- Gewöhnliches Steckenkraut
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Riesenfenchel Systematik Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae) Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales) Familie: Doldenblütler (Apiaceae) Unterfamilie: Apioideae Gattung: Steckenkräuter (Ferula) Art: Riesenfenchel Wissenschaftlicher Name Ferula communis L. Der Riesenfenchel (Ferula communis), auch Gemeines Steckenkraut oder Gemeines Rutenkraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Im alten Rom wurde er als Narthex (griechisch νάρθεξ) bzw. (in einer historischen, vermutlich ausgestorbenen Varietät) als Silphium-Pflanze bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Habitus
Die mehrjährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 1 und 3 Metern. Am dicken, gefurchten Stängel befinden sich reich verzweigte doldige Teilblütenstände. Der recht dünnwandige Stängel ist großteils mit einem leichten Mark gefüllt, das einige der wenigen Nutzungsmöglichkeiten der Pflanze darstellte (siehe Geschichte).
Blätter
Ähnlich zu anderen Doldenblütlern sind die Laubblätter fein zerteilt und dünn. Die weichen Blätter sind drei- bis vierfach gefiedert und mit bis zu 5 cm langen falschen linealischen Abschnitten. Die unteren Blätter sind lang gestielt und werden 30 bis 60 cm groß. Die oberen Blätter besitzen auffällig große Blattscheiden, bei den obersten ist die Blattspreite völlig reduziert.
Blütenstand und Blüte
Die Blütenstände des Riesenfenchels bestehen aus vielen doldigen Teilblütenständen, ähnlich zu anderen Doldenblütlern wie zum Beispiel Sellerie oder Möhre. Die zusammengesetzten Dolden bestehen aus kurz gestielten, Früchte tragenden Enddolden die 20- bis 40-strahlig sind und von unfruchtbaren Seitendolden umgeben sind. Die Kronblätter sind gelb und 8 mm lang, eine Hülle ist fehlend und die Hüllchenblätter fallen früh ab.
Blütezeit ist von April bis Juni.
Verbreitung
Diese Pflanzenart ist im gesamten Mittelmeerraum verbreitet. Sie bevorzugt kalkhaltige Böden.
Wert für Tiere
Der Riesenfenchel dient verschiedenen Schmetterlingsraupen als Futterpflanze, unter anderem dem Korsischen Schwalbenschwanz (Papilio hospiton Gunée).
Geschichte
Der Sage nach soll Prometheus den trockenen Stängel eines Riesenfenchels verwendet haben, um aus Hephaistos' Schmiede das Feuer zu stehlen, um dieses den Menschen als göttliche Gabe darzubringen:
- … Doch Iápetos' Sohn (= Prometheus), der berühmte,
- stahl dem allweisen Zeus nun dieses zurück für die Menschen
- in einem hohlen Narthex, dem Donnerfrohen verborgen. (Hesiod, Werke und Tage)
Das leicht entzündliche Mark des Stängels schwelt langsam und verbrennt, ohne die Rinde des Stängels völlig zu zerstören. Das Mark kam als Zunder zum Einsatz und gemäß der mythologischen Vorlage zum "Transport" von Feuer über relativ große Strecken.
Außerdem ist die Pflanze auch dem Gott des Weines Dionysos geweiht. Der leichte und doch stabile Stängel wurde mit einem Pinienzapfen gekrönt um als Stütze dienen zu können, an der man sich aber nicht verletzen konnte (daher der abschließende Zapfen). Wer dann dem Wein zu stark zugesprochen hatte, konnte sich ohne Verletzungsgefahr auf solche thyrsoi genannten Stäbe stützen.
Der Stängel wurde nicht nur als Stütze, sondern auch als Spazierstock und zur Züchtigung von Sklaven (in Wasser eingeweicht, schmerzhaft) und Kindern (trocken, laut aber wenig schmerzvoll) verwendet. Daher rührt der namentliche Zusammenhang von dem lateinischen Verb ferire (schlagen) und der lateinischen Bezeichnung der Pflanze Ferula.
Eine weitere frühere Nutzung der Stängel des Riesenfenchels war die Herstellung von Kleinmöbeln wie Hockern und Regalen, die ähnlich wie solche aus Bambus gearbeitet waren.
Siehe auch
Literatur
- Seidel Dankwart: Blumen am Mittelmeer, München 2002, ISBN 3-405-16294-7
Weblinks
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