Getötete DDR-Grenzer

Getötete DDR-Grenzer

Die Auflistung der Todesfälle unter DDR-Grenzern gibt keinerlei Aufschluss über die Todesursache und die tatsächlichen Verursacher. Sie stellt daher lediglich eine Aneinanderreihung von Namen der Verstorbenen dar.

Inhaltsverzeichnis

Umstände des Todes

Fast alle der getöteten Grenzer kamen an der innerdeutschen Grenze ums Leben, einer an der Grenze zur ČSSR.

Der erste Grenzschützer wurde bereits vor Gründung der Deutschen Demokratischen Republik erschossen, also bevor offiziell eine befestigte Grenze existierte. Seit dem Entstehen der DDR 1949 bis zu ihrem Ende 1990 fanden weitere 28 Grenzpolizisten und Grenzsoldaten den Tod. Von diesen 29 Toten starben acht an der Berliner Mauer. Die meisten aufgelisteten DDR-Grenzer waren Angehörige der Volkspolizei oder der Grenztruppen der DDR.

Eine zuverlässige Aussage zu den Tätern ist nicht möglich. Die mutmaßlichen Täter waren:

  • Desertierende DDR-Grenzer, NVA-Soldaten (wie Werner Weinhold) sowie ein sowjetischer Soldat.
  • Aus der DDR fliehende Zivilisten in Notwehr oder zur Unterstützung der Fluchtabsicht.
  • Westberliner, Westdeutsche sowie US-Soldaten in Ausübung ihres Dienstes an der Grenze, oft zum Schutz des Lebens fliehender Personen, in einigen Fällen vermutlich auch bei der Fluchthilfe
  • ein BGS-Beamter und ein Westberliner Polizist

Aus heutiger Sicht ist umstritten, ob sich alle Fälle so zugetragen haben, wie sie in den Medien Ost wie West dargestellt wurden.

Abgrenzung

Bei dieser Aufstellung handelt es sich ausschließlich um Angehörige der Grenztruppen.

Einige hundert Menschen fanden den Tod, als sie versuchten, die DDR-Grenze „illegal“ zu übertreten. Die Festlegung der Legalität missachtete nach der heute in der Rechtswissenschaft herrschenden Meinung Völkerrecht und Menschenrecht.

Liste

  • Paul Sager († 10. November 1948)
  • Gerhard Hofert († 3. August 1949)
  • Fritz Otto († 1. September 1949)
  • Siegfried Apportin († 2. Juli 1950)
  • Herbert Liebs († 21. Februar 1951)
  • Werner Schmidt († 2. März 1951)
  • Heinz Janello († 2. März 1951)
  • Rudolf Spranger († 7. August 1951)
  • Manfred Portwich († 27. Oktober 1951)
  • Ulrich Krohn († 16. Mai 1952)
  • Helmut Just († 30. Dezember 1952)
  • Waldemar Estel († 3. September 1956)
  • Jörgen Schmidtchen († 18. April 1962)
Leutnant Lutz Meier
  • Manfred Weiss († 19. Mai 1962)
  • Peter Göring († 23. Mai 1962)
  • Reinhold Huhn († 18. Juni 1962)
  • Rudi Arnstadt († 14. August 1962)
  • Siegfried Widera (von Flüchtlingen niedergeschlagen am 23. August 1963, am 8. September 1963 den Verletzungen erlegen.)
  • unbekannter Volkspolizist († 15. September 1964)
  • Egon Schultz († 5. Oktober 1964)
  • Hans-Adolf Scharf († 10. Juni 1966)
  • Rolf Henniger († 15. November 1968)
  • Lutz Meier († 18. Januar 1972)
  • Klaus Peter Seidel († 19. Dezember 1975)
  • Jürgen Lange († 19. Dezember 1975)
  • Ulrich Steinhauer († 4. November 1980)
  • Klaus-Peter Braun († 1. August 1981)
  • Eberhard Knospe († 5. Mai 1982)
  • Uwe Dittmann († 22. März 1985)
  • Horst Hnidyk († 3. August 1989)

Würdigung

In der DDR wurden einige der getöteten DDR-Grenzer posthum befördert und geehrt. Nach ihnen wurden beispielsweise Straßen, Betriebe, Pionierlager, Kasernen; LPGs, PGHs, Kulturhäuser, Klubhäuser, Ferienhäuser und Schulen benannt sowie Denkmäler und Gedenktafeln aufgestellt. Nachdem die deutsche Einheit vollzogen war, wurden viele Denkmale, die an die umgekommenen Grenzer erinnern sollten, abgerissen und viele Namensgebungen rückgängig gemacht.

Literatur

  • Kurt Frotscher, Horst Liebig: Opfer deutscher Teilung – Beim Grenzschutz getötet. GNN-Verlag, Schkeuditz 2005, ISBN 3-89819-198-2.

Weblinks


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