sind eine römisch-katholische Ordensgemeinschaft, benannt nach dem kleinen Gründungsort Steyl, heute ein Stadtteil von Venlo (Stadtteil Steijl) in den Niederlanden. Das offizielle Sigel (das an die Namen der Ordensmitglieder angehängt wird) ist SVD. Sie werden in manchen Sprachen auch „Verbiten“ genannt. Zehntausend Steyler Missionare, Missionsschwestern und Anbetungsschwestern in über sechzig Ländern der Welt gehören heute zur Ordensfamilie.

Inhaltsverzeichnis

Ordensgründung

In Steyl, direkt an der Maas, gründete der 2003 heiliggesprochene Arnold Janssen am 8. September 1875 die Gesellschaft des Göttlichen Wortes – SVD (lat.: Societas Verbi Divini). In Deutschland war in den 1870er Jahren eine Klostergründung wegen des Kulturkampfes nicht möglich gewesen.

Die Brüder und Priester dieser Kongregation leben in internationalen und multikulturellen Gemeinschaften. Damit geben sie Zeugnis von der weltweiten Kirche und Geschwisterlichkeit. Durch die Gelübde (Armut, Ehelosigkeit, Gehorsam) binden sie sich an diese missionarische Gemeinschaft. Sie eint, dass sie dort, wohin die Kirche sie schickt, die Botschaft des Evangeliums verkünden wollen. Heute arbeiten ihre rund 10.000 Mitglieder in allen Kontinenten der Welt.

Die Frauenorden

Neben den Steyler Missionaren, deren Mutterhaus St. Michael sich am Ufer der Maas befindet, gründete Arnold Janssen auch zwei Frauenorden, deren Mutterhaus ebenfalls in Steyl gelegen ist:

  • Die Steyler Missionsschwestern, offiziell Dienerinnen des Heiligen Geistes (lat. Congregatio Servarum Spiritus Sancti - SSpS), sind ein missionarischer Frauenorden. Die Gemeinschaft wurde 1889 gegründet, erste Oberin wurde die selige Helena Stollenwerk, deren Hauptaufgabe die Ausbildung von Missionsschwestern war. Die Mutterhausprovinz ist auch heute noch in Steyl, Niederlande. 2005 gibt es 3.738 Steyler Missionsschwestern.
  • Die Steyler Anbetungsschwestern, offiziell Dienerinnen des heiligen Geistes von der ewigen Anbetung (lat.: Congregatio Servarum Spiritus Sancti de Adoratione perpetua - SSpSAp), auch Rosa Schwestern (wegen ihres rosa Ordenskleides) genannt, wurden als dritte und jüngste Kongregation der Steyler Ordensfamilie 1896 gegründet. Anfangs war der Orden nur auf Steyl begrenzt, so dass die Anzahl der Schwestern gering war. Später wurden sie zu wahren „Missionarinnen auf den Knien“. Gegenwärtig (2006) umfasst der Orden 400 Mitglieder und 20 Konvente in Deutschland, den Niederlanden, Polen, den USA, Argentinien, Brasilien, Indien, Indonesien, auf den Philippinen und in Togo. Eine Grundsteinlegung in Chile ist bereits erfolgt.

Die immerwährende – auch nächtliche – Anbetung vor dem Allerheiligsten ist ihr dringlichstes Anliegen. Dieser rein kontemplative Orden, auch heute noch mit Gittern in den Besucherzimmern, gibt allen Gebetshilfe, die darum bitten. Die Schwestern führen ihr Leben des Gebets, der Fürbitte und der Arbeit in der Verborgenheit der Klausur .

Klosterdorp Steyl

Die Klöster der Steyler Ordensfamilie bilden zusammen das Kloosterdorp Steyl. Im Missionsmuseum Steyl erwartet den Besucher eine einzigartige Galerie von Kunstgegenständen und naturhistorischen Objekten aus aller Welt. Die Parkanlagen, das Maasufer und die Kirchen laden zum Bleiben ein. Kurse und Seminare, Stille, Besinnung und Gastfreundschaft bieten das Missionshaus St. Michael der Steyler Missionare und das Herz-Jesu-Kloster der Steyler Missionsschwestern.

Heiligsprechungen

Der Gründer dieser drei Missionsgesellschaften, Arnold Janssen, und der Chinamissionar Josef Freinademetz wurden am 5. Oktober 2003 heilig gesprochen.

Geschichtliche Fußnote

Die Ermordung zweier Steyler Missionare, Nies und Henle, am 1. November 1897 in China lieferte Kaiser Wilhelm II. den willkommenen Vorwand, die Bucht von Tsingtau durch deutsche Marinesoldaten besetzen zu lassen und die deutsche Pachtkolonie Kiautschou zu etablieren.

Klöster und Schulen der Steyler Missionare



Siehe auch: Steyler Bank

Publikationen

  • Pico, eine Zeitschrift für Kinder bis 11 Jahre
  • Weite Welt, eine Zeitschrift für 11- bis 15-Jährige
  • Stadt Gottes, Familienzeitschrift
  • Monumenta Serica, eine sinologische Fachzeitschrift (jährlich)

Weblinks


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