- Geächtete
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Ein/e Geächtete/r, ("Outlaw") also eine Person, die im Zustand der Verfemung lebt, ist den meisten als typischer Charakter in einem Western bekannt. Der Geächtete im Western ist typischerweise ein Krimineller, der von einer Basis aus in der Wildnis operiert und in unregelmäßigen Abständen in Siedlungen einfällt. Diese Verallgemeinerung geht zum Großteil auf Präzedenzfälle in der englischen Geschichte zurück, vor allem auf die Geschichten von Robin Hood oder galanten Wegelagerern. Die Verfemung war ursprünglich ein offizieller Rechtsbegriff und eine schwere Strafe.
Als Geächteter galt in der Rechtsprechung eine Person, die die Gesetze des Königreiches gebrochen hatte, etwa durch das Missachten einer Ladung vor Gericht oder auch die Flucht, statt um Gnade zu bitten, wenn sie für ein Verbrechen verantwortlich gemacht wurde. Im frühen Recht des angelsächsischen England wurden Personen auch wegen Totschlags geächtet, wenn Sie die daraufhin verhängte Geldstrafe nicht zahlen konnten.
Geächtet zu werden bedeutete, eine Form des "bürgerlichen Todes". Der Geächtete wurde aus dem normalen gesellschaftlichen Verkehr ausgeschlossen. Niemandem war erlaubt, ihm Essen zu geben, Zuflucht zu gewähren oder ihm irgendeine andere Form der Unterstützung zukommen zu lassen. Tat es doch jemand, machte er sich des/der couthutlaugh (?) schuldig und lief Gefahr, selbst verstoßen zu werden. Eine Person, die einen Geächteten traf, hatte das Recht und wurde sogar ermutigt, ihn zu töten; sie machten sich dadurch nicht des Mordes schuldig. Da der Geächtete nicht mehr zur zivilen Gesellschaft gehörte, war diese von sämtlichen Pflichten dem Geächteten gegenüber befreit. Geächtete hatten keine Rechte und konnten nicht vor Gericht klagen, wohingegen sie selbst sehr wohl vor Gericht gestellt werden konnten.
Im Kontext des Strafrechts verschwand die Verfemung nicht so sehr wegen Rechtsänderungen, sondern wegen der größeren Bevölkerungsdichte, die es für gesuchte Flüchtlinge sehr viel schwerer machte, unerkannt zu bleiben. Ein weiterer Grund war die allgemeine Einführung der Abschiebung.
Im Zivilrecht wurde die Verfemung durch Reformen überflüssig, nach denen die Angeklagten nicht länger gezwungen wurden, vor Gericht um Gnade zu flehen. Dennoch bestand nach englischer Rechtsprechung bis 1879 die Möglichkeit, über jemanden wegen Missachtung des Zivilrechts die Ächtung zu verhängen.
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