...and Justice for all

...and Justice for all
Metallica – …And Justice for All
Veröffentlichung

25. August 1988

Label

Elektra Records

Format(e)

Vinyl, CD

Genre(s)

Thrash Metal

Anzahl der Titel

9

Laufzeit

65 min 10 s

Besetzung
Produktion

Metallica & Flemming Rasmussen

Studio(s)

Januar bis Mai 1988, One on One Studios, Los Angeles

Chronik
Garage Days Re-Revisited
(1987)
…And Justice for All Metallica
(1991)

... And Justice for All” ist das vierte reguläre Studioalbum von Metallica und wurde am 25. August 1988 durch Elektra Records veröffentlicht. Es ist das erste Album mit dem Bassisten Jason Newsted (dem Nachfolger des 1986 tödlich verunglückten Cliff Burton) und wurde von Januar bis Mai 1988 in den “One On One”-Studios in Los Angeles, Kalifornien aufgenommen.

Der Titel ist eine Anspielung bzw. ein bekanntes Zitat aus dem Treueschwur der USA.

Inhaltsverzeichnis

Das Album

Musik und Produktion

”... And Justice for All” ist das bis dato musikalisch komplexeste Album von Metallica. Für einige Fans und Kritiker ist das Album der Höhepunkt und zugleich das Ende der stilistischen Entwicklung von Metallica in deren Thrash-Metal-Phase. Wie auf dem Vorgänger-Album ”Master of Puppets” setzt sich auch auf ”... And Justice for All” der modulare Aufbau der Songs fort. Die Lieder sind alle relativ lang und beinhalten (besonders in den Mittelteilen) komplexe Riffs und Strukturen.

Textlich werden auch auf diesem Album politische und sozialkritische Aspekte thematisiert. Deutlich wird dies schon am Cover, das eine Justitia zeigt, die gefesselt ist und aus deren Waagschalen Geldscheine fallen.

Die Produktion des Albums führte nach der Veröffentlichung zu einigen Diskussionen. Zwar konnte hier ein sehr sauberer Klang erreicht werden, allerdings wurde sehr stark das Fehlen der Bassfrequenzen kritisiert. Alle tieferen Frequenzen auf diesem Album kommen nicht vom Bass, sondern wurden durch den Gitarren-Sound erzeugt. Diese Tatsache wird häufig mit dem Umstand erklärt, dass der Bassist Jason Newsted zum einen während des Mischens nicht anwesend war, und zum anderen einfach innerhalb der Band nicht als vollwertiges Mitglied akzeptiert war. Jason Newsted selber erklärt das Fehlen des Basses jedoch mit der Tatsache, dass er sein Bassspiel zu stark an die Rhythmusgitarre von James Hetfield angelehnt hat. In der Vergangenheit haben Metallica in ihrem Fan-Magazin ”SoWhat!” gesagt, dass sie das Album gerne noch mal neu gemischt hätten, wenn dies möglich gewesen wäre. Im Musikspiel Rock Band wurde dieser Bass neu für das Spiel zugemischt und dann als downloadbarer Track angeboten.

Weitere Informationen

”... And Justice for All” wurde das bis dahin erfolgreichste Album von Metallica (u.a. Platz 6 in den US-amerikanischen Billboard-Charts), und begründete den Arena-Status der Band, d.h. dass von der folgenden Tour an große Hallen bzw. Stadien gebucht wurden, die auch regelmäßig ausverkauft waren. Dieser Erfolg wurde allerdings vom folgenden Album ”Metallica” noch weit übertroffen.

Das Album wurde 1989 für einen Grammy in der Kategorie ”Best Hard Rock/Metal Performance” nominiert. Allerdings erhielten in diesem Jahr sehr überraschend Jethro Tull für deren Album ”Crest of a Knave” den begehrten Preis. Auf diesen Vorfall anspielend, hat sich Lars Ulrich später beim Gewinn des Grammys für das Album ”Metallica” scherzhaft zuerst bei Jethro Tull für das Nichtveröffentlichen eines neuen Albums in diesem Jahr bedankt.

Zu dem auf dem Album enthaltenen Titel ”One” drehten Metallica das erste Promotion-Video der Bandgeschichte. Dabei werden Szenen aus dem Film ”Johnny zieht in den Krieg” mit Aufnahmen der Band vermischt. Unter den Fans wurde das Video kontrovers diskutiert, weil einige der Band einen Ausverkauf vorwarfen, da Metallica sich bis dato immer gegen die ”Kommerzialisierung” des Metal durch Musikvideos gestellt hatten.

Als Single wurden aus diesem Album ”One” (1988) und ”Harvester of Sorrow” (1988, nur GB) veröffentlicht. ”One” erreichte in den US-amerikanischen Billboard-”Hot-100”-Charts Platz 35. Das Instrumentalstück "To live is to die" widmete die Band ihrem ehemaligen Bassisten Cliff Burton, der zuvor bei einem Unfall mit ihrem Tourbus umgekommen war. Es enthält Riffs und ein Gedicht von Cliff Burton. ”Harvester of Sorrow” erreichte in den GB-Single-Charts Platz 20.

Live-Auftritte

Bei Livekonzerten der folgenden ”Damaged Justice”-Tour hatten Metallica aufgrund der hohen Komplexität der Songs teilweise einige Schwierigkeiten mit der Umsetzung der Lieder. Aus diesem Grund verschwanden die meisten Songs in den folgenden Jahren auch wieder aus dem Live-Repertoire und wurden in den Folgejahren eher im Rahmen eines ”Jams” berücksichtigt. Dennoch sind ”One” und ”Harvester of Sorrow” fester Bestandteil vieler Konzerte geworden.
Der Song ”To Live Is to Die” wurde bisher noch nie komplett live gespielt. Auf große Nachfrage der Fans hin wurde ”Dyers Eve” erstmals auf der ”Madly in Anger With the World”-Tour 2003/2004 live gespielt. Generell fanden auf dieser Tour wieder mehr Songs von ”... And Justice for All” ihren Weg in das Programm.

Die Probleme der Live-Umsetzung wurden von der Band später auch als Grund für die Vereinfachung der Songstrukturen auf den Folgealben genannt.

Der Bühnenaufbau auf der dem Album folgenden ”Damaged Justice”-Tour bestand aus der vom Album-Cover bekannten überdimensionalen Justitia, die zum Ende des Songs ”... And Justice for All” auseinanderbrach (den Kopf dieser Statue bewahren Metallica bis heute in ihrem privaten Studio auf). Ein Konzert dieser Tour (Seattle) ist in voller Länge im Rahmen der ”Live Shit: Binge & Purge”-Box veröffentlicht worden.

Trackliste

  1. Blackened (Hetfield, Ulrich, Newsted) – 6:38
  2. …And Justice for All (Hetfield, Ulrich, Hammett) – 9:43
  3. Eye of the Beholder (Hetfield, Ulrich, Hammett) – 6:25
  4. One (Hetfield, Ulrich) – 7:22
  5. The Shortest Straw (Hetfield, Ulrich) – 6:34
  6. Harvester of Sorrow (Hetfield, Ulrich) – 5:43
  7. The Frayed Ends of Sanity (Hetfield, Ulrich, Hammett) – 7:41
  8. To Live Is to Die (Hetfield, Ulrich, Burton) – 9:47
  9. Dyers Eve (Hetfield, Ulrich, Hammett) – 5:13

Auf der japanischen Version des Albums ist außerdem die Coverversion ”The Prince” von Diamond Head enthalten. Dieser Song wurde später auf dem Album ”Garage Inc.” weltweit veröffentlicht.


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