Gesetz von Dalton

Gesetz von Dalton

Der Partialdruck ist der Druck, der in einem Gasgemisch wie z. B. der Luft, einem bestimmten Gas zugeordnet werden kann. Der Partialdruck entspricht dabei dem Gesamtdruck, den die Komponente beim alleinigen Ausfüllen des gesamten Volumens ausüben würde.

Unterscheidung

In der Meteorologie wird der Begriff Dampfdruck als Synonym für den Partialdruck des Wassers in der Luft verwendet. In einem Gasgemisch wie der Luft ist die Siede- bzw. Kondensationstemperatur einer Gaskomponente (z. B. Wasserdampf) diejenige, die dem Partialdruck der Komponente, nicht dem Gesamtdruck, zugeordnet ist. Sie wird in der Meteorologie auch als Taupunkt bezeichnet.

In der Biologie und Medizin sind vor allem der Sauerstoff- und Kohlenstoffdioxid-Partialdruck von großer Bedeutung. Hier wird der Begriff auch auf die Konzentrationen dieser Gase in Lösung angewendet, beispielsweise im Blut oder in Wasser. Dabei wird als Partialdruck derjenige Druck des Gases angegeben, der mit der betreffenden Konzentration in Lösung (an einer gedachten oder wirklichen Grenzfläche von Gas und Flüssigkeit) in einem Diffusionsgleichgewicht steht. Der Partialdruck wird immer dann anstatt der Massenkonzentration verwendet, wenn das Diffusionsverhalten des gelösten Gases betrachtet wird. Typische Themen dafür sind die respiratorischen Austauschvorgänge in der Lunge, die Gefahr von Gasembolien in der Tauch- und Flugmedizin sowie die Entstehung der Gasblasenkrankheit der Fische.

Dalton-Gesetz

Das Dalton-Gesetz (Daltonsches Gesetz, Gesetz der Partialdrücke), 1805 von John Dalton formuliert, besagt, dass die Summe aller Partialdrücke pi bei idealen Gasen gleich dem Gesamtdruck des Gemisches pGesamt ist. Für k Komponenten ergibt sich:

p_\mathrm{Gesamt} = \sum_{i=1}^k p_i

durch Umformung folgt:

V_\mathrm{Gesamt} = \sum_{i=1}^k V_i

Praktisch heisst das:

Löst sich ein Gas über einem Gemisch nicht oder praktisch nicht, so wird der darüber entstandene Gasraum gemäß den beiden Formeln aufgefüllt. Dabei ist der Partialdruck einer Komponente der bei dieser Temperatur herrschende Siededruck der reinen Komponente.

Hieraus leitet sich ab, dass der Partialdruck des i-ten Gases gleich dem Produkt aus Stoffmengenanteil yi des Gases mal Gesamtdruck des Gemisches (beispielsweise Luftdruck) ist. Dies ist zwar eine idealisierte Darstellung für den Fall, dass die Teilchen der Gasphase außer der mechanischen keine gegenseitige Wechselwirkung haben (ideale Gase), jedoch kann man diese im Normalfall vernachlässigen.

p_i = y_i \cdot p

Das Verhältnis der Teilchenanzahl (Stoffmenge) ni einer Komponente i zur Gesamtteilchenzahl nGesamt des Gemisches entspricht hierbei dem Stoffmengenanteil yi und somit auch dem Partialdruck pi der Komponente i zum Gesamtdruck pGesamt des Gemisches. Es gilt folglich:

\frac{n_i}{n_\mathrm{Gesamt}}  =  \frac{p_i}{p_\mathrm{Gesamt}}

Beispiel: trockene Luft in Meereshöhe

Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzung von vollständig trockener Luft auf Meereshöhe (Normalbedingung) also bei einem Luftdruck von 1013,25 hPa.

Man kann den Volumenanteil mit dem Teilchenanteil (Stoffmengenanteil) gleichsetzen, da es sich um annähernd ideale Gase handelt. Sonstige Bestandteile der Luft kann man aufgrund ihres geringen Anteils vernachlässigen.

Übersicht Partialdrücke trockene Luft in Meereshöhe (unter Verwendung aller üblicher Einheiten)[1]
Komponente Volumenanteil % Partialdruck in
hPa (mbar) kPa mmHg (Torr) bar
Luft 100,00 1013,25 101,325 759,96 1,01325
Stickstoff 78,090 791,25 79,12 593,45 0,79125
Sauerstoff 20,950 212,28 21,23 159,21 0,21228
Argon 0,927 9,39 0,939 7,04 0,00939
Kohlendioxid 0,033 0,33 0,033 0,25 0,00033

Einzelnachweise

  1. Für feuchte Luft muss man den Wasserdampfdruck vom Luftdruck abziehen und den Restdruck unter den Gasen im Verhältnis ihrer Anteile an der trockenen Luft aufteilen.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dalton-Gesetz — Der Partialdruck ist der Druck, der in einem Gasgemisch wie z. B. der Luft, einem bestimmten Gas zugeordnet werden kann. Der Partialdruck entspricht dabei dem Gesamtdruck, den die Komponente beim alleinigen Ausfüllen des gesamten Volumens ausüben …   Deutsch Wikipedia

  • Dalton (Begriffsklärung) — Dalton bezeichnet: Orte in Großbritannien: Dalton (Dumfries and Galloway) Dalton (Hexham, Northumberland) Dalton (Lancashire) Dalton (Ponteland, Northumberland) Dalton (Richmond, North Yorkshire) Dalton (South Yorkshire) Dalton (Sowerby, North… …   Deutsch Wikipedia

  • Dalton McGuinty — (2007) Dalton James Patrick McGuinty Jr. (* 19. Juli 1955 in Ottawa) ist ein kanadischer Rechtsanwalt und Politiker. Seit dem 23. Oktober 2003 ist er Premierminister der Provinz Ontario. Nach John Sandfield Macdonald, der von 1867 bis 1871… …   Deutsch Wikipedia

  • Dalton — steht für: Dalton (Familienname), der Familienname Dalton Die Daltons (Comicfiguren), Comicfiguren Dalton, Maßeinheit der Masse, Synonym für die atomare Masseneinheit Dalton Highway, Hauptverkehrsstraße in Alaska Daltonsches Gesetz Dalton ist… …   Deutsch Wikipedia

  • Daltonsches Gesetz — Daltonsches Gesetz, von Dalton (s.d. 1) 1802 aufgestelltes Gesetz, nach dem in einer Mischung verschiedener chemisch nicht auseinander wirkender Gase der gesamte auf die Gefäßwände ausgeübte Druck gleich ist der Summe der Einzeldrucke, die jedes… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Dalton [2] — Dalton (spr. daolt n), 1) John, Chemiker und Physiker, geb. 5. Sept. 1766 zu Eaglesfield in Cumberland, gest. 27. April 1844 in Manchester, war seit 1781 Hilfslehrer zu Kendal in Westmoreland und widmete sich hier mathematischen und… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Dalton [2] — Dalton (spr. dahlt n), John, engl. Physiker und Chemiker, geb. 5. Sept. 1766 zu Eaglesfield (Cumberland), gest. 27. Juli 1844 in Manchester, bes. bekannt durch Untersuchungen über die Spannkraft von Gasgemengen (s. Daltonsches Gesetz); schrieb:… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Dalton-Modell — Ein Atommodell ist ein Modell, das auf der Grundlage beobachtbarer Eigenschaften der Materie und experimentell ermittelter Daten den Aufbau der Atome beschreibt. Die Modelle der Atomphysik konnten im Laufe der Zeit immer mehr Beobachtungen… …   Deutsch Wikipedia

  • Gesetz der äquivalenten Proportionen — Das Gesetz der äquivalenten Proportionen besagt, dass sich chemische Elemente stets im Verhältnis bestimmter Verbindungsmassen ( Äquivalentmassen ) oder ganzzahliger Vielfacher dieser Massen zu chemischen Verbindungen vereinigen.[1] Es wurde 1791 …   Deutsch Wikipedia

  • Dalton — Dal|ton [ dɔ̃:ltɔn; nach dem brit. Naturforscher J. Dalton (1766–1844)], das; s, ; Einheitenzeichen: Da: nur noch selten, (z. B. in der Biochemie) benutzter Name für die Atommasseneinheit u. (↑ Atomgewicht). * * * I Dalton   [ dɔːltən; nach J.… …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”