Gibberelinsäure

Gibberelinsäure
Strukturformel
Gibberellinsäure
Allgemeines
Name Gibberellinsäure
Andere Namen

Gibberellin A3

Summenformel C19H22O6
CAS-Nummer 77-06-5
PubChem 6466
Kurzbeschreibung farblose Kristalle [1]
Eigenschaften
Molare Masse 346,38 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

223–225 °C [1]

Siedepunkt

Zersetzung unter Normaldruck

Löslichkeit

löslich in Methanol, Ethanol, Aceton, wenig löslich in Ether und Wasser (5 g·l−1) [1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [2]
Gesundheitsschädlich
Gesundheits-
schädlich
(Xn)
R- und S-Sätze R: 68
S: 36/37
LD50

6300 mg·kg−1 (Ratte, peroral) [3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gibberellinsäure (GA) ist ein pflanzliches Wachstumshormon (Phytohormon) und der bekannteste Vertreter aus der Gruppe der Gibberelline. Es handelt sich um eine Diterpenoid-Carbonsäure. Gibberellinsäure fördert die Keimung, hat Einfluss auf das Längenwachstum und die Befruchtung der Gefäßpflanzen und hebt die Winterruhe auf. In höheren Konzentrationen beeinflussen GAs im Protonema von Laubmoosen den Gravitropismus und das Längenwachstum. Wie an Physcomitrella patens gezeigt, sind bereits in diesen Pflanzen einzelne Mitglieder der GA-Signalleitung zu finden [4]. Produziert wird die Gibberellinsäure in den Plastiden junger Blätter, ebenso – um die Reifung zu fördern – in unreifen Samen und Früchten.

Im Weinbau wird es zur Bekämpfung von Essigfäule auf die Weinreben aufgebracht. Im Gartenbau wird sie als Keimhilfe angewandt, um die sofortige Keimung schwer- oder kaltkeimender Pflanzen auszulösen.

Geschichte

Gibberellinsäure wurde erstmals 1935 von Teijiro Yabuta an der Universität Tokyo als Sekundärmetabolit des reisschädigenden Pilz Gibberella fujikuroi (Fusarium moniliforme) identifiziert, der ein übermäßiges Wachstum der jungen Reissetzlinge verursacht.[5]

Einzelnachweise

  1. a b c Thieme Chemistry (Hrsg.): Römpp Online. Version 3.1. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2007.
  2. Sicherheitsdatenblatt der Firma Alfa Aesar
  3. Gibberellinsäure bei ChemIDplus
  4. Filip Vandenbussche, Ana C. Fierro, Gertrud Wiedemann, Ralf Reski, Dominique Van Der Straeten (2007): Evolutionary conservation of plant gibberellin signalling pathway components. BMC Plant Biology 7, 65. [1]
  5. Yabuta, T. (1935): Biochemistry of the "bakanae" fungus of rice. In: Agriculture and Horticulture. Bd. 10, S. 17–22.

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