- Ghosting (Computerspiel)
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Ghosting (engl. geistern) ist eine Form des Cheatens in Mehrspieler-Computerspielen. Beim Ghosting übermitteln eigentlich nicht (mehr) am Spiel beteiligte Personen (zum Beispiel bereits ausgeschiedene Spieler oder Zuschauer) Informationen an die aktiven Spieler und liefern ihnen so ungerechtfertigte taktische Vorteile. Meist wird dies durch spezielle Zuschauerperspektiven ermöglich, die mehr sehen können als noch die aktiv im Spiel befindlichen Spieler. Die Gefahr durch Ghosting ist besonders bei Ego-Shootern groß, da hier Mitteilungen über Positionen der Gegenspieler erheblichen Einfluss auf den Spielausgang haben können.
Bei der Verwendung spielinterner Kommunikation kann Ghosting einfach verhindert werden, indem die Kommunikation der außenstehenden Person mit den aktiven Spielern ausgeschaltet wird, das heißt ihre Textnachrichten sind für die Spieler nicht mehr sichtbar, und ihr Mikrofon wird stummgeschaltet. Dieser Mechanismus lässt sich allerdings leicht durch die Nutzung spielexterner Voice over IP-Software umgehen. Dann hilft nur, dem Ghoster sämtliche weiteren Informationen zum Spielverlauf zu verwehren. Konkret könnte dann der Spielton automatisch ausgeschaltet und das Bild abgedunkelt werden oder die einzige Zuschauerperspektive ist identisch mit der eines Spielers aus dem eigenen Team.
Um bei Groß-Ereignissen (engl. "events") im E-Sport trotzdem zuschauendes Publikum zu ermöglichen, wird zwischen dem Spiel und der Wiedergabe häufig eine künstliche Zeitverzögerung von mehreren Sekunden eingebaut, um den möglichen Erkenntnisgewinn durch das Ghosting praktisch nichtig zu machen. Im Gegensatz zu den normalen inaktiven Spielern - die aber jederzeit zum Beispiel mit Beginn einer neuen Runde wieder aktiv werden könnten - brauchen Zuschauer nicht mit dem echten Server verbunden zu werden.
Der Ausdruck Ghosting folgt aus der geisterhaften, für Lebende unsichtbaren Verfolgung eines Spielers.
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